So viel kostet ein Kind in der Schweiz wirklich

20.11.2025

Kinder füllen das Leben mit Freude und unvergesslichen Augenblicken. Doch mit dem Familienglück wachsen oft auch die monatlichen Ausgaben. Umso wichtiger ist eine umsichtige Planung, damit der Familienkontostand nicht plötzlich für negative Überraschungen sorgt. Wir zeigen Ihnen, wie viel Geld Sie für Ihre Kinder monatlich einplanen sollten und wie Sie das Thema Familienbudget in den Griff bekommen.

In Kürze

  • Kinder kosten in der Schweiz im Schnitt knapp 20’000 Franken pro Jahr – externe Betreuungskosten und indirekte Kosten noch nicht einmal miteingerechnet
  • Zu den indirekten Kosten gehören zum Beispiel entgangene Einkommen und geringere Einzahlungen an AHV und Pensionskasse
  • Ein frühzeitiges Familienbudget kann helfen, finanzielle Belastungen zu planen und abzufedern

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Dass Kinderkriegen unbezahlbar ist, wissen Sie selbst. Aber wie viel Kinder kosten, wissen wohl die wenigsten. Zumindest nicht so genau, oder? 

Bei aller Liebe: Machen Sie ein Budget

Damit Sie als Eltern die Ausgaben für Ihr Kind möglichst genau einschätzen können, ist es am besten, wenn sie früh genug anfangen, mit einem Budget für Ihren Haushalt zu arbeiten.

Das gehört ins Budget

Im Familienbudget lassen sich die Posten für Kinder allgemein in laufende Kosten (regelmässig wiederkehrend) und einmalige bzw. altersabhängige Ausgaben einteilen. Die folgenden Listen sind nicht abschliessend und müssen auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

  • Verpflegung (Lebensmittel, Snacks, Getränke)
  • Kleidung und Schuhe (inkl. saisonale Wechsel)
  • Pflege und Hygiene (Shampoo, Zahnpasta, Windeln bei Kleinkindern)
  • Freizeit und Hobbys (Sportverein, Musikunterricht, Spielzeug, Bücher)
  • Bildung (Schulmaterial, Gebühren, Nachhilfe)
  • Gesundheit (Krankenversicherung, Zahnarzt, Brille, Medikamente)
  • Transport (öV-Abo, Fahrrad, evtl. Kinderanteil an Auto)
  • Sackgeld oder Jugendlohn (ab geeignetem Alter)
  • Wohnkosten
  • Kinderzimmer und Möbel
  • Technik und Ausstattung (Computer, Handy, Spielekonsole)
  • Ferien und Reisen (Kinderanteil)
  • Besondere Anlässe (Geburtstag, Weihnachten usw.)

Gut zu wissen: Denken Sie auch an eine allfällige Kinderbetreuung. Kitakosten zum Beispiel können mit rund 130 Franken pro Betreuungstag bzw. 2’600 Franken pro Monat und Kind zu Buche schlagen; wobei die Kosten je nach Kanton bzw. Wohnort, nach Einrichtung und natürlich nach Anzahl Tagen variieren.

Spartipp
Bei der Kinderbetreuung bieten zusätzliche Hilfe aus Familie und Freundeskreis oder ein Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster subventionierter Kita-Platz auf bsv.admin.ch Entlastung bei der finanziellen Situation. Und auch bei der Kinderausstattung kann gespart werden: Preisvergleiche und Aktionspreise bei Verbrauchsartikeln – wie etwa Windeln – lohnen sich. Auch Kinder-Secondhand- oder allgemeine Verkaufsbörsen sind oft günstiger als Kinderwagenboutiquen und Babygeschäfte. Mehr erfahren im Artikel «Sharing Economy: Plattformen und Beispiele».

Für Kinder im Säuglingsalter sind folgende Aufwände zu berücksichtigen:

Laufende Kosten:

  • Windeln und Feuchttücher
  • Baby-Pflegeprodukte (Creme, Babyshampoo)
  • Babynahrung (Milchpulver, Brei, später Snacks)
  • Gesundheitskosten
  • Krankenversicherung für das Kind
  • Babyschwimmen/Krabbelgruppe (falls genutzt)

Kosten für die Erstausstattung
Mehr dazu erfahren Sie im Artikel «Erstausstattung fürs Baby: Was dazugehört und was sie kostet – Checkliste».
Tipp: Setzen Sie sich hier ein Budget, was Sie dafür ausgeben möchten.

