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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hebt die Leitzinsen signifikant an

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Donnerstag die Leitzinsen von -0.75 auf -0.25 Prozent angehoben. Dies folgt auf die unerwartet hohe Leitzinserhöhung von 0.75 Prozentpunkten der amerikanischen Notenbank am Mittwoch und der Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) letzte Woche, dass sie ihren Leitzins im Juli anheben wird.

In unserem letzten Anlagekompass hatten wir darauf hingewiesen, dass die SNB am 16. Juni wohl mit einer Leitzinserhöhung reagieren wird. Als Schlussfolgerung hatten wir zur Vorsicht bei Obligationen in CHF und auch im Aktienmarkt gemahnt und beide Anlagekategorien untergewichtet. Diese Einschätzung hat sich als hilfreich erwiesen. Schweizer Obligationen haben in den letzten Wochen gut 5 Prozent verloren, während die Aktienmärkte sogar noch stärker korrigierten.

An unserem Ausblick für die allgemeine Marktentwicklung ändert sich durch den Zinsschritt der SNB nichts. Solange die Konjunktur intakt bleibt, ist mit weiteren Zinsschritten und weiter steigenden Kapitalmarktzinsen zu rechnen. Das könnte Obligationen- und Aktienmärkte weiter unter Druck bringen. Auf dieses Szenario waren wir mit der Positionierung unserer Portfolios bereits vorbereitet.

Gleichzeitig haben sich die internationalen Rezessionsrisiken aber erhöht und könnten durch höhere Inflation, höhere Zinsen und einen stärkeren Wechselkurs auch in der Schweiz wachsen. Eine neuerliche Rezession könnte zwar zu einer Kehrtwende am Obligationenmarkt führen, die Aktienmärkte würden aber wohl auch in diesem Szenario leiden. Wir bleiben daher vorläufig bei unserer Empfehlung, geduldig zu bleiben und das Risiko in den Portfolios niedrig zu halten.

Philipp Merkt

Chief Investment Officer