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Erstellt am 09.05.2024

Geld anlegen: Immobilien, Wertschriften oder Pensionskasse?

Renditeliegenschaft, Aktien oder ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse? Wer einen grossen Geldbetrag anlegen möchte, muss sich im Spannungsfeld zwischen Renditeaussichten und Sicherheit entscheiden. Alle diese Anlagebereiche haben Vor- und Nachteile.

Wenn Sie einen kleinen Betrag anlegen möchten, ist die Auswahl der Anlagemöglichkeiten überschaubar: Aktien, Anleihen, Fonds, Gold oder das klassische Sparkonto. Wenn Sie dagegen eine Million Franken zur Verfügung haben, erweitert sich die Auswahl. Sie können das Geld in einem breit gefächerten Wertschriftendepot anlegen, in Renditeliegenschaften investieren oder einen steuersparenden Einkauf in die Pensionskasse vornehmen. Doch welche Vor- und Nachteile haben diese Möglichkeiten?

Freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse

Ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse hat viele Vorteile: Damit verbessern Sie einerseits Ihre Vorsorgeleistungen und sparen andererseits Steuern. Dafür muss allerdings erst eine Möglichkeit für individuelle Einkäufe bestehen: Dies ist nur der Fall, wenn die in der Vergangenheit in die Pensionskasse einbezahlten Beiträge nicht mehr den aktuellen Einkommensverhältnissen entsprechen.

Einkaufspotenzial kann bestehen

  • Wenn Sie während Ihrer beruflichen Laufbahn Lohnerhöhungen erhalten haben
  • Wenn Sie spät in das Berufsleben eingestiegen sind
  • Wenn Sie Einkommensunterbrüche hatten

In all diesen Fällen können Sie die entstandene Beitragslücke füllen und Ihr Pensionskassenkapital aufstocken. Die mögliche Einkaufssumme ist auf dem Pensionskassenausweis meistens ausgewiesen.

Es gibt aber Einschränkungen

  • Falls Sie einen Vorbezug getätigt haben (zum Beispiel für Wohneigentumsförderung), müssen Sie diesen zuerst vollständig zurückzahlen. Erst danach können Sie darüberhinausgehende Einkäufe vornehmen.
  • Falls Sie über Freizügigkeitsguthaben aus früheren Arbeitsverhältnissen oder über erhöhte 3a-Guthaben aus selbstständiger Erwerbstätigkeit verfügen, sind die Einzahlungsmöglichkeiten limitiert.
  • Falls Sie aus dem Ausland in die Schweiz gezogen sind, gibt es ebenfalls Beschränkungen.

Selbstständige, die selbst für ihre Pensionskassenlösung verantwortlich sind, können möglicherweise zusätzliches Einkaufspotenzial schaffen, wenn sie ihren Vorsorgeplan ändern.

In Bezug auf die Sicherheit bieten freiwillige Einkäufe in die Pensionskasse Vorteile. Diese sind aber nur begrenzt möglich, und man sollte vor dem Investment einige Punkte genau prüfen:

  • Wie werden die Einkäufe verzinst? 
  • Welcher Rentenumwandlungssatz gilt für die Einkäufe?
  • Wird der Betrag dem obligatorischen oder dem überobligatorischen Teil des Altersguthabens zugewiesen?
  • Wie «sicher» ist die Pensionskasse? Wie hoch ist ihr Deckungsgrad? Gibt es Sanierungsmassnahmen oder die Möglichkeit einer Teilliquidation?
  • Wann wollen Sie Bezüge aus der Pensionskasse tätigen?

Welche Vorteile haben Immobilien?

Vor- und Nachteile gibt es auch, wenn Sie Ihr Kapital in Immobilien anlegen möchten. Sie gelten dank ihrer Wertbeständigkeit grundsätzlich als krisenfeste Investition und bieten Schutz vor Inflation. Der Immobilienmarkt ist – im Vergleich mit dem Aktienmarkt – viel weniger Schwankungen unterworfen. Zudem kann man die Liegenschaft jederzeit auch als Wohneigentum verwenden. Mit einer Anlage in Wohnraum lassen sich zudem Steuern sparen.

Zu den Nachteilen von Immobilien gehört vor allem ein geringes Angebot an Immobilien.

Für den Erwerb von Renditeliegenschaften braucht es zudem viel fachliches Know-how, und es fällt auch Verwaltungsaufwand an.

Das Kapital, das in Renditeobjekte angelegt wird, ist längerfristig gebunden, und bei einem vorzeitigen Verkauf drohen unter Umständen steuerliche Nachteile.

