3-Konten- oder Mehrkonten-Modell: Finanzplanung leicht gemacht

11.08.2025

Wer seine Finanzen langfristig gut organisiert, hat mehr vom Geld. Ein durchdachtes Kontenmodell kann dabei helfen, Entscheidungen strategisch, statt spontan zu treffen: Welcher Betrag steht mir für den Alltag und die Freizeit zur Verfügung? Wie viel Geld pro Monat lege ich als Notgroschen auf die Seite? Und was kann ich sparen und allenfalls investieren?

In Kürze

  • Ein Kontenmodell schafft Klarheit über Ihre persönlichen Finanzen – und zeigt den potenziellen Spielraum auf, den Sie zum Beispiel zum Investieren nutzen können.
  • Für den langfristigen Vermögensaufbau buchen Sie am besten gleich Anfang Monat Beträge zum Sparen und Investieren per Dauerauftrag vom Privatkonto ab.
  • Unsere Tipps helfen Ihnen beim Start mit Ihrem Konten-Modell.

Entspannt investieren

Denken Sie beim Organisieren Ihrer Finanzen auch ans Investieren. Bei PostFinance geht dies ganz einfach. Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten.

Ob Sie einfach mehr Kontrolle über Ihre Finanzen gewinnen möchten, ambitionierte Sparziele haben oder ob Sie überlegen, erste oder zusätzliche Investitionen an den Finanzmärkten zu tätigen: Ein passendes Kontenmodell zeigt Ihnen nicht nur, wo Sie finanziell stehen, sondern bringt Sie dorthin, wo Sie hinmöchten. 

Persönliche Finanzen managen mit dem idealen Kontenmodell

Doch was ist ein Kontenmodell überhaupt? Ein Kontenmodell ist eine Methode, mit der Sie Ihre persönlichen Finanzen organisieren, indem Sie diese auf mehrere Bankkonten aufteilen, um bestimmte Zwecke, Budgets oder Ziele klar voneinander zu trennen. Statt alle Einnahmen und Ausgaben über ein einziges Konto abzuwickeln, nutzen Sie beim Kontenmodell mehrere Konten mit jeweils definiertem Zweck. Dadurch schaffen Sie Transparenz für Ihren Umgang mit Geld. Prüfen Sie, welches Kontenmodell am besten zu Ihnen und Ihrer Lebenssituation passt. Wir zeigen verschiedene Optionen auf:

3-Konten-Modell für Einzelpersonen

Die Abbildung veranschaulicht das Drei-Konten-Modell. Die monatlichen Einnahmen (Lohn usw.) fliessen zuerst auf das 1. Privatkonto (Symbol: Einkaufskorb) für Lebenshaltungskosten wie Miete/Hypothek, Essen und Versicherungen. Von dort werden jeweils Anfang des Monats bestimmte Beträge per Überweisung bzw. als Dauerauftrag auf 2. das Spasskonto (Symbol: Palme) für Freizeit und Vergnügen wie Restaurantbesuche und Ferien und 3. das Sparkonto (Symbol: Sparschwein) für Rücklagen, Sparziele und Investitionen abgebucht.

 

 

Beim 3-Kontenmodell wird das verfügbare Einkommen auf drei verschiedene Konten aufgeteilt – zum Beispiel auf ein Privatkonto für Ihre Lebenshaltungskosten, ein Spasskonto für Freizeitaktivitäten und ein Sparkonto für langfristige Sparziele. So funktioniert’s konkret: 

Privatkonto

Vom Privatkonto bezahlen Sie alles, was Sie zum Leben brauchen wie die Miete, Strom, Essen, Krankenkasse, Versicherungen, Mobilität, Handyabonnement, Kleidung, Dinge des täglichen Bedarfs.

Wichtig: Auch den Betrag, den Sie im Rahmen der Säule 3a auf Ihr Vorsorgekonto 3a legen oder in Vorsorgefonds investieren möchten, lassen Sie am besten gleich am Monatsanfang von Ihrem Privatkonto abbuchen.

Spasskonto

Auf das Spasskonto kommt jener Betrag, den Sie für all das reservieren, was Ihnen Spass macht: Ferien, Restaurantbesuche, Shoppen, Geburtstagsfeiern usw. Damit definieren Sie Ihre monatlichen Freizeitausgaben im Voraus.

Sparkonto

Auf das Sparkonto überweisen Sie jeweils Anfang des Monats einen fixen Betrag vom Privatkonto, den Sie sparen wollen und können. Halten Sie auf diesem Konto Geld für die Steuern und grössere Ausgaben bereit wie zum Beispiel eine defekte Waschmaschine, eine Reparatur im Eigenheim oder ein neues Auto sowie unbedingt auch einen Notgroschen als eiserne Reserve (mindestens 3 bis 6 Monatsausgaben). Darüber hinaus dient das Sparkonto dazu, langfristig Vermögen aufzubauen – zum Beispiel zum Erwerb von Wohneigentum – und um Investitionen in ein individuelles Portfolio zu tätigen.

