Die Märkte bleiben zuversichtlich, dass die Zentralbanken ihre Geldpolitik in diesem Jahr deutlich lockern werden. Die Herausforderungen bleiben angesichts des stockenden Inflationsrückgangs, insbesondere in den USA, aber beträchtlich.
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Marktüberblick: Aktienmärkte bleiben optimistisch
Die Geldpolitik dürfte zwar erst in der zweiten Jahreshälfte gelockert werden, die Aktienmärkte blieben dank der guten Berichtsaison sowie des KI-Booms aber weiterhin optimistisch. Weder Rezessionssorgen in der Eurozone noch fortwährende Inflationssorgen in den USA konnten die Stimmung trüben.
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Indexierte Wertentwicklung von Staatsobligationen in Franken
100 = 01.01.2024
Zum Ende des letzten Jahres waren die Erwartungen der Märkte bezüglich der zukünftigen Geldpolitik der Zentralbanken äusserst optimistisch. Bis Ende 2023 wurden Senkungen der Leitzinsen bis zu 1,5 Prozentpunkte prognostiziert. Inzwischen hat sich diese optimistische Perspektive etwas gemildert. Derzeit wird an den Märkten erwartet, dass die Leitzinsen bis zum Ende des Jahres um etwa 0,75 Prozentpunkte gesenkt werden. Dennoch scheinen auch diese Erwartungen immer noch optimistisch zu sein. Gerade in den USA dürften weitere Fortschritte in der Inflationsbekämpfung angesichts der weiterhin robusten Wirtschaft schwierig werden. Die Obligationenmärkte lassen sich davon nicht beirren. Die Staatsobligationen bewegten sich im Monatsvergleich denn auch mehrheitlich seitwärts. Einen positiven Beitrag lieferten ausländische Obligationen in den Portfolios Schweizer Anleger:innen aufgrund des schwachen Frankens aber dennoch.
Entwicklung der 10-jährigen Verfallsrenditen
In Prozent
Die langfristigen Zinsen bewegten sich im letzten Monat insgesamt wenig. Im Februar tendierten die 10-jährigen Verfallrenditen auf Staatsobligationen zunächst noch aufwärts, kamen aber Anfang März wieder zurück. In den USA liegen die Zinsen immer noch bei 4,1 Prozent. Deutlich gesunken sind dagegen die Verfallrenditen der 10-jährigen Eidgenossen. Nachdem sie Anfang Februar noch auf über 0,8 Prozent geklettert waren, liegen sie aktuell nur noch leicht über 0,6 Prozent.
Risikoaufschläge von Unternehmensobligationen
In Prozentpunkten
Die Risikoaufschläge auf Unternehmensobligationen sind im letzten Monat weiter zurückgegangen. Am stärksten war der Rückgang bei Unternehmensobligationen niedriger Qualität. Damit befinden sich die Risikoprämien weiterhin auf tiefem Niveau. Von einer drohenden Rezession ist kaum etwas zu spüren.
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Vor dem Hintergrund des anhaltenden Booms der künstlichen Intelligenz und der guten Berichtssaison legten die meisten Aktienmärkte zu. Rezessionsängste in der Eurozone und fortwährende Inflationssorgen in den USA wurden weitgehend in den Hintergrund gedrängt.
Indexierte Aktienmarktentwicklung in Franken
100 = 01.01.2024
Die Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend auch im letzten Monat fort. In den USA erklommen die Aktienkurse gar neue Allzeithöchststände. Die gute Berichtsaison des letzten Quartals sowie die vom Boom der künstlichen Intelligenz weiter beflügelten Technologiewerte haben wesentlich dazu beigetragen. Auffallend stark zeigte sich auch im letzten Monat der japanische Aktienmarkt. Seit Jahresbeginn liegt er über 16 Prozent im Plus. Dafür dürfte nicht zuletzt der schwache japanische Yen mitverantwortlich gewesen sein, da die exportorientierte japanische Wirtschaft besonders von einer schwachen Heimwährung profitiert. Schwach zeigte sich dagegen erneut der schweizerische Markt, der unter der schlechten Performance des Index-Schwergewichts Nestlé litt. Der Aktienkurs des Nahrungsmittelkonzerns verlor im letzten Monat über 6 Prozent und belastete die Wertentwicklung des gesamten schweizerischen Aktienmarkts.