Bis jetzt haben wir nur die sogenannten «direkten Kosten» thematisiert. Oft unterschätzt und übersehen werden jedoch die sogenannten «indirekten Kosten»: Beispielsweise für Einkommenseinbussen durch Teilzeitarbeit und Vorsorge.

Auch eine eventuelle Verlängerung des Mutterschaftsurlaubs durch unbezahlte Ferien kann teuer werden und reisst schnell ein Loch in die Budgetkasse. Um mehr Zeit für die nötige intensive Betreuung des Nachwuchses zu haben, reduzieren viele Eltern ihre Arbeitspensen. Solche Schritte sollten aber gut überlegt sein. Denn sie können – insbesondere für Frauen – langfristig enorme indirekte Kosten mit sich bringen: durch das entgangene Einkommen und geringere Einzahlungen an AHV und Pensionskasse. Doch mit einer umsichtigen Vorsorgeplanung können Sie Vorsorgelücken bei Teilzeitarbeit verringern oder gar vermeiden.

Was ist nun das Total der Kinderkosten?

Wie Sie sehen, kommt da schon früh einiges an finanziellen Herausforderungen zusammen. Wie viel Kinder dabei in der Schweiz wirklich kosten, ist sehr individuell und hängt stark vom Lebensstil und der finanziellen Situation der Eltern ab. Einen Anhaltspunkt liefert die Zürcher Kinderkosten-Tabelle, die die Bildungsdirektion des Kantons Zürich regelmässig herausgibt. Gemäss diesen Zahlen kosten Kinder je nach Alter zwischen 1440 und 1920 Franken. Für ein Kind im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren belaufen sich die Kosten auf 1575 Franken pro Monat. Durchschnittlich fallen pro Jahr gemäss dieser Berechnungsgrundlage knapp 20’000 Franken pro Jahr an – ohne Betreuungskosten und ohne indirekte Kosten.

Zürcher Kinderkosten-Tabelle als Anhaltspunkt

Einzelkind

Altersjahre

1. bis 4.

5. bis 12.13. bis 18.
Altersjahre

Ernährung

Fr./Mt.

1. bis 4.
310
5. bis 12.
340
13. bis 18.
380
Altersjahre

Kleidung

Fr./Mt.

1. bis 4.
115
5. bis 12.
105
13. bis 18.
135
Altersjahre

Wohnen

Fr./Mt.

1. bis 4.
570
5. bis 12.
5707
13. bis 18.
570
Altersjahre

Wohnkosten und Haushalt

Fr./Mt.

1. bis 4.

75

 

5. bis 12.
75
13. bis 18.
75
Altersjahre

Krankenkasse

Fr./Mt.

1. bis 4.
130
5. bis 12.
130
13. bis 18.
130
Altersjahre

Gesundheit

Fr./Mt.

1. bis 4.
190
5. bis 12.
55
13. bis 18.
200
Altersjahre

Telefon und Internet

Fr./Mt.

1. bis 4.
0
5. bis 12.
0
13. bis 18.
70
Altersjahre

Freizeit, Förderung und ÖV

Fr./Mt.

1. bis 4.
50
5. bis 12.
300
13. bis 18.
360
Altersjahre
Gesamtkosten
1. bis 4.
1’440
5. bis 12.
1’575
13. bis 18.
1’920

Quelle: Bildungsdirektion des Kantons Zürich auf Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster www.zh.ch

1 von 2 Kindern

Altersjahre

1. bis 4.

5. bis 12.13. bis 18.
Altersjahre

Ernährung

Fr./Mt.

1. bis 4.
240
5. bis 12.
285
13. bis 18.
380
Altersjahre

Kleidung

Fr./Mt.

1. bis 4.
65
5. bis 12.
50
13. bis 18.
105
Altersjahre

Wohnen

Fr./Mt.

1. bis 4.
500
5. bis 12.
500
13. bis 18.
500
Altersjahre

Wohnkosten und Haushalt

Fr./Mt.

1. bis 4.

45

 

5. bis 12.
45
13. bis 18.
45
Altersjahre

Krankenkasse

Fr./Mt.

1. bis 4.
130
5. bis 12.
130
13. bis 18.
130
Altersjahre

Gesundheit

Fr./Mt.

1. bis 4.
120
5. bis 12.
45
13. bis 18.
140
Altersjahre

Telefon und Internet

Fr./Mt.

1. bis 4.
0
5. bis 12.
0
13. bis 18.
50
Altersjahre

Freizeit, Förderung und ÖV

Fr./Mt.