Mehrkonten-Modell für Einzelpersonen

Das 3-Kontenmodell lässt sich je nach individuellen Bedürfnissen ganz einfach auch zu einem Mehrkonten-Modell ausbauen, indem Sie zusätzliche Sparkonten anlegen. Zum Beispiel ein Steuersparkonto zur Begleichung der Steuerrechnung, ein Weiterbildungskonto, wenn Sie regelmässig Beträge für eine geplante berufliche Weiterbildung beiseitelegen wollen oder ein Wohneigentumskonto, auf das Sie Geld für Ihr künftiges Haus abbuchen lassen. Das Mehrkonten-Modell bietet nahezu unendliche Möglichkeiten. Im Prinzip können Sie so viele Konten anlegen, wie es für Ihre finanziellen Ziele sinnvoll ist.

Gut zu wissen

In den Bankpaketen Smart und SmartPlus von PostFinance ist nebst einem Privatkonto jeweils ein Sparkonto enthalten. Zusätzliche Sparkonten können Sie im Rahmen des Bankpakets jederzeit individuell und kostenlos eröffnen.

3-Konten-Modell für Paare, Familien oder Wohngemeinschaften

Das 3-Konten-Modell für Paare, Familien oder Wohngemeinschaften (WGs) ist eine Kombination aus Einzel- und Gemeinschaftskonten: Jede Person hat ein eigenes Konto für individuelle Ausgaben, ergänzt durch ein gemeinsames Konto für gemeinsame Zahlungen. Regeln Sie als Paar oder WG klar, welche Ausgaben vom Gemeinschaftskonto bzw. vom Privatkonto bezahlt werden und wer wieviel darauf einzahlt. Dabei sollten Sie unbedingt auch die private Vorsorge und geplante grössere Anschaffungen wie zum Beispiel ein neues Familienauto oder ein neues Sofa für den gemeinsamen WG-Wohnraum berücksichtigen.

Gut zu wissen: Multibanking – demnächst für Sie verfügbar

Sie haben nicht nur bei uns ein Konto, sondern auch bei anderen Banken? Damit Sie Ihre privaten Finanzen mit vollem Durchblick organisieren können, bieten wir Ihnen künftig Multibanking an. Mit diesem kostenlosen Service können Sie auch Ihre Drittbankkonten zentral in Ihrem E-Finance und in der PostFinance App einsehen. Dies alles mit nur einem Login. PostFinance Multibanking wird im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2025 für Sie verfügbar sein. 

Wie viel Geld für welches Konto? Wie hoch sollte die Sparquote sein?

In welchem Verhältnis Sie Ihre Konten befüllen, ist immer eine individuelle Entscheidung. Als Faustregel kann zum Beispiel die 50-30-20-Aufteilung in Frage kommen. Gemäss dieser werden 50 Prozent des Einkommens für die Lebenshaltungskosten verwendet, 30 Prozent für Freizeitaktivitäten, Ferien und andere Vergnügungen und 20 Prozent zum Sparen und Investieren. Entsprechend sind die Beträge auf die verschiedenen Konten zu verteilen. Selbstverständlich können Sie die Anteile auch anders definieren. Bei höheren Einkommen lässt sich allenfalls die Sparquote steigern. 

Investieren mit einem Konten-Modell: Chance auf renditeorientierten Vermögensaufbau nutzen

Sie möchten Geld an den Kapitalmärkten anlegen, um im Vergleich zu Privat- oder Sparkonten die Chance zu nutzen, von höheren Renditen zu profitieren? Dies im Wissen, dass Geldanlagen risikobehaftet sind, da sie Marktschwankungen unterliegen? Bei PostFinance können Sie auf Wunsch wiederkehrend kleine oder grössere Beträge investieren – zum Beispiel mit einem Fondssparplan. Einmal eingerichtet, funktioniert dieser von alleine: Sie müssen nur entscheiden, welchen Betrag Sie in welchen zeitlichen Abständen anlegen und ob Sie diesen jeweils ab dem Lohn- oder Sparkonto investieren möchten. Möglich ist beides. Im Sinne des 3-Kontenmodells kann es empfehlenswert sein, die fürs Investieren eingeplanten Beiträge jeweils Anfang des Monats auf das Sparkonto zu überweisen. 

Das passende Kontomodell gefunden? Tipps zum Loslegen

Ermitteln Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben

Bevor Sie mit einem Kontenmodell starten, sollten Sie wissen, wie viel Sie einnehmen und welche Ausgaben anfallen. Nutzen Sie dazu zum Beispiel unseren Budgetrechner.

Mehr erfahren in den Beiträgen «5 Budget-Apps für die Budgetplanung» und «Fixe und variable Kosten im Griff: die Tipps von FinanzFabio»

Legen Sie die Aufteilung fest

Überlegen Sie, wie viel Sie monatlich auf die einzelnen Konten überweisen möchten und eröffnen Sie – falls nicht schon vorhanden – Ihre Konten. Die 50-30-20-Aufteilung kann als Faustregel dienen.

Richten Sie Daueraufträge ein

Automatisieren Sie die Verteilung Ihrer Einnahmen auf Ihre Konten, indem Sie Daueraufträge einrichten. So wird der monatliche Übertrag auf Ihre Konten automatisch erledigt und Sie müssen keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Praktisch, oder?

Überprüfen Sie Ihr Kontomodell regelmässig

Lebensumstände ändern sich. Vielleicht verdienen Sie auf einmal weniger oder mehr, es steht eine grössere Anschaffung wie ein neues Auto an oder Ihre Wohnsituation verändert sich. Passen Sie die Aufteilung an, wenn sich Ihre finanziellen Möglichkeiten oder Bedürfnisse ändern – so bleibt Ihr Modell stets optimal auf Ihre Lebenssituation abgestimmt. 

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