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Erstellt am 10.05.2024

Planung Pensionierung: So bereiten Sie Ihren Ruhestand vor

Der eigene Ruhestand soll umsichtig geplant sein. Ziel ist es, Ihr Vermögen zu sichern, ein kontinuierliches Einkommen zu garantieren und Ihren gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Damit das alles gelingt, haben wir Ihnen folgend eine Checkliste zusammengestellt, die all Ihre Fragen zur Pensionierung beantwortet.

Die eigene Pensionierung mag zwar noch weit weg erscheinen, aber bekanntlich vergeht die Zeit oft schneller als erwartet. Träumen Sie also nicht nur von Ihrem Ruhestand, sondern beginnen Sie auch schon damit, ihn aktiv zu planen. Rund fünfzehn Jahre vor der Pensionierung sollten Sie im Idealfall mit der Planung beginnen. So können Sie sich in Ruhe auf den Renteneintritt vorbereiten und nötige Massnahmen oder Entscheidungen treffen.

Damit Sie entspannt auf Ihren Ruhestand blicken können, haben wir Ihnen die wichtigsten Planungsschritte in einer Checkliste aufgeführt. Dieser Überblick erleichtert Ihnen die Vorbereitung der Pensionierung und hilft Ihnen, nichts zu vergessen und keine Fristen zu verpassen.

Mit 50 verschaffen Sie sich einen Überblick und stellen die Weichen

Dies ist der optimale Zeitpunkt, um sich einen Überblick zu verschaffen und Weichen zu stellen:

  • Legen Sie für sich den Zeitpunkt fest, an dem Sie aus dem Berufsleben aussteigen werden.
  • Wie steht es um Ihr Vermögen und Einkommen? Erstellen Sie eine detaillierte Vermögens- und Einkommensübersicht. Dazu gehören u.a. Steuererklärung, Rentenvorausberechnung der AHV, Lebensversicherungspolicen, Immobilien, Konten, Altersvorsorgegelder aus der zweiten und dritten Säule, Wertpapiere, Beteiligungen, Erbschaften, etc. Notieren Sie auch Ihre Schulden, wie Hypotheken, und die Verfügbarkeit jedes Vermögenswerts.
  • Erstellen Sie ein Budget und überprüfen Sie sorgfältig, ob Ihre voraussichtlichen Einnahmen nach dem Ruhestand ausreichen, um Ihre Ausgaben zu decken.
  • Stellen Sie allfällige Vorsorgelücken fest und definieren Sie eine Strategie, um diese Lücken frühzeitig zu schliessen. Altersleistungen aus der 1. und 2. Säule decken in der Regel nur rund 60% des bisherigen Einkommens ab. Um die entstandene Lücke zu schliessen, gibt es verschiedene Massnahmen – vom Sparen in der freien oder gebundenen Vorsorge im Rahmen der 3. Säule über den Einkauf in die Pensionskasse, Vorsorgefonds oder Lebensversicherung, bis hin zur Einschränkung im persönlichen Lebensstandard. Wer frühzeitig plant, vorsorgt und Geld anspart, hat später mehr finanziellen Spielraum. Mehr erfahren im Blogbeitrag «Altersvorsorge: Ihr erster Schritt zum Anleger».

Mit 55 hinterfragen Sie Ihre Zielsetzung

Überprüfen und hinterfragen Sie die definierte Zielsetzung der eigenen Pensionierung regelmässig.

Mit 60 werden Sie konkret

Die ideale Zeit, um den Ruhestand konkret in die Wege zu leiten und in die Tat umzusetzen:

