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Erstellt am 05.05.2021 | Aktualisiert am 16.01.2023

Geld sparen: der umfassende Guide

Eine längere Auszeit nehmen? Ein neues Auto kaufen? Oder einfach endlich mal das finanzielle Notpolster schaffen, das uns ein sicheres Gefühl verschafft? Es gibt viele Gründe, Geld auf die Seite zu legen. Mit unserem umfassenden Guide erhalten Sie alle Infos, Hilfsmittel, Tipps und Tricks um Geld zu sparen – damit Sie es da ausgeben können, wo es Ihnen auch wirklich Freude bereitet.

Teil 1: Wieso Sie das Geld sparen nicht hinauszögern können

Lieber im Hier und Jetzt leben, statt für die Zukunft zu sparen? Vielen von uns fällt es schwer zwischen langfristigen Plänen und unseren kurzfristigen Bedürfnissen abzuwägen. Gleichzeitig sind wir uns aber auch bewusst: Wenn das Leben mal nicht so läuft, wie geplant, brauchen wir ein finanzielles Polster. Das kann schneller der Fall sein, als uns lieb ist. Denn ein unvorhergesehenes Ereignis wie eine Krankheit, ein Unfall oder der Jobverlust kann uns jederzeit treffen und ganz schön teuer und finanziell belastend werden.

Aber es muss nicht immer eine Notlage sein, für die sich das Sparen lohnt. Schliesslich gibt es auch andere gute Gründe, nicht von Monat zu Monat zu leben – und ganz angenehme Sparziele: Sie möchten den Sprung in die Selbstständigkeit wagen? Ein tolles Auto kaufen? Sich einmal im Leben eine längere Auszeit nehmen? Oder hoffentlich bald in ein Eigenheim ziehen?

Unser ausführlicher Guide zeigt Ihnen, was Sie wissen sollten, um bewusster mit Ihrem Geld umzugehen. So haben Sie mehr für die Dinge übrig, die Ihnen wirklich wichtig sind. Das lernen Sie in unserem Guide:

  • Wie Sie unnötige Ausgaben erkennen
  • Wie Sie Überblick über Ihre Finanzen erhalten
  • Wie Sie sich Ziele setzen sollten
  • Wie Sie sich motivieren, diese Ziele auch wirklich zu erreichen
  • Welche nützlichen Helfer es dafür gibt

Dass wir beim Geldsparen keinesfalls bloss vom Geld-aufs-Sparkonto-legen sprechen, versteht sich von selbst. Denn konventionelles Sparen lohnt sich im aktuellen Zinsumfeld kaum. Und schliesslich gibt es viele Optionen, Ihr langfristig gespartes Geld durch Zinsen und allfällige Dividenden zusätzlich zu vermehren – und sich so auch etwas mehr leisten zu können. Auch wie das geht zeigen wir Ihnen. Los geht`s!

Teil 2: So analysieren Sie Ihre Ausgaben und sparen im Alltag Geld

Bevor Sie sich Ihre Ziele zurechtlegen und sich mit viel guten Vorsätzen, aber wenig Plan ins Abenteuer Sparen stürzen, lohnt es sich, Ihren Status Quo zu analysieren. Erst wenn Sie ein klares Bild davon haben, wie viel Geld Sie genau einnehmen und für Lebensmittel, Haushalt, Freizeit, Versicherungen etc. ausgeben, sehen Sie, welche Justierungen Sie vornehmen können und sollen, um Ihr Geld da auszugeben, wo es für Sie sinnvoll ist.

Wo fliesst mein Geld hin? Geldfresser entlarven

«Ich weiss gar nicht, wo das ganze Geld wieder hin ist» – kommt Ihnen diese Aussage bekannt vor? Da sind Sie nicht alleine. Denn oft denken wir, dass wir weniger ausgeben, als wir tatsächlich tun und wundern uns dann, wenn am Ende des Monats nicht mehr viel Geld übrig ist. Der einzige Weg, sich Klarheit über die eigene finanzielle Situation zu verschaffen, ist eine pragmatische Auflistung aller Einnahmen und Ausgaben zu erstellen. Nur so sehen Sie effektiv und ganz plastisch, welche Budgetposten Ihr Geld jeden Monat tatsächlich auffressen. Vergessen Sie dabei auch die kleinen Ausgaben nicht: Denn besonders kleine Beträge für einen Kaffee oder «Zvieri» hier und dort belasten Ihr Budget oft, ohne dass Sie es merken.

