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Erstellt am 19.10.2023

Bestehendes Unternehmen kaufen: Wo suchen? Wie finanzieren?

Träumen Sie davon, selbstständig zu werden, wissen aber nicht, was für ein Geschäft Sie führen wollen? Sehen Sie sich als Unternehmer:in, möchten sich aber den Aufbau eines eigenen Unternehmens ersparen? Dann ist die Übernahme einer Firma vielleicht der richtige Weg für Sie. Hier erfahren Sie, was es von der Suche bis zum Kauf eines bestehenden Unternehmens zu beachten gilt.

Eine eigene Firma haben: Das wünschen sich viele Schweizer:innen. Wer nicht bereits eine innovative Idee hat, braucht für den Traum der Selbstständigkeit aber nicht unbedingt selbst zu gründen. Ein bestehendes Unternehmen zu kaufen, bietet eine attraktive Alternative und ist eine Win-win-Situation. Denn: Rund 40% der Unternehmer:innen, die sich aus dem Berufsleben zurückziehen wollen, suchen eine externe Nachfolgelösung. Doch was braucht es, wenn man einen Betrieb übernehmen möchte? Lesen Sie mehr über drei zentrale Faktoren.

Unternehmer:innen brauchen das Unternehmer-Gen

Wer ein bestehendes Unternehmen kaufen will, muss betriebliche Abläufe verstehen und strategisch denken können. Als gewinnende Persönlichkeiten können Unternehmer:innen vertrauensvolle Beziehungen zu Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Lieferanten aufbauen. Die Firma weiterzuentwickeln, fällt ihnen leicht, denn sie sprudeln vor Ideen und Kreativität. Mit Neugierde, Motivation und Beharrlichkeit führen sie das Unternehmen und stellen sich allen Herausforderungen.

Haben Sie das Unternehmer-Gen?

Neben den bereits genannten Eigenschaften sollten Sie folgende Fragen mit Ja beantworten können:

  • Bringen Sie die notwendigen Fähigkeiten mit?
  • Haben Sie eine klare Vision?
  • Sind Sie bereit, Risiken einzugehen?
  • Haben Sie Durchhaltevermögen?
  • Tragen Sie Verantwortung für sich und andere?
  • Sind Sie belastbar?
  • Bewahren Sie auch in turbulenten Situationen den Überblick?
  • Können Sie mit Rückschlägen umgehen?
  • Trauen Sie sich die Leitung eines Unternehmens zu?

Gut zu wissen: Vor- und Nachteile einer Firmenübernahme

Wer ein bestehendes Unternehmen übernimmt, kann in der Regel auf erfahrene Mitarbeiter:innen, zuverlässige Lieferanten und treue Kund:innen zählen. Zudem sind Strukturen und Prozesse vorhanden und die Verkäufer:innen stehen oft beratend zur Seite, was den Start vereinfacht. Gleichzeitig sollte einem bewusst sein, dass man von null auf hundert Verantwortung übernehmen muss und dass bereits eine Unternehmenskultur besteht, die man unter Umständen nicht teilt. Einschneidende Veränderungen sind meist nur schwer oder zumindest sehr langsam umzusetzen.

Ein passendes Unternehmen finden

Wer seine Zukunft darin sieht, Unternehmer:in zu werden, kann mit der Suche beginnen. Allenfalls sucht der Betrieb, in dem Sie arbeiten, eine Nachfolgeregelung oder Sie können in Ihrem persönlichen Umfeld ein bestehendes Unternehmen kaufen. Ist dies nicht der Fall, finden Sie online auf mehreren Firmenmarktplätzen vielleicht ein passendes Angebot. Eine Auswahl:

PlattformAnzahl FirmenGebühren für Käufer:innenSprachen
Plattform Anzahl Firmen
253
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE, FR, IT, EN
Plattform Anzahl Firmen
438
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE, FR
Plattform Anzahl Firmen
50
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE, EN
Plattform Anzahl Firmen
150
Gebühren für Käufer:innen
n/a
Sprachen
DE, FR
Plattform Anzahl Firmen
98
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE, FR
Plattform Anzahl Firmen
78
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE
Plattform Anzahl Firmen
6
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE
Plattform Anzahl Firmen
12
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE
Plattform Anzahl Firmen
26
Gebühren für Käufer:innen
n/a
Sprachen
DE
Plattform Anzahl Firmen
7
Gebühren für Käufer:innen
n/a
Sprachen
DE
Plattform Anzahl Firmen
178
Gebühren für Käufer:innen
Keine
Sprachen
DE

 

Stand: 7. September 2023

Der Kaufpreis des Unternehmens hängt von Angebot und Nachfrage ab und ist letztlich Verhandlungssache. Wichtig: Das Angebot wird erst bindend, wenn Sie den Kaufvertrag unterzeichnen.

Tipp: Prüfen Sie nur Unternehmen, mit deren Werten Sie sich identifizieren können.

Gut zu wissen: Die Rechtsform ist für die Übernahme entscheidend

Bei Kapitalgesellschaften wie AG oder GmbH werden die Aktien bzw. Stammanteile der Gesellschaft gekauft. Bei einem solchen sogenannten Share Deal gehen alle Aktiven, Passiven, Verträge und Verbindlichkeiten auf die Käuferschaft über. Bei Einzelfirmen und Personengesellschaften hingegen können nur die Vermögenswerte (Asset Deal) übernommen werden. Dies geschieht in der Regel in Form einer einfachen Barübertragung. Eine Firmenübernahme als Privatperson verursacht eine steuerliche Doppelbelastung. Sinnvoll kann daher die Zwischenschaltung einer Holding (Käufergesellschaft ) sein.