  • Entscheiden Sie, wann und wie Sie Ihren Arbeitgeber über den gewünschten Zeitpunkt der Pensionierung informieren möchten.
  • Informieren Sie sich über die Kapitalbezugsmöglichkeiten Ihres Pensionskassenguthabens sowie die Anmeldefrist und entscheiden Sie, ob Sie Ihr Pensionskassenguthaben als Rente, Kapital oder in einer Mischform beziehen möchten. Wägen Sie gründlich die Vor- und Nachteile eines Rentenbezugs gegenüber einer Kapitalauszahlung ab, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Zudem sollten Sie festlegen, wie Sie allfällige Kapitalbezüge aus der zweiten und dritten Säule staffeln, um Steuern zu sparen. Wie viel Steuern Sie genau sparen können, ermitteln Sie mit dem Online-Rechner von PostFinance.
  • Beachten Sie, dass jetzt oft die letzte Möglichkeit für einen steuergünstigen Einkauf in die Pensionskasse besteht, insbesondere wenn Sie planen, den Beitrag bei Renteneintritt wieder auszuzahlen. Vergleichen Sie zuerst die Rendite dieser Einzahlung mit anderen Investitionsmöglichkeiten, bevor Sie sich entscheiden. Planen Sie eine (Teil-)Auszahlung Ihrer Pensionskasse, ist es ratsam, die dreijährige Sperrfrist mitzuberücksichtigen. Konkret bedeutet das, dass Sie in den drei Jahren vor der Auszahlung keine Einkäufe getätigt haben sollten. Andernfalls müssen Sie die Steuern nachzahlen, welche Sie dank der Einkäufe gespart haben. Diese Regelung gilt nicht für Rentenbezüge.
  • Reflektieren Sie über Ihre Wohnsituation: Haben Sie ein Haus? Ist es Ihr Wunsch, das Haus zu behalten oder nach der Pensionierung in eine Eigentumswohnung umzuziehen? Entscheiden Sie, ob Sie Ihre Hypothek vollständig oder teilweise abbezahlen möchten, und passen Sie die Laufzeiten dementsprechend an. Sollten Sie sich für den Wechsel von einem Haus zu einer Wohnung entscheiden, ist es ratsam, sich frühzeitig um die Finanzierung zu kümmern.
  • Bestimmen Sie, zu welchem Zeitpunkt Sie Ihre Vorsorgeguthaben aus der Säule 3a beziehen möchten. Planen Sie die Auszahlungen über mehrere Jahre und sparen Sie bis zu mehreren Tausend Franken. Kapitalauszahlungen aus der 3. Säule unterliegen der Steuerprogression. Das heisst, dass die Steuerlast ab einer gewissen Kapitalhöhe übermässig ansteigt. Es ist folglich ratsam, diese Guthaben gestaffelt zu beziehen. Daher lohnt es sich auch, ab 50’000 Franken auf dem Vorsorgekonto 3a ein weiteres Konto zu eröffnen. Beachten Sie jedoch die steuerliche Handhabung von Kapitalauszahlungen in Ihrem Wohnkanton.
  • Überdenken Sie Ihre Vermögensziele: Ist es erforderlich, Ihr Vermögen kontrolliert zu nutzen, um Ihr Einkommen zu sichern, oder können Sie es bewahren, um es an Ihre Erben weiterzugeben?
  • Reflektieren Sie darüber, wie Sie Ihr Einkommen nach der Pensionierung absichern möchten: Ist beispielsweise die Investition in einen Entnahme- oder Auszahlungsplan sinnvoll, oder wäre es besser, das Geld selbst anzulegen und es gemäss Ihrem eigenen Plan zu nutzen?
  • Bestimmen Sie Ihre neue Anlagestrategie und erstellen Sie einen umfassenden Finanzplan. Dieser sollte die Entwicklung Ihrer Ausgaben, Einnahmen und Ihres Vermögens bis zur Pensionierung und darüber hinaus abbilden. Ziehen Sie eine:n vertrauenswürdige:n Berater:in hinzu, der oder die Sie bei wichtigen Entscheidungen unterstützt und Ihnen einen zuverlässigen Finanzplan erstellt.

1 Jahr vor der Pensionierung sichern Sie Ihr Vermögen für den Ruhestand ab

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie Ihr Vermögen für den Ruhestand absichern sollten:

  • Optimieren Sie Ihre Vermögensallokation, um langfristige Einkommenssicherheit zu gewährleisten, und justieren Sie Ihre Anlagestrategie dementsprechend. Falls Sie nicht selbst Ihre Anlagestrategie festlegen oder Ihr Vermögen verwalten möchten, wenden Sie sich an eine:n kompetente:n Vermögensverwalter:in.
  • Planen Sie frühzeitig die Kündigung Ihrer Hypothek, falls Sie beabsichtigen, bei Eintritt in den Ruhestand den gesamten Betrag oder einen Teil davon zurückzuzahlen.
  • Sorgen Sie jetzt für die Regelung Ihres Nachlasses: Schützen Sie Ihre Angehörigen mit einem Testament, einem Ehe- oder Erbvertrag. Eine durchdachte Nachlassplanung ist besonders wichtig, wenn Sie beabsichtigen, sich Ihr Pensionskassenguthaben ganz oder teilweise auszahlen zu lassen. Je nach Situation lohnt es sich, eine:n Willensvollstrecker:in in Ihrem letzten Willen zu benennen.

