Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat an ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 19. Juni 2025 beschlossen, den Leitzins von 0,25 auf 0,0 Prozent zu senken. Aus Sicht von Philipp Merkt, Chief Investment Officer (CIO) von PostFinance, hat sich die sechste Leitzinssenkung in Folge abgezeichnet:
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Leitzins bei null Prozent – SNB reagiert auf tiefe Inflation und schwache Konjunktur
Angesichts der unterdessen negativen Inflation und der unsicheren Wirtschaftslage war zu erwarten, dass die SNB den Leitzins weiter senkt.
Nach einem kontinuierlichen Rückgang in den letzten Monaten ist die Schweizer Inflationsrate zuletzt im Mai sogar leicht in den negativen Bereich gefallen und liegt damit unterhalb des Zielbandes der SNB. Dieser niedrige Wert hängt stark mit den Preisen der Importgüter zusammen, die unter anderem aufgrund des starken Frankens deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Gleichzeitig hat sich aber auch die Inflation im Inland deutlich abgeschwächt. Das anhaltend unsichere Wirtschaftsumfeld, insbesondere mit Blick auf die USA, spricht weder für eine Abschwächung des Frankens noch für einen konjunkturellen Aufschwung. Beides wären jedoch Faktoren, die die Inflation wieder leicht erhöhen könnten. Für Philipp Merkt ist deshalb klar:
Die Inflation dürfte tief bleiben. Eine Rückkehr zu Negativzinsen wird damit in den kommenden Monaten wieder zu einem realistischen Szenario.
Die erneute Leitzinssenkung kommt vor allem Wohneigentümer:innen mit einer kurzfristigen Finanzierung entgegen, da sie Saron Hypotheken vergünstigt. Bei den langfristigen Hypotheken scheint der Spielraum nach unten hingegen bereits ausgeschöpft. Darüber hinaus müssen sich die privaten Haushalte auf weiter sinkende Sparzinsen einstellen.

Philipp Merkt
Chief Investment Officer