Gegenüberstellung von Fixkosten und variablen Die Seite der Fixkosten beinhaltet Symbole für Miete, Steuern, Elektrizität und Krankenkassenbeiträge. Die Seite der variablen Kosten zeigt Symbole für Essen, Kleidung, Ferien und Restaurantbesuche.

Fixkosten

Dazu gehören Wohnungsmiete, Steuern, Krankenkassenbeiträge, Versicherungen für Haushalt und Fahrzeuge, Handyabo, Heizungs- und Stromkosten, aber auch Beiträge für Kinderbetreuung.

Variable Kosten

Hierzu gehören einmalige Anschaffungen oder wiederkehrende Ausgaben, die sich aber im Preis unterscheiden. Also beispielsweise Lebensmittel, Hygieneartikel, Kleidung. Wenn es hilft, unterscheiden Sie hier in Grundbedarf (was Sie wirklich brauchen) und Wahlbedarf was Sie wollen.

Erfahren Sie mehr dazu in unserem Artikel «Wo fliesst Ihr Geld hin? Mit diesen fünf Fragen schaffen Sie Klarheit».

Tracking leicht gemacht – bleiben Sie immer auf dem aktuellen Stand mit rein digitalem Bezahlen

Nur noch mit der Karte oder dem Smartphone bezahlen immer mehr Menschen. Das hat zur Folge, dass wir uns auch dazu verleiten, schnell mehr Geld auszugeben: Das Bargeld effektiv aus dem Portemonnaie verschwinden zu sehen, wenn wir das neue T-Shirt oder den Einkauf im Supermarkt bezahlen, macht uns den Kauf oft deutlich bewusster, als wenn wir mit der Karte über ein Lesegerät swipen oder sogar ausschliesslich online shoppen. Andrerseits können Menschen, die ausschliesslich digital bezahlen, alle ihre Ausgaben ganz einfach nachträglich online nachverfolgen. Denn für alle, die nur digital bezahlen, findet das Tracking praktischerweise automatisch statt.

Kleine Tricks, um unnötige Ausgaben zu minimieren

Weisen Sie Ihrem Geld den Weg, statt sich zu wundern, wohin es gegangen ist. Vielleicht ist es Ihnen schon bei der Ausgabenzusammenstellung aufgefallen: Oft läppern sich unbewusst unnötige Ausgaben zu ganz schönen Summen zusammen, die langfristig richtig ins Geld gehen können – und das auch, wenn Sie keine teuren Produkte kaufen. Lesen Sie «Unnötige Ausgaben, die Sie mit einem Budget in den Griff bekommen»; hier haben wir für Sie eine Liste mit zehn häufig unnötigen Ausgaben und den entsprechenden Spartipps zusammengestellt.

Wo sollte mein Geld hin? Steuern Sie Ihr Geld mit einem Budget

Ohne Budget geht nichts – zumindest nicht, wenn Sie ernsthaft sparen möchten. Auch wenn für viele der Gedanke daran, sich hinzusetzen und ein realistisches Budget zu erstellen, verständlicherweise nicht gerade aufregend tönt, so muss es sein, wenn Sie mehr aus Ihrem Geld machen möchten. Dabei ist es gar nicht mal so schwierig: Wie Sie in 5 Schritten Ihr Budget für Ihren Haushalt erstellen und Ihr Geld gezielter ausgeben, erfahren Sie in unserem Beitrag «Budget erstellen leicht gemacht: 5 Tipps zur Budgetplanung».

Machen Sie Abo-Inventar und vermeiden Sie unnötige Kosten

Netflix, Spotify, Amazon Prime, Disney+, das Fitness-Abo, das Rundum-Sorglos-TV-und-Internet-Paket und dann noch ein paar Zeitungsabos – haben Sie alles? Brauchen Sie auch alles?