Zudem gibt es weitere Risiken: Einerseits besteht die Gefahr, dass ein Mietobjekt einmal längere Zeit leer steht und Mietzinseinnahmen entfallen. Andererseits können Immobilien auch an Wert verlieren: In den letzten 100 Jahren gab es schon mehrfach Korrekturen um 20 Prozent und mehr. Ausserdem ist man abhängig von der Hypothek, die man abschliesst, da die Finanzierung selten komplett mit Eigenkapital erfolgt. Hypotheken unterliegen ebenfalls Schwankungen. 

Um Ihr Geld gut anzulegen ist die Wahl des passenden Objekts absolut entscheidend, denn nicht mit jedem Wohnraum lassen sich die gewünschten Renditen erzielen. Die Suche nach dem richtigen Objekt ist aufwändig und zeitintensiv und sollte mit genügend fachlichem Know-how angegangen werden. Wer in Immobilien investieren will, sollte das Augenmerk neben der möglichen Wertsteigerung vor allem auf die Immobilien- oder Mietrendite legen: Das ist der Nettozins, den man mit einer Liegenschaft innerhalb eines Jahres erwirtschaften kann.

Folgende Faktoren sind wichtig für die Mietrendite

  • Kaufpreis
  • Lage
  • Mieteinnahmen
  • Risiko eines Leerstands

In der Schweiz sind bei Anleger:innen mit einem «kleinen» Budget vor allem Eigentumswohnungen und Stockwerkeigentum als Anlageobjekte beliebt. Klassische Renditeobjekte sind jedoch eher Mehrfamilienhäuser, die aber einen grösseren Verwaltungsaufwand bedeuten.

Immobilienfonds statt Direktkauf

Gegenüber dem Direktkauf von Wohnimmobilien bietet der Kauf von Anteilen an einer börsenkotierten Immobiliengesellschaft oder einem Immobilienfonds oft mehr Sicherheit. Zwar sind auch diese nicht vor Wertberichtigungen geschützt, aber ihre meist breite Diversifikation sorgt für mehr Stabilität. Entsprechend gross ist die Nachfrage: Jedes Jahr fliessen Milliarden an Neugeld in Schweizer Immobilienfonds und Immobiliengesellschaften.

Auch hier ist allerdings Vorsicht geboten. Denn die Leerstände schwanken. Landesweit lagen sie gemäss Bundesamt für Statistik im Juni 2023 bei 1,15 Prozent; im Juni 2021 bei 1,54 Prozent. Lange entsprach 1 Prozent der Norm.

Welche Vorteile bieten Wertschriften?

Wer sein Geld in Aktien und Wertpapiere anlegt, kann höhere Renditen erreichen als mit Einkäufen in die Pensionskasse oder mit dem Kauf von Immobilien, geht dafür aber auch ein höheres Verlustrisiko ein. Das Risiko lässt sich je nach Anlagestrategie verkleinern oder vergrössern.

  • Chance, längerfristig eine höhere Rendite zu erzielen
  • Kontrolle, in welche Unternehmen man investiert (z. B. Thema Nachhaltigkeit)
  • Aktionärsrechte, die man wahrnehmen kann

Man muss aber auch einige Nachteile in Kauf nehmen

  • Risiko (bis hin zum Totalverlust des Anlagebetrags), da Geldanlagen in Wertschriften Schwankungen ausgesetzt sind
  • Zeitaufwand für Pflege und Verwaltung des Portfolios, falls man selbst investiert
  • Spesen: Wer öfter Wertschriften kauft und verkauft, schmälert durch die anfallenden Spesen die Gewinne

Gut zu wissen

Fonds bieten Anleger:innen die Möglichkeit, ihr Geld diversifiziert anzulegen und das Risiko zu streuen.

Fragen und Antworten

  • Einkäufe in die Pensionskasse können Sie grundsätzlich vom steuerbaren Einkommen abziehen. Dadurch sparen Sie Steuern. Das Pensionskassenguthaben ist zudem von der Vermögenssteuer ausgenommen, und die Erträge auf dem Kapital sind steuerfrei. Beim Bezug des Pensionskassenguthabens fällt dann aber eine Kapitalauszahlungssteuer an. Diese ist jedoch in der Regel tiefer als die Einkommenssteuer. Für steuerliche Optimierung lohnt es sich, die Einkäufe in die Pensionskasse zu staffeln. Am grössten ist der Steuerspareffekt, wenn das Einkommen am höchsten ist – meistens ist das in den Jahren vor der Pensionierung der Fall.

  • Ja. Als Eigentümer:in einer Immobilie müssen Sie die Mieteinnahmen als Einkommen versteuern. Neben der Einkommenssteuer fallen je nach Kanton zudem Liegenschaftssteuern an. Sie können aber Ihre Ausgaben für den Unterhalt und Investitionen geltend machend und damit auch Steuern sparen.

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