1. bis 4.
50
5. bis 12.
300
13. bis 18.
360
Altersjahre
Gesamtkosten
1. bis 4.
1’150
5. bis 12.
1’355
13. bis 18.
1’710

Quelle: Bildungsdirektion des Kantons Zürich auf Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster www.zh.ch

1 von 3 Kindern

Altersjahre

1. bis 4.

5. bis 12.13. bis 18.
Altersjahre

Ernährung

Fr./Mt.

1. bis 4.
210
5. bis 12.
270
13. bis 18.
380
Altersjahre

Kleidung

Fr./Mt.

1. bis 4.
60
5. bis 12.
45
13. bis 18.
105
Altersjahre

Wohnen

Fr./Mt.

1. bis 4.
415
5. bis 12.
415
13. bis 18.
415
Altersjahre

Wohnkosten und Haushalt

Fr./Mt.

1. bis 4.

40

 

5. bis 12.
40
13. bis 18.
40
Altersjahre

Krankenkasse

Fr./Mt.

1. bis 4.
130
5. bis 12.
130
13. bis 18.
130
Altersjahre

Gesundheit

Fr./Mt.

1. bis 4.
110
5. bis 12.
45
13. bis 18.
140
Altersjahre

Telefon und Internet

Fr./Mt.

1. bis 4.
0
5. bis 12.
0
13. bis 18.
50
Altersjahre
Freizeit, Förderung und ÖV

Fr./Mt.

1. bis 4.
50
5. bis 12.
300
13. bis 18.
360
Altersjahre
Gesamtkosten
1. bis 4.
1’015
5. bis 12.
1’245
13. bis 18.

1’620

 

Quelle: Bildungsdirektion des Kantons Zürich auf Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster www.zh.ch

Das erste Kind ist in der Regel das teuerste, da die Eltern die Baby-Erstausstattung (wie zum Beispiel den Kinderwagen) anschaffen müssen, die bei einem zweiten Kind teilweise wieder genutzt werden kann.

Die gute Nachricht für Familien mit mehreren Kindern ist, dass die Gesamtkosten wohl steigen, aber die durchschnittlichen Kosten mit einem weiteren Kind tendenziell geringer werden (mit dem zweiten Kind im Alter von fünf bis zwölf Jahren sind es pro Kind zum Beispiel «nur» noch 1’355 Franken).

Auch für die Zukunft der Kinder sparen

Leistungen für Familienzulagen bzw. Kindergeld (mindestens 215 Franken pro Monat und Kind), Ausbildungszulagen (mindestens 268 Franken pro Monat und Kind) oder Steuervergünstigungen und andere Familienangebote entlasten das monatliche Budget zwar. Doch auch dann ist es für viele Familien eine Herausforderung, Geld zu sparen. Das zeigt das Bundesamt für Statistik auf bfs.admin.ch: Gerade Familien mit einem niedrigen oder mittleren Einkommen können nur wenig Geld zur Seite legen, auch wenn dies für die Ausbildung der Kinder, Krankheit, Unvorhergesehenes oder andere Familienanschaffungen wie ein Auto dringend nötig wäre.

Dabei ist es zum Glück auch mit wenig Einkommen möglich, Geld für die Zukunft der Kinder zu sparen, zum Beispiel für die Ausbildung. Doch sollte man – angesichts laufender Gebühren und ausbleibender Zinsen – nicht wie frühere Generationen einfach das Geld auf das Sparkonto legen. Vielmehr sollte heutzutage die Chance in Betracht gezogen werden, das Geld renditeorientiert anzulegen. Mit einem Fondssparplan zum Beispiel geht dies schon ab 20 Franken pro Einzahlung. Zwar unterliegen auch Fonds den Schwankungen des Marktes und bergen so Risiken, jedoch lässt sich dieses durch regelmässige Einzahlungen reduzieren. 

Fazit

Ja, Kinder kosten. Bis die Kinder 18 Jahre alt sind, beläuft sich die Summe für die die direkten Kosten gemäss Zürcher Kostentabelle auf gut und gerne 350’000 Franken, bis sie 20 Jahre alt sind auf rund 400’000 Franken. Auf eine mehr als doppelt so hohe Summe kommt das Bundesamt für Statistik, das auch die indirekten Kosten mitberücksichtigt: Bis zum 20. Geburtstag kostet ein Kind seine Eltern eine Million Franken. Kinder zu haben, ist für Eltern das Wunderbarste auf der Welt, und das lässt sich nicht in Geldwert messen. Damit Ihr Kinderwunsch keine Frage des Geldes wird, sollten Sie sich schon vor der Geburt nach möglicher Unterstützung umsehen und Ihre Finanzen und zukünftigen Ausgaben mit einem Familienbudget schon früh gut planen.

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