Was kostet eine Unternehmensgründung?

01.05.2025

Bei der Gründung eines Unternehmens fallen verschiedene Ausgaben an. Dazu gehören die Ladenausstattung, das Marketing und ebenso das Startkapital, das zur Gründung einer GmbH oder AG notwendig ist. Hier erhalten Gründer:innen einen Überblick, damit sie wissen, womit sie rechnen müssen.

In Kürze

  • Eine Firmengründung in der Schweiz erfordert Startkapital und bringt verschiedene administrative Kosten mit sich, die von der gewählten Rechtsform abhängen.
  • Die Wahl der passenden Rechtsform beeinflusst auch die Haftung und steuerliche Verpflichtungen.
  • Die richtige Finanzierungsstrategie – von Eigenmitteln bis hin zu Venture Capital – ist entscheidend, um die ersten Schritte im Unternehmertum erfolgreich zu meistern.

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In der Schweiz ist die Firmengründung im Vergleich zu vielen anderen Ländern relativ einfach – die meisten Informationen dazu, wie die Gründung ablaufen muss und an wen Sie sich wenden müssen, finden Sie online auf den Websites der Bundesämter. Günstig ist der Schritt ins Unternehmertum aber nicht. Zuerst fallen nämlich verschiedene administrative Kosten an, und zwar für: 

  • Den Eintrag ins Handelsregister (ab ca. CHF 80.–, je nach Art der Gesellschaft)
  • Die Gründungsgebühr 
  • Notarielle Arbeiten
  • Anwält:innen, die Verträge aufsetzen
  • Patentanmeldungen (sofern nötig)

Diese Gebühren variieren in der Schweiz je nach Kanton, weshalb eine genaue Bezifferung schwerfällt. Ausserdem kostet die Gründung einer einfachen Gesellschaft oder eines Einzelunternehmens natürlich weniger als die Gründung einer AG. Das Staatssekretariat für Wirtschaft hat dafür eine Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster übersichtliche Tabelle erstellt. 

Wie viel Startkapital brauchen Sie zur Firmengründung

Die Rechtsform ist nicht nur wichtig, wenn es um administrative Kosten geht. Auch punkto Kapitalbedarf macht die Rechtsform den Unterschied aus: Wenn Sie beispielsweise eine AG gründen, benötigen Sie in der Schweiz ein Startkapital von mindestens 100’000 Franken. 20 Prozent vom vorgesehenen Aktienkapital müssen dabei mindestens einbezahlt werden. Der einzubezahlende Mindestbetrag beläuft sich aber auf 50’000 Franken.–, weshalb Privatpersonen für die Finanzierung oft auf Hilfe von Investor:innen angewiesen sind.

Für eine GmbH wiederum brauchen Sie mindestens CHF 20’000.– Startkapital. Für Einzelunternehmen und einfache Gesellschaften gibt es dagegen keine Vorschriften. So ist etwa der Eintrag ins Handelsregister nicht zwingend. Wichtig ist die Rechtsform vor allem auch, wenn es um die Haftung geht. Deshalb sollten Sie sich beraten lassen. Das wiederum kostet natürlich Geld. Einen guten Einstieg ins Thema finden Sie auf dem Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster KMU-Portal des Bundes.

Was zum administrativen Aufwand hinzukommt

Der administrative Aufwand und die Kosten für eine Firmengründung sind in der Schweiz vergleichsweise tief. Sie liegen zwischen 700 bis knapp über 1’000 Franken für eine Einzelfirma, bei 2’000 bis etwas über 8’000 Franken für eine GmbH und können 15’000 Franken für eine AG übersteigen. 