Immer mehr Unternehmen bieten Abo-Modelle für Ihre Kunden an – von Streaminganbietern über Telekommunikationsfirmen bis hin zur Meditationsapp. Machen Sie regelmässig, zum Beispiel monatlich oder alle drei Monate, Inventar. Nutzen Sie wirklich alle Dienste, die Sie abonniert haben oder hätten Sie diese schon nach der Gratis-Probephase eigentlich kündigen wollen? Können Sie sich Abos für Streamingdienste mit der Familie oder Freunden teilen? Prüfen Sie auch regelmässig, ob Sie bei anderen Anbietern günstigere Tarife für vergleichbare Services bekommen und wechseln Sie wenn nötig Ihre Anbieter für TV, Internet und Telefon.

Teil 3: Definieren Sie Ihre Ziele und bleiben Sie motiviert

Ziellos zu sparen ist für viele schwierig. Schliesslich lauern im Alltag überall Verlockungen, die uns dazu verleiten möchten, unser hart verdientes Geld auszugeben, statt für grössere Träume oder den Notgroschen zu sparen. Umso wichtiger ist es, realistische und klare Ziele zu definieren, die Sie dazu motivieren, den Versuchungen etwas öfters zu widerstehen und dafür regelmässig Geld auf die Seite zu legen.

Die meisten Vorhaben scheitern, weil wir gleich schon zu Beginn zu ambitioniert sind. Fangen Sie nicht mit dem Marathon an, sondern mit einer kurzen Strecke. Unser Hirn reagiert positiv auf Erfolgserlebnisse und akzeptiert so schneller neue Gewohnheiten.

Schauen Sie, dass Sie kleine Teilziele anpeilen, die Sie schaffen. So belohnen Sie Ihr Gemüt – hoffentlich nicht mit einer kostspieligen Shoppingtour – und bleiben motiviert. Schritt für Schritt können Sie sich auf diesem Weg Ihrem langfristigen Ziel nähern.

Warum nur smarte Ziele zum Erfolg führen

Seien Sie schlau, definieren Sie SMARTe Ziele. SMART ist in diesem Fall ein Akronym für Specific, Measurable, Achievable, Reasonable und Time-Bound, das auf den Managementforscher und Unternehmensberater Peter Drucker zurückgeführt wird. Es bedeutet also, dass Sie klare und sehr spezifische Ziele haben sollten, um erfolgreich zu sein: «ich will weniger Geld ausgeben»? Weniger gut! «Ich will bis zum 1. August 10‘000 Franken angespart haben»? Genau so!

Klare Ziele halten Sie motiviert, vor allem wenn Sie sich häufig kleine Ziele setzen. Jedes Mal, wenn Sie eins erreichen, haben Sie ein Erfolgserlebnis und es entsteht ein Momentum, zum Beispiel indem Sie monatlich ein neues SMART-Ziel setzen: «Im März will ich 500 extra Franken verdienen, in dem ich alte Sachen verkaufe» etwa. Erreichen Sie ein Ziel, setzen Sie sich gleich wieder ein Neues – und verlieren so Ihre Aufgabe, mehr zu sparen, nie aus den Augen.

Teil 4: Strategien und Ideen: So sparen Sie Geld, ohne es zu merken​

Während einige Menschen sich problemlos an ein striktes Budget halten können, brauchen andere etwas Spielraum, um sich zwischendurch auch mal etwas zu gönnen. Einige verzichten problemlos auf Takeouts und Restaurantbesuche, andere lieber auf Kleidung, wieder andere sparen bei Unterhaltung und Freizeit. So verschieden wie wir, unsere Wünsche und Ziele und unser Verhältnis zum Geld (ausgeben) sind, so verschieden sind auch die Möglichkeiten, mit denen Sie sich das Sparen erleichtern können. Was für andere funktioniert, passt zu Ihrem Leben vielleicht nicht. Probieren Sie verschiedene Strategien und Ideen aus und finden Sie den für Sie richtigen Weg, jeden Monat Geld zu sparen.

