Erfolgreich ist dann nur, wer auf den Trend setzt. Auf Englisch heisst die Maxime in solchen Situationen: «The trend is your friend!» Oder anders formuliert: Momentum dominiert. Es läuft, solange es läuft.
Der amerikanische Aktienmarkt ist ein Paradebeispiel dafür. Der Trend zeigt seit drei Jahren fast ununterbrochen nach oben. Umgekehrt hat der Dollar etwa seit gleich langer Zeit einen klaren Abwärtstrend eingeschlagen. Während die Medien regelmässig neue Höchststände für die US-Börsen melden, fällt das Bild für Schweizer Anleger:innen weniger beeindruckend aus: In Franken gerechnet hinken die USA sowohl Europa als auch den Schwellenländern hinterher.
Und vieles spricht dafür, dass der schwache Dollar mehr ist als eine Modeerscheinung. Die Inflation in den USA liegt deutlich über jener der Schweiz. Gleichzeitig fehlt es der amerikanischen Fiskalpolitik an Disziplin: Trotz guter Konjunktur beträgt das Budgetdefizit fast 8 Prozent des Volkseinkommens, eine für Friedenszeiten aussergewöhnlich hohe Zahl. Die US-Schuldenquote übertrifft inzwischen sogar jene Frankreichs. Und nicht zuletzt hat das Weisse Haus selbst einen schwächeren Dollar als politisches Ziel skizziert.
Während US-Aktien in Franken gerechnet dieses Jahr nur eine bescheidene einstellige Rendite erreicht haben, präsentieren sich die Schwellenländer deutlich stärker. Diese Märkte liegen in Franken durchschnittlich über 17 Prozent im Plus. Wir profitieren davon, denn wir waren bewusst untergewichtet in den USA und stärker in Schwellenländern engagiert. Besonders stark entwickelte sich der chinesische Aktienmarkt, weshalb wir dort im vergangenen Monat Gewinne realisiert haben.
Dass Schwellenländer tendenziell von einem schwächeren Dollar profitieren, ist keine Überraschung. Folgerichtig haben wir nun im November unsere Position in Emerging-Market-Anleihen ausgebaut. Der Abschwung des Dollars könnte sich sogar noch beschleunigen, falls die Aktienmärkte turbulenter werden. Die dann typischen Zuflüsse in den Franken als sicheren Hafen haben bisher allerdings noch gefehlt, trotz einer Aufwertung unserer Währung um mehr als 10 Prozent. Diese Safe-Haven-Ströme könnten noch einsetzen und den Franken weiter stärken.
Das Gold, das wir ebenfalls hoch gewichtet haben, dürfte seinen grössten Anstieg vorerst hinter sich haben: In diesem Jahr resultierte ein Plus von über 40 Prozent in Franken. Der Bitcoin befindet sich dagegen in einer Korrektur und liegt rund 25 Prozent unter seinem Höchststand.
Angesichts des intakten Abwärtstrends des Dollars, der stark steigenden US-Staatsverschuldung und der strukturell zunehmenden Attraktivität des Frankens erscheint es sinnvoll, Währungsrisiken in US-Dollar-Positionen zu reduzieren. Wir empfehlen daher, US-Dollar-Anlagen zumindest teilweise abzusichern. Wir haben unser Übergewicht in US-Staatsanleihen aufgelöst und gleichzeitig unsere Positionen in Emerging-Market-Bonds erhöht. Auch das bestehende Untergewicht in US-Aktien stufen wir weiterhin als richtig ein.