Medienmitteilung

Neue Studie zeigt: Über Geld reden? Für Eltern kein Tabu mehr – sondern Teil der heutigen Erziehung

Kinder in der Schweiz erhalten früh ihr erstes Sackgeld – zwei von drei Kindern bekommen spätestens mit dem Schuleintritt regelmässig Sackgeld. Eltern nutzen diese Gelegenheit, um finanzielle Kompetenzen zu vermitteln: 92 Prozent der Eltern sprechen schon mit fünf- bis achtjährigen Kindern über Geld. Was früher ein Tabu war, ist heute für 95 Prozent der Eltern klar: Über Geld soll offen gesprochen werden. Diese und weitere Erkenntnisse liefert eine repräsentative Studie des Forschungsinstituts Sotomo im Auftrag von PostFinance.

Finanzwissen ist Teil der Lebenskompetenz

Die Studie «Kinder, Geld und der Weg zur Selbständigkeit» zeigt klar: Finanzerziehung beginnt früh – heute offen und praxisnah. Denn Eltern in der Schweiz sehen Finanzbildung als wichtigen Teil der Lebenskompetenz. Gespräche über Geld gehören heute selbstverständlich zum Familienalltag: 92 Prozent der Eltern sprechen regelmässig mit Kindern im Primarschulalter über finanzielle Themen. Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Werte. 87 Prozent betonen, dass Geld nicht selbstverständlich ist, sondern erarbeitet werden muss.

«Es ist zentral, dass Kinder und Jugendliche früh lernen, mit Geld umzugehen. Mit der Studie möchten wir Eltern darin bestärken, das Thema aktiv anzugehen», sagt Sandra Lienhart, Leiterin Retail Banking bei PostFinance. «Die Ergebnisse freuen uns: In der Finanzerziehung geht es um Offenheit, Vertrauen und Alltagstauglichkeit.»

Sackgeld als zentraler Lernbaustein

Sackgeld ist für viele Familien ein zentrales Instrument der Finanzerziehung. Zwei Drittel der Kinder erhalten spätestens mit dem Schuleintritt regelmässig Geld zur freien Verfügung – zunächst meist bar, um das Verständnis für Geld zu fördern. Ab etwa 12 Jahren gewinnen digitale Zahlungsmittel wie TWINT oder Debitkarten an Bedeutung.

«Die Studie zeigt klar: Sackgeld ist mehr als nur Geld zum Spass – es ist der erste Schritt zur finanziellen Selbstständigkeit und ein zentraler Teil der Finanzerziehung», sagt Gordon Bühler, Studienverantwortlicher bei Sotomo.

Sparen beginnt früh – ein typisch schweizerischer Wert

Über 80 Prozent der Kinder sparen regelmässig – unabhängig von Alter oder Geschlecht. Zwei Drittel verfügen bereits im Primarschulalter über ein eigenes Sparkonto. Auch Eltern legen frühzeitig Geld für ihre Kinder zur Seite – meist auf klassischen Konten. In der Deutschschweiz sind zudem Fondskonten stärker verbreitet als in der Romandie.

Finanzielle Herausforderungen für Kinder von heute

Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Gesellschaft auf, die stark von Konsum geprägt ist. Ein Drittel der Eltern sieht hier eine Gefahr – sie befürchten, dass Kinder besonders im Jugendalter stark von Werbung und Social Media beeinflusst werden. Drei von vier Eltern berichten von Konflikten rund ums Konsumverhalten. Die Mehrheit reagiert darauf mit offener Kommunikation. Denn: Wer früh über Geld spricht, fördert einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang damit.

Über die Studie

Die Studie wurde vom 12. bis 25. Februar 2025 vom Forschungsinstitut Sotomo im Auftrag von PostFinance durchgeführt. Befragt wurden 1’429 Eltern mit mindestens einem Kind im Alter zwischen 5 und 18 Jahren. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Schweiz.