Der Grund dafür ist eigentlich erfreulich und liegt auf der Hand: Preisstabilität. Während anderswo die Inflation drückt, bleiben die Konsumentenpreise hierzulande konstant – was die Kaufkraft schützt und gleichzeitig den Franken stärkt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) muss daher keine Inflationsbekämpfung mehr betreiben, sondern setzt auf tiefe Zinsen zur Wachstumsförderung – in der Hoffnung, den Aufwertungsdruck auf den Franken zu mindern.
Doch mit den tiefen Zinsen geht auch eine Gefahr einher: Sie treiben die Immobilienpreise weiter in die Höhe. Hypotheken bleiben günstig und die Versuchung wächst, Immobilien zu überteuerten Preisen zu kaufen.
Für Anleger:innen hat das klare Konsequenzen: Mit klassischen Zinsanlagen lässt sich kein Vermögen mehr aufbauen. Wer sein Kapital heute nachhaltig vermehren will, muss umdenken. Zins und Zinseszins sind nicht länger die Treiber der Vermögensbildung. Rendite entsteht nur noch dort, wo Investitionen reale Werte schaffen und laufende Erträge generieren.
Moderne Vermögensanlage braucht deshalb eine durchdachte Strategie: Sie kombiniert Aktien, Immobilien und alternative Anlagen zu einem ausgewogenen Portfolio – mit gezielter Risikosteuerung. In einer zinsarmen Welt kommt der Anlagestrategie eine Schlüsselrolle zu.
Dabei tritt die Performance einzelner Anlagen in den Hintergrund. Rückblickend wäre es etwa ertragreicher gewesen, Anfang Jahr mehr Gold zu kaufen. Im Nachhinein ist man immer schlauer. Wer erfolgreich anlegt, läuft diesen Trends aber nicht hinterher, sondern hat sie bereits in der langfristigen Anlagestrategie verankert.
So gewappnet können einen auch die grossen politischen Veränderungen dieser Zeit nicht schrecken. Trotz der Auseinandersetzung zwischen Indien und Pakistan, des Konflikts zwischen Iran und Israel oder des russischen Überfallkriegs auf die Ukraine – die Weltwirtschaft dreht sich weiter. Täglich schaffen Unternehmen Werte, indem sie Leistungen erbringen oder für die Kund:innen bezahlen. Wer diese Unternehmen besitzt, erhält als Investor:in zu Recht einen Teil dieses Erfolgs. Auch mit Immobilieninvestitionen entstehen reale Werte – dort, wo Menschen in Wohnraum investieren, den andere als Zuhause schätzen und dafür Miete zahlen.
Deshalb bleiben wir überzeugt: Auch in schwierigen Zeiten lohnt sich Anlegen – selbst wenn das reine Verleihen von Geld keinen Ertrag mehr bringt. Schwankungen und Unsicherheiten gehören dazu – aber sie sollten uns nicht davon abhalten, langfristig und werteorientiert zu investieren. Im Gegenteil.