Sparen dort, wo es Sinn ergibt

Sparen, ja, aber wo? Haben Sie Ihre monatlichen Ausgaben zusammengestellt, gilt es, Ihr Sparpotenzial bei jedem einzelnen Posten zu identifizieren. Lohnt sich eine günstigere Krankenkasse oder ein höherer Selbstbehalt? Vielleicht sogar eine günstigere Wohnung, damit Sie dafür schneller ein Eigenheim kaufen können? Können Sie allenfalls Steuern sparen? Und wie können Sie auch beim Essen und beim Einkaufen im Supermarkt sparen? Erfahren Sie im Artikel, wie Sie die vier wichtigsten Sparhebel Wohnen, Versicherungen und Krankenkasse, Essen und Steuern nutzen können, um Ende Monat mehr Geld zu haben «Sparen, wo es sinnvoll ist – die vier wichtigsten Sparhebel in Ihrem Budget».

Die einfachste Möglichkeit, Steuern zu sparen und gleichzeitig für Ihre Zukunft vorzusorgen, ist natürlich die jährliche Einzahlung in Ihr Säule-3a-Konto – idealerweise teilen Sie den jährlichen Maximalbetrag auf 12 Monate auf und lassen den jeweils monatlichen Beitrag direkt per Dauerauftrag in Ihre 3. Säule einzahlen. Wie viele Steuern Sie damit sparen können, können Sie mit unserem Online-Rechner «Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Steuerersparnis Säule 3a» direkt selbst ausrechnen.

Sparen im Alltag: Schlau einkaufen, gut essen

Neben Versicherungsbeiträgen, Miete und Co. bietet speziell der Posten «Verpflegung» viel Potenzial, um im Alltag Geld zu sparen. Geben Sie zu viel Geld für Take-Away, Snacks, Restaurantbesuche und Lebensmittel ganz generell aus, gibt es hier reihenweise Tipps und Tricks, um gesund, gut und günstig zu essen. Ganz generell gilt: Selbst kochen statt auswärts essen. So sparen Sie nicht nur bares Geld, sondern können häufiger auch gesünder essen – vorausgesetzt natürlich, Sie eignen sich elementare Kochfähigkeiten an und kaufen schlau ein: Kaufen Sie Zutaten statt verarbeiteter Lebensmittel oder Fertiggerichte und kaufen Sie keine Markenprodukte. Die meisten Supermärkte bieten sogenannte white label Produkte an – die teilweise gar in derselben Fabrik hergestellt wurden, wie das entsprechende Marken-Produkt. Lesen Sie mehr dazu unter «Gesund essen und trotzdem Geld sparen: sechs Tipps für eine gute Vorratskammer». Weitere praktische Sparmöglichkeiten finden Sie im Artikel «Wie spare ich im Haushalt Geld? Mit diesen neun Finanztipps schonen Sie Ihr Haushaltsbudget».

Einfach mal darüber schlafen

Impulskäufe können ganz schön schnell ganz schön gefährlich werden – besonders, wenn es sich um ein für Ihre Verhältnisse teures Produkt handelt. Besonders beim Online-Shopping kann es ganz schnell und einfach gehen: Nur ein paar Klicks und schon ist die Bestellung getätigt. Setzen Sie sich deshalb eine Limite, bis zu der Sie spontane Käufe tätigen können und schlafen Sie bei jedem ungeplanten Kauf über dieser Limite zuerst eine Nacht darüber und lassen Sie sich Zeit, sich zu überlegen, ob Sie das Produkt wirklich brauchen, oder ob Sie damit nur ein Gefühl überkompensieren möchten. Frustriert shoppen, kann ganz schön ins Budget gehen.

«Ich, ich, ich!» – seien Sie sich selbst am Wichtigsten

Eigentlich hätte ja Ende Monat noch ein bestimmter Betrag auf dem Konto sein müssen – aber trotz Budget ist der wie von Zauberhand verschwunden. Damit das gar nicht mehr passiert, bezahlen Sie sich immer zuerst selbst. Budgetieren Sie Ihren realistischen monatlichen Sparbetrag und überweisen Sie Ihn sobald der Lohn da ist, direkt weiter – zum Beispiel auf Ihr Sparkonto, auf Ihr Notfall-Konto oder aber in Ihren Fondssparplan, mit dem Sie sogar noch Zinsen erwirtschaften können. Was genau ein Fondssparplan ist, erklären wir im Video «Was ist ein Fondssparplan».