Ins Geld gehen dafür andere notwendige einmalige Investitionen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Produktentwicklung
  • Produktion (z.B. technische Anlagen, Geräte, Maschinen)
  • Marketing (für den Start)
  • Geschäftsausstattung (Einrichtung, Hardware, Telefon usw.)
  • Warenlager

Um zu berechnen, wie viel Geld das Unternehmen tatsächlich braucht, eignet sich eine einfache Planerfolgsrechnung und die Aktivseite einer Planbilanz – beides Dinge, die Sie für Ihre Gründung erstellen sollten. Ihr Kapitalbedarf kann nämlich ganz schön hoch werden, wenn Sie erstmal Löhne, Sozialabgaben, Material, Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge usw. mit einrechnen. Idealerweise sollten Gründer:innenihr Startkapital zu 30 bis 50 Prozent aus eigenen Mitteln oder bei einer AG aus Aktionärsdarlehen bestreiten können (Eigenkapital). Der Rest gilt als Fremdkapital und kann zum Beispiel in Form von Krediten von Banken, in Form von (zinslosen) Darlehen von Freunden oder Familie oder von Venture Capitalists stammen. 

Venture Capital: Option für Startups

In der Schweiz sind Investor:innen und Banken eher restriktiv in der Vergabe von Krediten an junge Firmen wie Startups. Diese können aber mit Venture Capitalists allenfalls von einer anderen Finanzierungsquelle Gebrauch machen: Venture-Capital-Gesellschaften investieren insbesondere in Startups, die gute Wachstumschancen aufweisen und mehrere Millionen Kapital benötigen. Diese Finanzierungsform eignet sich besonders für die Bildung von Eigenkapital bis zur ersten Debitorenzahlung. Die Kapitalgeber:innen erwarten aber oft innerhalb der ersten fünf bis sechs Jahren eine grössere Wertvermehrung und setzen entsprechend verstärkt auf Geschäftsmodelle, die in andere Regionen, Branchen oder Länder skalierbar sind.

Ob mit der Hilfe von Freunden, Venture-Capital-Gesellschaften, der Bank oder Mitgründer:innen: Die Finanzierung Ihres Unternehmens ist auf jeden Fall eine Herausforderung, der Sie genügend Aufmerksamkeit widmen sollten.

Besonders am Anfang heisst es «Geld sparen»

Ihr Unternehmen sollte sich zu Beginn nicht jeden Luxus leisten. Sparpotenzial gibt es überall: zum Beispiel bei den Kosten für Marktforschung, Coaching oder Beratung. Erstellen Sie Ihre Marktanalyse selbst und ziehen Sie Berater:innen aus Ihrem persönlichen Netzwerk hinzu. Mehr dazu finden Sie im Artikel «Hat meine Idee eine Chance? Die Marktanalyse». Nutzen Sie die Infrastruktur von Startup- und Gründerzentren, statt teuer eigene Räumlichkeiten zu mieten. Muss es ein eigenes Büro sein, können Sie beispielsweise Geräte und Einrichtung gebraucht kaufen, um die Kosten zu senken. Bei der Anschaffung von Maschinen und Fahrzeugen kann Leasing eine attraktive Alternative zum Kauf sein.


Eine weitere Möglichkeit, Geld zu sparen, ist das Startangebot von PostFinance: Damit ist für Gründer:innendie Führung ihres Geschäftskontos mit E-Finance zwei Jahre lang kostenlos. 

Nicht nur die Gründung kostet

Gleichzeitig sollten Sie auch an die Zukunft denken. Ihr Unternehmen wird vermutlich einige Zeit brauchen, bis es Gewinn abwirft. In der Zwischenzeit fallen laufend Kosten an, die Sie bereits vor der Unternehmensgründung berechnen sollten. Dazu zählt natürlich Ihr Lohn, aber auch Ausgaben für Steuern, Versicherungen oder Zinsen. Damit Sie eine Vorstellung von Ihrem gesamten Kapitalbedarf haben, sollten Sie einen Finanzplan erstellen. Der Finanzplan ist das Herzstück Ihres Businessplans. Was alles zum Businessplan gehört, können Sie im Artikel «In zehn Schritten zum Gründerglück» nachlesen.

Es ist wichtig, sich frühzeitig über die Kosten der Versicherungen zu informieren, die für Ihr Unternehmen obligatorisch oder empfehlenswert sind. 

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