Momentumstärke einzelner Märkte
In Prozent
Die Zunahme der meisten Aktienkurse liess auch das Momentum der meisten Aktienmärkte weiter ansteigen, sodass mittlerweile die Dynamik fast aller Aktienmärkte im positiven Bereich liegt. Insbesondere in den technologielastigen Aktienmärkten wie etwa den Niederlanden, den USA oder Taiwan bleibt die Zugkraft überaus hoch. Das Momentum des chinesischen Aktienmarkts hat jüngst wieder ins Positive gedreht. Allerdings dürfte es sich dabei vielmehr um eine Momentaufnahme handeln als um einen nachhaltigen Trend.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktienmärkte stieg im letzten Monat erneut auf breiter Front an. Vor allem in den USA und den Schwellenländern stieg das KGV an, während der Anstieg in der Schweiz verhaltener ausfiel. Diese Entwicklung dürfte hauptsächlich die Kursentwicklung widerspiegeln. Die Aktienkurse in den USA und Schwellenländern sind im letzten Monat deutlich stärker angestiegen als in der Schweiz.
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Der Aufschwung bei den Schweizer Immobilienanlagen hat sich im vergangenen Monat weiter fortgesetzt. Für Auftrieb sorgte in den letzten Monaten neben den gesunkenen Kapitalmarktzinsen in der Schweiz vor allem der zusätzliche Spielraum für Mieterhöhungen, der durch den Anstieg des Referenzzinssatzes ermöglicht wurde.
Indexierte Wertentwicklung von Schweizer Immobilienfonds
100 = 01.01.2024
Börsenkotierte Schweizer Immobilienfonds haben im vergangenen Monat erneut zugelegt und damit ihren seit November des letzten Jahres anhaltenden Aufwärtstrend fortgesetzt. Der deutliche Wertzuwachs erfolgte im Kontext eines spürbaren Absinkens der Kapitalmarktzinsen. So sind die Verfallrenditen auf 10-jährigen Eidgenossen im Februar deutlich gefallen und liegen derzeit noch knapp über 0,6 Prozent. Darüber hinaus beeinflusst der erweiterte Handlungsspielraum für Mieterhöhungen, der sich aus dem Anstieg des Referenzzinssatzes ergibt, die Renditeaussichten positiv. Dies dürfte die Wertentwicklung zusätzlich unterstützt haben.
Aufpreis auf Schweizer Immobilienfonds und 10-jährige Verfallsrenditen
In Prozent
Der Aufpreis, den Investoren für das Anlegen in börsenkotierten Immobilienfonds im Vergleich zum tatsächlichen Buchwert der Immobilien (NAV) bezahlen müssen, ist in den letzten Monaten stark angestiegen und beträgt rund 25 Prozent. Da sich der NAV vieler Immobilien in den letzten Monaten und Jahren, trotz spürbar höherem Zinsniveau als noch in den Jahren 2015 bis 2021, kaum verändert hat, ist die jüngste Zunahme primär auf die Wertsteigerung der Immobilienfonds zurückzuführen.
3-Monats-SARON und 10-jährige Verfallrenditen
In Prozent
Die Verfallrenditen auf 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen sind im vergangenen Monat erneut gesunken und liegen mittlerweile wieder deutlich unter der 1-Prozent-Marke. Die ungewöhnlich negative Differenz zwischen dem langfristigen und dem kurzfristigen Zinsniveau hat sich damit weiter verstärkt. Angesichts der tiefen Inflationsrate und der schwachen Konjunktur in der Schweiz gehen allerdings viele Marktteilnehmer:innen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins bald senken wird. Entsprechend preist der Markt für Terminkontrakte bis Ende Jahr einen deutlich tieferen kurzfristigen Zinssatz ein.
