Der Hintergrund dieser Abwertung ist vielfältig. Zum einen stellte sich unter der Präsidentschaft von Joe Biden eine erhebliche Überbewertung des Dollars ein. Während China und Deutschland in der Rezession waren und Europa bestenfalls stagnierte, sahen die USA wie der einzige Ort wirtschaftlicher Prosperität aus.
Zum anderen ist die aktuelle US-Wirtschaftspolitik nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen der Ökonomie schädlich. Denn es gibt durchaus gute und überzeugende Gründe, warum die Amerikaner:innen bestimmte Güter billiger aus dem Ausland erwerben, als inländisch zu erzeugen. Diese Spezialisierung in der Produktion hat es den USA erlaubt, sich statt auf billige Industriegüter auf teure Software und Internet-Dienstleistungen zu fokussieren.
Schliesslich führen die Zölle auf den Importen auch zu teureren Produktionskosten für die US-Unternehmen, denn sie müssen Rohwaren und Halbfertigprodukte für ihre Produktion zum Teil importieren. Tiefere Margen und/oder höhere Inflation wird die Folge sein.
Neuestes Sorgenkind in der US-Wirtschaftspolitik ist das Steuer- und Ausgabenpaket, das das Parlament gerade verabschiedet hat. Die Folge der Verlängerung der bisher als temporär bezeichneten Steuererleichterungen wird sein, dass die Verschuldung der USA, die unterdessen das Niveau Frankreichs überholt hat, noch schneller weiter steigen wird.
Mehr Inflation, tiefere Gewinnmargen der Unternehmen, steigende Verschuldung: All das hilft bestimmt nicht, dass der US-Dollar innert kürzerer Frist wieder zu seiner alten Stärke zurückfindet.
Dies führt aber leider auch kaum dazu, dass sich die fast täglichen Höchststände der US-Aktienindizes in gute Portfoliorenditen für Schweizer Investor:innen übertragen. Tatsächlich ist der US-Aktienmarkt in Franken gemessen einer der schlechtesten Aktienmärkte in diesem Jahr. Damit hat sich unser deutliches Untergewicht in den USA für unsere Kund:innen ausgezahlt.
Um noch mehr vom Trend des fallenden Dollars zu profitieren, haben wir in diesem Monat entschieden, unsere Goldposition aufzustocken. Traditionell profitiert das Edelmetall überproportional von Misstrauen in den Dollar. Daher erwarten wir, dass der Goldpreis in US-Dollar, aber auch in Franken weiter steigt.
Ebenso stocken wir unser Engagement in Schwellenländeraktien auf. Ein schwacher Dollar führt dazu, dass sich die Exportbedingungen aller Länder verbessern, die ihre Währung direkt oder indirekt an den Dollar gebunden haben. Selbst das Verhängen von amerikanischen Importzöllen wird hier nach unserer Einschätzung nicht viel ändern. Das liegt daran, dass die USA nicht von heute auf morgen auf die Zufuhr von Rohstoffen oder anderen Vorleistungen für ihre Produktion verzichten können. Zum anderen ist von den Zöllen nur ein Teil der Exporte der Schwellenländer betroffen. Die günstigeren Wechselkurse aber sind für einen viel grösseren Teil des Exportvolumens förderlich.
Ein letztes Wort zu unserer Anlagestrategie: Diese hat sich im Vergleich zur Konkurrenz im turbulenten Jahr 2025 bisher hervorragend bewährt. Es bestätigt sich ein weiteres Mal, dass es auf die Strategie ankommt, um langfristig gute Investitionsergebnisse zu erzielen.