Die 50-30-20-Methode um Ihr Budget zu strukturieren

Wie viel Geld soll ich jeden Monat sparen? Wie hoch dürfen meine Fixkosten überhaupt sein? Wie sieht das perfekte Budget für meinen Haushalt aus? Und darf ich gar nichts mehr für meine Freizeit und Spass ausgeben, wenn ich ein Budget machen muss? Natürlich nicht. Hier kommt die 50-30-20-Regel ins Spiel: Teilen Sie Ihr monatliches Einkommen so auf, dass Sie Ihre Kosten decken, sparen und trotzdem noch Spass haben können.

Grafische Darstellung der 50-30-20-Regel als Kuchendiagramm: 50% des Kreises stehen für die Grundausgaben, 30% für persönliche Bedürfnisse und 20% fürs Sparen.

50% Ihres Einkommens sollen für die Grundausgaben budgetiert werden. Dazu gehören Versicherungen und Krankenkassenbeiträge, Miete, Auto, Strom, Lebensmittel, Handy etc. 30% dürfen Sie für Ihr Vergnügen budgetieren, also für Freizeit, Hobby, Kleidung, Urlaub oder ähnliches. Und 20% Ihres Einkommens gehen jeden Monat in Anlagen, auf Sparkonti oder werden zur Schuldentilgung genutzt. Aber auch hier gilt: Rechnen Sie sich aus, was realistischerweise für Sie möglich ist. Vielleicht können Sie sogar noch mehr sparen, wenn Sie die anderen Kosten in Ihrem Budget minimieren. Oder die 20% fürs Sparen liegen beim besten Willen nicht drin – dann reduzieren Sie diesen Betrag auf 10%. Wichtig ist jedoch, dass Sie versuchen, jeden Monat einen bestimmten Betrag zur Seite zu legen und so geplant und gezielt sparen.

Bye-bye Instagram

Täglich werden wir bombardiert mit einer Vielzahl an Anzeigen, die uns dazu verführen, Produkte zu kaufen, die wir sonst vielleicht gar nicht auf unserem Radar gehabt hätten. Sich davon nicht beeinflussen zu lassen, ist ganz schön schwierig – denn oft steuert uns die Werbung ganz unbewusst.

Gar keine Werbung mehr zu sehen, das schafft wohl niemand. Schliesslich lauert sie nicht nur auf Plakatwänden, in der Zeitung und im TV, sondern auch überall im Internet und auf Social Media. Etwas entziehen können Sie sich dem Einfluss der Werbung aber, indem Sie sich von allen Newsletters von Online-Shops abmelden – oft abonnieren wir die ja ohnehin nur, um einen Gutschein für die erste Bestellung zu erhalten, nicht? Wer noch weiter gehen möchte, löscht gleich Facebook, Instagram und Co. und reduziert damit die Interaktionen mit Anzeigen und Influencern – und minimiert so den Hunger danach, neue Dinge kaufen zu wollen.

Sparen ohne Verzicht: So können Sie sparen und dennoch Ferien und Luxusgüter geniessen

Sparen muss nicht automatisch heissen, verzichten zu müssen. Wenn Sie mit einem klaren Ziel sparen, müssen Sie vielleicht jetzt auf einige Kleinigkeiten verzichten, können sich aber dafür in Zukunft etwas Grösseres und oft viel Erfüllenderes leisten, worauf Sie ohne Ihr Sparen hätten verzichten müssen. Bewusster Verzicht ist aber besonders in Zeiten von Covid-19 schwierig, wo wir bereits gezwungenermassen auf viel verzichten müssen. Umso schöner soll es denn auch sein, wenn wir bald wieder die Welt entdecken und reisen können. Auch das geht günstig, wie wir im Artikel «So buchen Sie günstig Ferien» erklären. Und auch Luxusgüter müssen trotz grossen Zielen wie das eigene Haus oder die Weltreise nicht immer unerreichbar sein: Je nach finanzieller Situation und Spielraum im Budget können Sie auch zusätzlich kleine monatliche Beträge zur Seite legen, mit denen Sie sich zum Beispiel an Ihrem Geburtstag einen lang gehegten Wunsch erfüllen – besonders gut geht das natürlich secondhand. Denn qualitativ hochwertige Produkte sind schliesslich dafür gemacht, Sie ganz lange zu begleiten und tragen so auch aus zweiter Hand noch ein langes Leben in sich – egal, ob es sich um eine Designertasche, eine teure Uhr oder sogar um ein Auto handelt.