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Währungen
Die seit Anfang des Jahres zu beobachtende Schwächephase des Schweizer Frankens hält weiter an. Angesichts der im internationalen Vergleich deutlich tieferen Inflation dürfte der Franken mittel- und langfristig aber wieder zu seinem Aufwertungstrend zurückfinden.
Währungspaar Kurs KKP Neutraler Bereich Bewertung Währungspaar EUR/CHFKurs 0,96KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,89Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,82 – 0,96Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/CHFKurs 0,88KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,79Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,69 – 0,89Bewertung USD neutralWährungspaar GBP/CHFKurs 1,12KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,21Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,04 – 1,37Bewertung Pfund neutralWährungspaar JPY/CHFKurs 0,59KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,92Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,76 – 1,07Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar SEK/CHFKurs 8,56KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 9,78Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 8,77 – 10,78Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar NOK/CHFKurs 8,40KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 10,60Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 9,41 – 11,78Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar EUR/USDKurs 1,08KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,13Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,98 – 1,27Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/JPYKurs 150,12KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 86,61Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 67,73 – 105,49Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar USD/CNYKurs 7,20KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 6,04Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 5,61 – 6,46Bewertung Renminbi unterbewertetQuelle: Web Financial Group
Nach einem sehr starken Ende des vergangenen Jahres schwächelt der Schweizer Franken in den ersten Monaten des neuen Jahres. Gegenüber dem Euro büsste der Franken seit Januar fast 3 Prozent, gegenüber dem US-Dollar gar 4,5 Prozent ein. Im Februar wies die helvetische Währung unter den G10-Währungen gar die tiefste Performance aus. Ein nachhaltiger Trend dürfte die Abschwächung aber nicht darstellen. Die im internationalen Vergleich deutlich tiefere Inflation dürfte dazu führen, dass der Franken in absehbarer Zeit wieder an Stärke gewinnt.
Deutlich stärker präsentierte sich im neuen Jahr bisher der US-Dollar. Die amerikanische Währung legte auf handelsgewichteter Basis seit Anfang Januar um rund 2,5 Prozent zu. Unter den G10-Währungen wies in diesem Zeitraum nur die Schwedische Krone eine stärkere Performance aus. Die schwedische Krone dürfte indes weiteres Aufholpotenzial haben. Trotz jüngstem Wertzuwachs ist sie aus Kaufkraftparitäts-Sicht nach wie vor spürbar unterbewertet.
Kryptowährungen
Kryptowährung Kurs YTD in USD Jahreshoch Jahrestief Kryptowährung BITCOINKurs 66'120,00YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 57,11%Jahreshoch 68'359,00Jahrestief 39'528,00Kryptowährung ETHEREUMKurs 3'812,46YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 66,01%Jahreshoch 3'812,46Jahrestief 2'207,26Quelle: Web Financial Group, Coin Metrics Inc
Gold
Das Edelmetall befindet sich im Aufwind und ist nur noch wenig von einem neuen Allzeithoch entfernt. Eine zentrale Rolle scheinen dabei auch einige Notenbanken von Schwellenländern zu spielen.
Indexierte Wertentwicklung von Gold in Franken
100 = 01.01.2024
In den ersten beiden Monaten dieses Jahres blieb der Goldpreis aussergewöhnlich stabil, bevor Anfang März ein deutlicher Anstieg einsetzte. Aktuell liegt der Preis pro Feinunze nur noch knapp unter seinem Rekordhoch von 2135 Dollar. Die Gründe für die hohe Beliebtheit des Edelmetalls sind vielfältig. Neben zahlreichen geopolitischen Konflikten, die das Bedürfnis nach sicheren Anlagen verstärken, dürften insbesondere die Bemühungen einiger Notenbanken in Schwellenländern, ihre Geldpolitik unabhängiger vom Dollar zu gestalten, zur starken Nachfrage beitragen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Branchenorganisation World Gold Council (WGC) das zweitstärkste Jahr in Bezug auf Goldkäufe durch Notenbanken.