Die Unternehmensfinanzierung – Kapital für den Unternehmenskauf

Die Finanzierung der Firmenübernahme stellt meist eine Herausforderung dar. Nur wenige Käufer:innen können den Kaufpreis vollständig aus eigenen Mitteln aufbringen. In der Regel wird der Kauf daher mit Eigen- und Fremdkapital finanziert. Wenn Sie ein bestehendes Unternehmen kaufen wollen, sollten Sie sich daher frühzeitig Gedanken über mögliche Finanzierungsquellen machen.

  • Prüfen Sie, ob Sie für das Eigenkapital ausreichend Ersparnisse oder allenfalls weitere Geldquellen wie einen Erbvorbezug, Pensionskassenkapital oder eine zusätzliche Hypothek aufbringen können. Für eine Bankfinanzierung ist in der Regel Eigenkapital in der Höhe von 20% bis 30% des Kaufbetrags für den Unternehmenskauf notwendig. Reichen die finanziellen Mittel für die Bankfinanzierung nicht, besprechen Sie Optionen mit der Familie und Freund:innen. Weitere Möglichkeiten sind zudem:

    Vereinbarung mit der Verkäuferschaft

    Um die Nachfolge zu erleichtern, veräussern die Verkäufer:innen nur einen Teil der Unternehmensanteile. Die Käufer:innen des Unternehmens müssen somit nicht die gesamte Summe auf einmal bezahlen. Dieses Vorgehen verzögert den Übernahmeprozess und die Veräussernden behalten in diesem Fall noch einige Zeit die Kontrolle über das Unternehmen.

    Beteiligung von Management und Mitarbeitenden

    Eine Firmenübernahme bietet Gelegenheit, das Management und die Mitarbeiter:innen beispielsweise am Vermögen oder Gewinn zu beteiligen. Denkbar sind zudem Anteile am Unternehmen. Damit erhalten Beteiligte in der Regel aber auch Mitspracherecht. Auf jeden Fall muss möglichen Kapitalgeber:innen klar sein, dass es keine Erfolgsgarantie gibt und ihr eingebrachtes Kapital schlimmstenfalls verloren ist.

    Geld von Dritten

    Investoren können zusätzlich benötigtes Eigenkapital einbringen. Venture-Capital-Gesellschaften (Private Equity Funds) kommen für KMU eher nicht infrage, aber vielleicht Crowdinvesting-Plattformen oder Business Angels, die nicht nur Geld, sondern auch Expertise einbringen.

  • Für das Fremdkapital eignen sich verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten – allen voran der Bankkredit. Finanzinstitute finanzieren meist zwischen 40% und 60% des Kaufpreises. Entscheidend für die Kredithöhe sind unter anderem die Branche, notwendige Investitionen sowie erwartbare Gewinne. Informieren Sie sich frühzeitig über die Zinsen und Amortisationsbedingungen. Grundsätzlich gilt, dass die Fremdfinanzierung verzinst und innerhalb von vier bis sechs Jahren zurückgezahlt wird. Weitere Finanzierungsformen sind:

    Verkäufer:innen als Kapitalgeber

    Mit einem Verkäuferdarlehen ermöglichen Veräusserer:innen des Unternehmens den Käufer:innen, den Kaufpreis mit Ratenzahlung zu begleichen. Das Darlehen wird der Bankfinanzierung nachrangig gestellt. Das heisst, dass Kapitalgeber:innen ihre Forderung nicht stellen können, solange der Bankkredit besteht, was Käufer:innen eine Finanzierungssicherheit bietet.

    Bürgschaftsgenossenschaften

    In der Schweiz helfen Bürgschaftsgenossenschaften, allfällige Finanzierungslücken zu decken. Unterstützt vom Bund erleichtern sie leistungs- und entwicklungsfähigen KMU die Aufnahme von Bankkrediten.

  • Mezzanine-Kapital ist eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Rechtlich zählt es zum Fremdkapital. Beispiele sind Wandel- und Optionsanleihen  oder auch partiarische Darlehen . Genau genommen zählen auch Verkäuferdarlehen zur Mezzanine-Finanzierung.

    Mezzanine-Kapital

    • Kann Finanzierungslücken schliessen
    • Hilft, die Bilanzstruktur und Bonität zu verbessern
    • Bietet steuerlich absetzbare Zinsen
    • Ermöglicht eine flexible Ausgestaltung der Vergütung
    • Begrenzt das Mitspracherecht der Kapitalgeber:innen

    Gegenüber reinem Eigenkapital ist das Kapital allerdings zeitlich befristet und die Kosten sind höher als bei einer klassischen Kreditfinanzierung. Zudem fordern die Kapitalgeber:innen neben typischen Sicherheiten oftmals zusätzliche Restriktionen, etwa bei Löhnen oder Investitionen, sowie ein hoch skalierbares Geschäftsmodell.

Gut zu wissen: Wie PostFinance Sie beim Firmenkauf unterstützt

Mit dem Firmendarlehen von LEND bietet PostFinance eine digitale Alternative zum Bankkredit. Der Kredit-Marktplatz bringt Kreditnehmer:innen und Anleger:innen zusammen und ermöglicht Kreditentscheide innert 48 Stunden, sofern das Unternehmen

  • seit mindestens zwei Jahren operativ tätig ist,
  • im Schweizer Handelsregister eingetragen ist,
  • einen Jahresumsatz von mindestens 150'000 Franken erzielt,
  • und sich der Grossteil der Vermögenswerte und Produktion in der Schweiz oder in Liechtenstein befindet.
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