7 bis 8 Monate vor der Pensionierung setzen Sie um

Leiten Sie Ihre Pensionierung ein:

  • Es ist ratsam, sich sechs Monate vor der Pensionierung für den Rentenbezug bei der AHV-Ausgleichskasse anzumelden, damit Sie Ihre erste Rente pünktlich erhalten werden.
  • Falls Sie noch im Jahr der Pensionierung einen Beitrag in die Säule 3a einzahlen möchten, tun Sie das noch vor dem Datum Ihrer Pensionierung.
  • Leiten Sie die Auszahlungen zukünftiger Zusatzeinkommen in die Wege, wie zum Beispiel aus Ihrer Pensionskasse, privaten Vorsorge oder vorhandenen Sparguthaben.
  • Legen Sie fest, wie Sie vorerst nicht benötigtes Vermögen im Ruhestand anlegen wollen.

Was gilt es zu beachten bei einer vorzeitigen Pensionierung?

Falls Sie sich vor dem ordentlichen Pensionierungsalter pensionieren lassen möchten, müssen Sie folgendes beachten:

  • Überprüfen Sie, wann Sie frühestens Ihre Leistungen aus der beruflichen Vorsorge und der AHV-Rente beziehen können. Lassen Sie sich die voraussichtlichen Altersrenten für Ihren gewünschten Renteneintrittstermin von der AHV-Ausgleichskasse und Ihrer Pensionskasse berechnen.
  • Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arbeitgeber, ob er finanzielle Unterstützung für Ihren vorzeitigen Ausstieg bietet, beispielsweise durch eine Überbrückungsrente bis zum ordentlichen Rentenalter.
  • Überlegen Sie, ob ein Vorbezug der AHV-Rente, der Pensionskassenrente oder die Inanspruchnahme einer Überbrückungsrente für Sie von Vorteil sein könnte. Erwägen Sie auch alternative Optionen zur Überbrückung finanzieller Engpässe, wie beispielsweise den vorzeitigen Bezug Ihres Säule-3a-Guthabens.
  • Nach Ihrer Frühpensionierung sollten Sie sich bei Ihrer AHV-Ausgleichskasse anmelden und die AHV-Beiträge für Nichterwerbstätige entrichten. Jeder Monat, in dem Sie keine AHV-Beiträge zahlen, kann zu einer Kürzung Ihrer Rente führen. Informieren Sie sich über Möglichkeiten, wie Sie Ihre AHV-Beiträge reduzieren können, beispielsweise durch Teilpensionierung oder einen Nebenerwerb.
  • Eine attraktive Alternative zur Frühpensionierung liefert die Teilpension. Hierbei können Arbeitnehmer:innen schrittweise aus dem Berufsleben ausscheiden, indem sie ihre Arbeitszeit reduzieren und weiterhin einen Teil ihres Gehalts beziehen. Diese flexible Arbeitsregelung ermöglicht es älteren Arbeitnehmenden, einen sanften Übergang in den Ruhestand zu gestalten, während Arbeitgebende von der Kontinuität im Unternehmen profitieren.

Was ist nach der Pensionierung zu beachten?

Gratulation! Sie haben Ihren Ruhestand erreicht. Folgende Aspekte sollten Sie berücksichtigen, damit Sie auch langfristig Ihren dritten Lebensabschnitt geniessen können:

Achten Sie stets auf Ihre Finanzen. Überprüfen Sie regelmässig die Umsetzung Ihres Finanzplans, um unvorhergesehene Geldengpässe zu vermeiden. Seien Sie bereit, Ihre Planung anzupassen, falls sich Ihre Lebensumstände oder die gesetzlichen Rahmenbedingungen ändern.

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