Halbjahresbericht

Der aktuelle Halbjahresbericht der PostFinance AG

Das erste halbe Jahr 2023 war geprägt von ausserordentlichen Ereignissen an den Finanzplätzen im In- und Ausland. Trotz der schwierigen Marktbedingungen erzielte PostFinance zum Halbjahr einen Gewinn nach Rechnungslegungsvorschriften für Banken (RVB) von 90 Millionen Franken. Das entspricht zwar einem Rückgang von 63 Millionen Franken gegenüber der Vorjahresperiode, markiert aber gleichzeitig eine Trendwende.

Der Zinserfolg ist mit der Zinswende im Vorjahresvergleich um 46 Millionen Franken gesunken. Per 1. Oktober 2022 hat PostFinance die Guthabengebühren für Privat- und Geschäftskunden aufgehoben. Zeitgleich sind auch die Erträge aus Negativzinsen am Interbankengeldmarkt weggefallen. Dem gegenüber standen neu Erträge aus der Verzinsung der Guthaben bei der SNB sowie positive Renditen aus neuen Investitionstranchen. Die langfristigen Zinsen am Kapitalmarkt sind im vergangenen Jahr deutlich gestiegen, wodurch höhere Renditen bei Finanzanlagen erzielt werden konnten. Weitere Auswirkungen im Vorjahresvergleich haben die höheren Kundengelder, die einen grösseren Spielraum für Neuinvestitionen in den Finanzanlagen ermöglichen. Ein Trend hin zu einer verbesserten Rentabilität des Unternehmens ist sichtbar.

Im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft sowie beim Handelsgeschäft machten sich verschiedene Verhaltens- und konjunkturelle Trends bemerkbar. Insbesondere der beschleunigte Rückgang im physischen Zahlungsverkehr in den Filialen der Post um 21 Prozent konnte durch die Erweiterung der Produktpalette – beispielsweise mit der Kombination der PostFinance Card mit der Debit Mastercard® – nicht kompensiert werden. Zudem verunsicherten die geopolitische Situation, die weltweiten Zinserhöhungen und die vermehrt aufkommenden Rezessionsängste die Anleger:innen. Die Kundenvermögen in den Anlageprodukten sind demzufolge im Verlaufe des Jahres 2022 um 13 Prozent gesunken. Dank positiven Marktentwicklungen und Nettomittelzuflüssen sind diese Vermögen im ersten Halbjahr mit 1,6 Milliarden Franken wieder markant gewachsen. Die Bestandskommissionen lagen jedoch noch unter dem Vorjahresniveau. Der Geschäftsaufwand ist um 2 Prozent gesunken, was auf tiefere Projektkosten sowie Effizienzsteigerungen aus der Strategieumsetzung zurückzuführen ist.