Der Aufwärtstrend bei den langfristigen Zinsen setzte sich im vergangenen Monat fort, insbesondere in den USA. Dort dürften die von Trump erwarteten wirtschaftspolitischen Massnahmen zu dieser Entwicklung beigetragen haben. Die Kapitalmarktzinsen in der Schweiz sind sogar auf tiefem Niveau weiter gesunken.
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Marktüberblick: US-Wahlen im Fokus der Finanzmärkte
Die Wiederwahl von Donald Trump in den USA hat die Finanzmärkte stark bewegt. Während die Aktienmärkte in den USA mit deutlichen Kursgewinnen reagierten, gerieten die Obligationenmärkte spürbar unter Druck. In den übrigen Industrieländern war die Reaktion der Finanzmärkte indes negativer: Sowohl die Aktien- als auch die Obligationenmärkte verzeichneten im vergangenen Monat Verluste.
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Indexierte Wertentwicklung von Staatsobligationen in Lokalwährung
100 = 01.01.2024
Der seit Mitte September anhaltende Abwärtstrend bei Staatsobligationen setzte sich im vergangenen Monat sowohl in den USA als auch in der Eurozone fort. In den USA fielen die Verluste nach dem deutlichen Wahlsieg von Donald Trump besonders stark aus. Diesen Trend konnte auch die zweite Leitzinssenkung in den USA am Tag nach der Wahl um 25 Basispunkte nicht aufhalten. Die Marktteilnehmer:innen dürften unter der erneuten Präsidentschaft von Trump mit einer weiterhin erhöhten Inflation und einer erheblich zunehmenden Verschuldung rechnen. Schweizer Obligationen verzeichneten hingegen aufgrund sinkender Kapitalmarktzinsen Kursgewinne.
Entwicklung der 10-jährigen Verfallrenditen
In Prozent
Der seit Mitte September zu beobachtende Anstieg der langfristigen Zinsen setzte sich im vergangenen Monat sowohl in den USA als auch in der Eurozone weiter fort. In den USA erhöhten sich die Verfallrenditen 10-jähriger Staatsobligationen nach der Wahl von Donald Trump besonders stark um rund 20 Basispunkte auf über 4,4 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verfallrenditen in den USA schliesslich fast doppelt so stark wie beispielsweise in Deutschland an. Die 10-jährigen Verfallsrenditen der Schweizer Bundesobligationen gaben hingegen weiter nach und liegen aktuell bei nur noch gut 0,3 Prozent.
Risikoaufschläge von Unternehmensobligationen
In Prozentpunkten
Der Rückgang der Risikoprämien für Unternehmensobligationen setzte sich im vergangenen Monat fort, insbesondere in den USA und bei Unternehmensobligationen niedriger Qualität. In den USA befinden sich die Aufschläge seit dem Jahr 2000 auf einem historischen Tiefstand. Sie waren nur vor der Finanzkrise noch niedriger. Rezessionsängste spielen daher derzeit keine Rolle am Markt für US-Unternehmensobligationen und sind auch in der Schweiz und in der Eurozone kaum vorhanden.
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Auf den klaren Wahlsieg der Republikaner in den USA reagierten die amerikanischen Aktienmärkte mit einem deutlichen Kursanstieg. In Europa und in der Schweiz dürfte hingegen vor allem die Angst vor einer zu erwartenden protektionistischen Wirtschaftspolitik der USA die Aktienmärkte belastet haben.
Indexierte Aktienmarktentwicklung in Franken
100 = 01.01.2024
Die Rückkehr von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten sorgte für ein Kursfeuerwerk an den amerikanischen Aktienmärkten. So stiegen die US-Aktienmärkte noch am Wahltag um über 4 Prozentpunkte und trugen massgeblich zu einer positiven Monatsperformance bei. Offenbar versprechen sich die Marktteilnehmer:innen von den von Trump angekündigten Massnahmen einen wirtschaftlichen Schub. Im Gegensatz dazu gaben die Aktienmärkte ausserhalb der USA mehrheitlich nach. Insbesondere die Sorgen über die zu erwartenden protektionistischen Massnahmen des neuen Präsidenten dürften diese Aktienmärkte belastet haben.
Momentumstärke einzelner Märkte
In Prozent
Die Dynamik der Aktienmärkte hat im vergangenen Monat erneut einen Rückschlag erlitten. Besonders deutlich fiel der Rückgang am chinesischen Aktienmarkt aus. Dieser hatte im September im Zuge der Ankündigung eines Konjunkturpakets noch einen Höhenflug erlebt und um fast 25 Prozentpunkte zugelegt. Im Oktober machte sich jedoch zunehmend die Ernüchterung breit, dass wirklich spürbare fiskalpolitische Stützungsmassnahmen vorerst ausbleiben werden. In der Folge gab der chinesische Aktienmarkt einen Teil seiner Gewinne wieder ab, sodass das Momentum deutlich zurückging, aber immer noch positiv ist. Am positivsten ist das Momentum derzeit in den USA, insbesondere aufgrund der starken Kursgewinne im letzten Monat.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Im vergangenen Monat stiegen die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) nur in den USA, während sie sowohl in der Schweiz als auch in den Schwellenländern deutlich zurückgingen. Diese Entwicklung dürfte vor allem auf die unterschiedliche Kursentwicklung an den Aktienmärkten zurückzuführen sein. So sind die Aktienkurse in den USA deutlich gestiegen, während sie in der Schweiz und in den Schwellenländern, allen voran in China, spürbar gefallen sind.
