Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkt ihren Leitzins und übernimmt damit die Vorreiterrolle
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat ihren Leitzins heute Morgen auf 1.5 Prozent gesenkt. Damit ist sie die erste westliche Zentralbank, die mit der Lockerung der geldpolitischen Rahmenbedingungen beginnt. Im Kontext der aktuellen Konjunktur erscheint die Zinssenkung durchaus nachvollziehbar und angemessen. Die Schweizer Inflation hat sich in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt und die Gefahr eines neuen Inflationsanstiegs ist aktuell sehr gering. Zudem ist die Schweizer Wirtschaft seit 6 Quartalen kaum gewachsen.
Sowohl die amerikanische Zentralbank (Fed) als auch die Europäische Zentralbank (EZB) haben sich in den vergangenen Tagen für eine Beibehaltung des aktuellen Leitzinses entschieden. Damit nimmt die SNB die etwas ungewohnt erscheinende Rolle als Vorreiterin unter den internationalen Zentralbanken ein. Dieser Schritt ist jedoch gut begründet: Aufgrund der tiefen Inflation ist die Ausgangslage für die SNB deutlich komfortabler als für die meisten anderen Zentralbanken. Zudem dürfte die SNB mit Vergrösserung der Zinsdifferenz zur Europäischen Zentralbank (EZB) beabsichtigen den Schweizer Franken zu schwächen und so die Konjunktur zu stärken. Ausserdem haben sowohl die Fed wie auch die EZB ihre Absicht bekräftigt, im Verlaufe des Jahres ebenfalls ihre Geldpolitik zu lockern. Damit dürfte die SNB nur kurzfristig eine Ausreisserin sein.