Mehr aus der 3. Säule herausholen – und schneller zur Selbstständigkeit, zum Wohneigentum oder ins Ausland kommen

Die Gelder, die Sie jährlich in Ihre Säule 3a einzahlen, können Sie sich frühzeitig auszahlen lassen, um beispielsweise ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu kaufen, um sich selbstständig zu machen oder wenn Sie ins Ausland auswandern. Soweit, so gut. Planen Sie diese langfristigen Ziele besonders schlau und holen Sie das Maximum aus Ihren Vorsorgegeldern heraus, indem Sie diese nicht nur auf dem Säule-3a-Konto liegen lassen, sondern in einen Vorsorgefonds anlegen. Dabei erwirtschaften Sie zusätzliche Zinsen, die bei der Auszahlung bares Geld wert sind. Warum sich ein Vorsorgefonds im Vergleich zum Säule-3a-Konto lohnen kann, lesen Sie im Beitrag «Wie Sie mehr aus Ihrer Vorsorge machen».

Teil 5: Alles eine Frage des Mindsets: Wie Sie Ihr Verhalten nachhaltig ändern können

«Ich bin einfach kein Sparer» – «Sparen ist so schwierig» – «Ich hab's ja versucht, aber...» – Tönt das bekannt? Dann nehmen Sie das Sparen als, sich selbst etwas besser kennenzulernen und Ihr Verhalten ganz generell zu analysieren und zu verstehen. Das hilft Ihnen nicht nur beim Thema Sparen, sondern auch in ganz anderen Lebenssituationen. Die Reise zu Ihrem Sparziel kann also auch etwas eine Reise zu sich selbst sein – ganze ohne ins Flugzeug zu steigen.

Reflektieren Sie Ihr Verhalten und vermeiden Sie Ausgabefallen

Wir kennen es nur zu gut: Ein paar Monate lang drehen wir jeden Rappen zweimal um, planen Menüs akribisch genau im Voraus, kochen frisch und günstig, verbieten uns kleine und grosse Gelüste – und dann kommt die Phase, in der wir wieder in alte Muster fallen, uns nicht an unser Budget halte und vielleicht sogar verschwenderischer leben als zuvor. Nutzen Sie diese Phasen, um Ihr Verhalten zu hinterfragen: Weshalb haben Sie Ihre Disziplin verloren? Haben Situationen, Menschen oder Veränderungen in Ihrem Leben dieses Verhalten ausgelöst? Machen Sie sich Gedanken dazu, notieren Sie, wann und warum Sie falsche Geldentscheide getroffen haben und lernen Sie so Ihre Schwachstellen kennen. Denn je besser Sie Ihr Verhalten und Ihre Entscheide kennen, desto einfacher fällt es Ihnen auch, disziplinierter zu sein und dieses Verhalten künftig zu vermeiden.

Geben Sie Ihr Geld dort aus, wo Sie Ihre Zeit verbringen

Sie sind leidenschaftlicher Jogger? Sie lieben den monatlichen Mädelsabend? Für Sie ist Ihr Motorrad das Wichtigste überhaupt? Dann budgetieren Sie auch Geld für gute Joggingschuhe, das monatliche Ausgehen oder Reparaturen an Ihrem Töff – und streichen Sie dafür an anderen Stellen, die Ihnen nicht so viel Freude bereiten.