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Schweizer Immobilienfonds haben sich im vergangenen Monat mehrheitlich seitwärts bewegt und damit ihre hohen Wertzuwächse im bisherigen Jahresverlauf halten können.
Indexierte Wertentwicklung von Schweizer Immobilienfonds
100 = 01.01.2024
Die börsenkotierten Schweizer Immobilienfonds verzeichneten im vergangenen Monat keine grösseren Wertveränderungen. Sie konnten sich damit auf dem hohen Niveau halten, das sie Ende September nach der Ankündigung der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Leitzins zum dritten Mal in Folge zu senken, erreicht hatten. Die geringen Veränderungen der letzten Wochen dürften auch damit zusammenhängen, dass die Schweizer Kapitalmarktzinsen auf tiefem Niveau stagnierten und im Gegensatz etwa zu den amerikanischen Kapitalmarktzinsen keinem Anstieg ausgesetzt waren. Die Jahresperformance der Schweizer Immobilienanlagen liegt damit weiterhin bei über 10 Prozent.
Aufpreis auf Schweizer Immobilienfonds und 10-jährige Verfallsrenditen
In Prozent
Durch die geringe Wertveränderung der Immobilienfonds hat sich auch der Aufpreis, den Investor:innen an der Börse im Vergleich zum tatsächlichen Buchwert der Immobilien (NAV) üblicherweise bezahlen müssen, kaum verändert. Diese Aufpreise bleiben im historischen Vergleich hoch. Noch höhere Aufpreise wurden lediglich in Zeiten negativer Kapitalmarktzinsen beobachtet. Eine solche Phase ist zurzeit aber nicht absehbar.
3-Monats-SARON und 10-jährige Verfallrenditen
In Prozent
In der Schweiz, wie auch in vielen anderen Ländern Europas oder in den USA, besteht nach wie vor die ungewöhnliche Situation, dass die langfristigen Zinsen unter den kurzfristigen Geldmarktzinsen liegen. Unter normalen Umständen würde man das Gegenteil erwarten, da Investor:innen für die langfristige Ausleihe von Kapital und das damit verbundene höhere Risiko üblicherweise eine höhere Entschädigung verlangen als für eine kurzfristige Ausleihe. Die Marktteilnehmer:innen gehen jedoch davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Verlauf des nächsten Jahres die Leitzinsen nochmals deutlich senken wird, was die kurzfristigen Geldmarktzinsen wieder unter das derzeitige Niveau der langfristigen Kapitalmarktzinsen drücken würde.
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Währungen
Der US-Dollar hat nach der Präsidentschaftswahl von Donald Trump deutlich an Wert gewonnen und notiert mittlerweile auf handelsgewichteter Basis um über 3 Prozent höher als zuvor. Der japanische Yen zeigte sich hingegen unverändert schwach.
Währungspaar Kurs KKP Neutraler Bereich Bewertung Währungspaar EUR/CHFKurs 0,94KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,93Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,86 – 1,00Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/CHFKurs 0,89KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,80Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,70 – 0,90Bewertung USD neutralWährungspaar GBP/CHFKurs 1,13KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,22Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,05 – 1,38Bewertung Pfund neutralWährungspaar JPY/CHFKurs 0,57KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,89Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,73 – 1,05Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar SEK/CHFKurs 8,06KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 9,82Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 8,79 – 10,84Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar NOK/CHFKurs 7,95KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 10,60Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 9,38 – 11,82Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar EUR/USDKurs 1,06KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,16Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,01 – 1,32Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/JPYKurs 155,46KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 89,79Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 69,35 – 110,24Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar USD/CNYKurs 7,22KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 6,17Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 5,71 – 6,63Bewertung Renminbi unterbewertetQuelle: Allfunds Tech Solutions
Der US-Dollar hat wie schon im Vormonat deutlich an Wert gewonnen. Vor allem nach der erneuten Wahl Trumps wertete der Dollar auf handelsgewichteter Basis um über 3 Prozent auf. Dazu dürfte vor allem die Erwartung beigetragen haben, dass Trumps Wirtschaftspolitik den Dollar begünstigen könnte. Auch nach der Leitzinssenkung der amerikanischen Notenbank (Fed) um einen Viertelprozentpunkt blieb der Dollar stark. Der Schweizer Franken verlor gegenüber dem US-Dollar ebenfalls an Wert, blieb aber gegenüber dem Euro stabil.
Kryptowährungen
Kryptowährung Kurs YTD in USD Jahreshoch Jahrestief Kryptowährung BITCOINKurs 90’521YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 115,00%Jahreshoch 90’521Jahrestief 39’528Kryptowährung ETHEREUMKurs 3’196YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 39,00%Jahreshoch 4’073Jahrestief 2’207Quelle: Allfunds Tech Solutions, Coin Metrics Inc
Gold
Gold erreichte Ende Oktober ein neues Allzeithoch von knapp 2,800 US-Dollar pro Feinunze, fiel dann aber deutlich zurück.
Indexierte Wertentwicklung von Gold in Franken
100 = 01.01.2024
Der Goldpreis erreichte Ende Oktober mit knapp 2,800 US-Dollar pro Feinunze ein neues Allzeithoch. Danach fiel der Preis deutlich um über 7 Prozent. Gründe dafür dürften sowohl der starke US-Dollar als auch die gestiegenen Zinserwartungen sein, die die Opportunitätskosten der Goldhaltung wieder erhöhen. Auch in Schweizer Franken gehandelt verlor Gold nach den jüngsten Höchstständen an Wert, konnte aber im Vergleich zum Vormonat aufgrund der schwachen Entwicklung des Frankens dennoch zulegen.