Was bedeutet Performance-Tester?
Performance-Tester prüfen anhand ausgeklügelter Tests, ob Applikationen die gewünschte Leistung erbringen und stabil sind, bevor sie in Produktion gehen.
Stephan Baumhoff, Leiter Performance Testing bei PostFinance, zeigt auf, wie ein Performance-Tester arbeitet und welche Fähigkeiten es für diesen IT-Job braucht.
Performance-Tester prüfen anhand ausgeklügelter Tests, ob Applikationen die gewünschte Leistung erbringen und stabil sind, bevor sie in Produktion gehen.
«Wir tragen mit Tests vor Major Releases dazu bei, dass E-Kanäle von Kunden und Mitarbeitenden schnell und stabil genutzt werden können», sagt Stephan Baumhoff, Leiter Performance Testing bei PostFinance. So könne zum Beispiel vermieden werden, dass Antwortzeiten von einem zum anderen Release deutlich schlechter werden oder sich langfristig verlangsamen. «Zudem wollen wir mit den Tests Stabilitätsrisiken für kritische Applikationen vor dem Go-Live minimieren.» Es würden aber nicht nur Lastsituationen von normalen Tagen getestet, sondern auch von Ausnahmetagen wie dem Black Friday oder der Vorweihnachtszeit, wenn die Frequenz besonders hoch ist. Wichtig sei es einerseits, die Tests möglichst realistisch aufzusetzen, und andererseits, die Ergebnisse richtig zu interpretieren. «Und wir müssen in die Zukunft schauen. Nur wenn wir wissen, was in den kommenden Monaten und Jahren an neuen Technologien auf uns zukommt, haben wir die richtigen Arbeitsinstrumente, wenn es soweit ist.»
Es gibt keine Ausbildung zum Performance-Tester, aber unterschiedliche Wege, es zu werden. «Ich habe Physik studiert und anschliessend das Thema als Berater in der Finanz-IT während des ersten Internetbooms weiterentwickelt», erzählt Stephan Baumhoff. «Ich finde es auch nach zwanzig Jahren noch spannend. Es gibt immer etwas Neues.» Andere im Team haben einen Entwicklerhintergrund, ein Telekommunikation- und Medieninformatikstudium oder die Informatiklehre bei PostFinance absolviert.
Voraussetzung für diesen Job sind ein grosses Interesse am Testen, gute Kenntnisse in der Softwareentwicklung und ein ausgeprägtes Verständnis, wie die einzelnen Teile der IT-Landschaft ineinandergreifen. Ausserdem muss man analytisch und selbständig denken, strukturiert vorgehen und technische Sachverhalte verstehen und erklären können. «Man benötigt ein Sherlock-Holmes-Gen», sagt Stephan Baumhoff. «Wenn es ein Problem gibt, kann das am Code oder an der Datenbank liegen – oder an sonst einer der vielen beteiligten Hardware- oder Softwarekomponenten.» Da heisse es hartnäckig dranbleiben und eine Möglichkeit nach der anderen durchchecken.