Wer radikal alle vermeintlich unnötigen Ausgaben streicht und sich gar keine kleinen Freuden mehr im Leben gönnt, fällt schnell wieder ins alte Ausgabenmuster zurück und wirft bald einmal alle Ziele und guten Vorsätze über Bord – das kann dann schnell teuer werden. Wichtig ist es, sich klar zu werden darüber, was Ihnen die meiste Freude bereitet und dafür etwas Geld zur Seite zu legen, statt aus lauter Gewohnheit für Dinge Geld auszugeben, die Sie nicht nachhaltig glücklich machen. Für noch mehr Tipps zu mehr Disziplin, lesen Sie im Artikel «Mehr Disziplin im Umgang mit Finanzen» weiter.

Zeit ist Geld – und Geld ist Zeit

Was ist Geld überhaupt? Besonders im digitalen Zeitalter, wo wir mit Geld oft nur als Aneinanderreihung an Zahlen auf einem Display in Berührung kommen, kann Geld schnell zu einer abstrakten Sache werden. Es kommt und geht, Monat für Monat, ohne, dass wir genau wissen wohin. Andere hingegen haben ein konkretes Bild von Geld – sie wissen, den Wert von Geld zu schätzen, geben bewusst aus, wissen genau, wie ihre finanziellen Möglichkeiten aussehen und wofür sie sparen oder ausgeben. Helfen, so ein Mensch zu werden und Ihre Finanzen nicht mit einer YOLO-Attitüde anzugehen, kann zum Beispiel folgender Trick: Rechnen Sie sich Ihren Stundenlohn aus und überlegen Sie sich vor jedem Vergnügungs-Kauf, wie viele Stunden Sie dafür arbeiten mussten. Oder Sie fragen sich: Wenn mir jemand den Betrag, der das Objekt Ihrer Begierde kostet, bar auf die Hand bezahlen würde, um dieses Stück eben nicht zu kaufen, was würde ich tun? Würden ich das Geld oder das Produkt nehmen?

Nehmen Sie Abschied von Ihrem «Future Self»

«Die tolle Jeans ist zwar eine Nummer zu klein, aber ich habe mir ohnehin vorgenommen, abzunehmen.» «Ich habe mir zwar noch nie Smoothies gemacht, aber diesen Sommer trinke ich ganz bestimmt jeden Tag einen.» «Mit den neuen High Heels werde ich wie ein Supermodel aussehen, auch wenn ich sonst nur Sneakers trage.» Finden Sie sich hier wieder? Viele Dinge, die wir kaufen, sind gar nicht für uns, sondern für unser perfektes «Zukunfts-Ich» – eine Person, die es nur in unserer Vorstellung gibt und die schlauer, trainierter, schöner, gesünder und beliebter ist als wir es jetzt sind. Tappen Sie nicht in diese Falle – und fragen Sie sich vor jedem Kauf, ob Sie das Produkt, da Sie haben möchten, wirklich zu Ihrem jetzigen Leben und Ihrem Alltag passen oder ob Sie sich etwas für eine Person kaufen, die Sie nicht sind. Denn Dinge, die Sie nicht jetzt verwenden, brauchen Sie jetzt auch nicht.

Bewusstes Kaufen hilft Budget und Umwelt

Was ist mir wichtig? Sicherheit? Erfolg? Anderen zu helfen? Freiheit? Reflektieren Sie, welches die wichtigsten Werte in Ihrem Leben sind. Und fragen Sie sich, ob Sie Ihr Geld wirklich für Dinge und Erlebnisse ausgeben, die mit Ihren persönlichen Werten in Einklang sind?

Schätzen Sie die Dinge, die Sie bereits haben? Oder kaufen Sie ganz unbekümmert Dinge, die Sie gar nicht brauchen und Ihnen auch nicht langfristig Freude bereiten, sondern nur einen kurzen Adrenalinkick hervorrufen – und dann vielleicht auch schnell wieder entsorgt werden?

Nicht nur Ihr Budget wird es Ihnen danken, wenn Sie es in Einklang mit Ihren persönlichen Werten bringen und Ihr Geld für die wichtigen Dinge in Ihrem Leben ausgeben, sondern auch die Umwelt.

Teil 6: Finden Sie die richtigen Tools, um richtig Geld zu sparen

Keine Angst, die Zeiten der Milchmädchen-Rechnungen und des von Hand geführten «Haushaltsbüechli» sind vorbei. Mittlerweile gibt es zum Glück eine Menge digitaler Hilfsmittel, die Ihnen das Sparen ganz leicht machen und Sie wenn nötig sogar ein bisschen dazu zwingen, sich an Ihre Limiten und Budgets zu halten.

Limitieren Sie Ihre Ausgaben ganz automatisch

Ein Budget zu machen mach einfach sein, sich daran zu halten hingegen nicht immer. Dafür gibt es zum Glück die Möglichkeit, Bezugslimiten einzurichten, mit denen Sie selbst bestimmen können, wie viel Geld Sie jeden Tag beziehen können oder Waren in welcher Höhe Sie täglich kaufen können. Auch das Einrichten von Daueraufträgen und das pünktliche Bezahlen von Rechnungen hilft dabei, die Finanzen unter Kontrolle zu haben. Wie Sie dies mit der QR-Rechnung rasch erledigen, lesen Sie im Artikel «Erfahren Sie, wie Sie QR-Rechnungen bezahlen oder selbst erstellen können».

Finanzen stets im Blick – mit Pushbenachrichtungen

Plötzlich herrscht Ebbe auf dem Konto – oh Schreck! Damit Sie diesen Moment nicht mehr erleben müssen, können Sie sich automatische Pushbenachrichtigungen einrichten, mit denen Sie stets über Bewegungen oder Limitenunterschreitungen informiert werden. 

Automatisieren Sie Ihr Sparen mit Dauerauftrag und Fondssparplan

Besonders leicht geht das Sparen natürlich, wenn es ganz automatisch geschieht. Dazu eignet sich der Dauerauftrag perfekt: Dabei wird jeden Monat zu einem bestimmten Zeitpunkt, ein bestimmter Betrag auf ein anderes Konto überwiesen. So können Sie Einzahlungen auf Ihr Sparkonto direkt automatisieren. Tipp: Idealerweise lassen Sie den Sparbetrag am gleichen Tag, an dem Ihr Lohn ausbezahlt wird, automatisch auf ein anderes Konto überweisen. Getreu dem Motto «aus den Augen, aus dem Sinn» sehen Sie so Ihren Sparbetrag gar nicht auf ihrem Privatkonto und kommen so auch nicht in Versuchung, ihn auszugeben. Wie Sie einen Dauerauftrag einrichten, erklären wir im Artikel «Dauerauftrag: Für regelmässige Zahlungen». Das Gleiche gilt natürlich auch für Ihren Fondssparplan – mit einer automatisierten Zahlung wird da jeden Monat ein bestimmter Betrag direkt in einen Fonds investiert. Ganz einfach können Sie das im «Selfservice Fonds» in Auftrag geben.

Sparen und dabei mehr aus Ihrem Geld machen

Dass Sparen wichtig und gar nicht mal so schwierig ist, ist Ihnen mittlerweile bestimmt auch klar. Nur lohnt es sich im aktuellen Tiefzinsumfeld und mit Negativzinsen nur bedingt, das ganze Geld auf einem Sparkonto zu parkieren. Dann kann Ihr Geld schliesslich gar nicht für Sie arbeiten. Das Sparkonto ist zurzeit also vorwiegend für kurzfristige Sparziele und allenfalls als Teil Ihrer Notfall-Rückstellungen geeignet. Wenn Sie Ihren Notgroschen schon erspart haben und nun auf ein langfristiges Ziel sparen, lohnt es sich eher, Ihr erspartes Geld anzulegen – zum Beispiel monatlich im erwähnten Fondssparplan, oder in klassische Fonds, in Aktien oder Obligationen. Denn so haben Sie die Möglichkeit, von Rendite, Zinsen und Dividenden zu profitieren und langfristig mehr aus Ihrem Geld zu machen – und sich so einen grossen Traum vielleicht sogar etwas früher erfüllen zu können.

Im Beitrag «Warum Geld anlegen? Deshalb!» erläutern wir, weshalb sich eine Geldanlage auch für Sie lohnen könnte.

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