Mit Bitcoin bezahlen in der Schweiz

26.09.2025

Die Akzeptanz von Bitcoin oder Ethereum als Zahlungsmittel wächst stetig. Neben Einkäufen in Geschäften und Onlineshops können mancherorts sogar Versicherungsprämien und Steuern mit Kryptowährungen bezahlt werden. In der Schweiz entstehen immer mehr Akzeptanzstellen für Kryptozahlungen. Erfahren Sie mehr über Orte, Anbieter und Städte, wo Sie bereits heute mit Bitcoin bezahlen können.

In Kürze

  • Immer mehr Schweizer Geschäfte, Städte und Onlineshops akzeptieren Zahlungen mit Bitcoin und Ethereum.
  • Insbesondere Zug und Lugano gelten als Vorreiter der Krypto-Adaption im Alltag.

Lust auf mehr als nur Zahlen mit Bitcoin? Entdecken Sie das Potenzial von Kryptowährungen als Investition.

Kryptowährungen haben in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Einst ein Nischenprodukt für Technikbegeisterte, sind sie zum begehrten Anlageobjekt mit teils sagenhafter Kursentwicklung geworden. Etwas verspätet bahnen sie sich nun den Weg in den Mainstream und spielen auch im Alltag eine immer wichtigere Rolle. Immer mehr Menschen fragen sich daher: Wo könnte ich in der Schweiz mit Bitcoin oder Ethereum bezahlen? Von der Bezahlung einer Tasse Kaffee mit Bitcoin bis zur Begleichung der Steuern mit Ethereum: Die Möglichkeiten sind vielfältig und wachsen stetig.

Schweizweit können Konsument:innen bereits in mehreren Hundert Geschäften, Cafés, Restaurants oder Coiffeursalons mit Bitcoin bezahlen – von Naturkosmetik aus der Ostschweiz bis hin zu Luxusuhren aus Genf. Selbst der italienische Luxussportwagen-Hersteller Ferrari hat sich dem Trend angeschlossen: Seit Anfang 2024 können Kund:innen in den USA diese Prestigeautos mit Bitcoin erwerben. Wo überall mit Kryptowährungen bezahlt werden kann, erfährt man auf Plattformen wie Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Coinmap und Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Bitcoinwide.

Zug und Lugano als Vorreiter

Vorangetrieben wurde die Entwicklung von Städten wie Zug, deren Stadtverwaltung bereits seit 2016 Bitcoin für Gebührenzahlungen akzeptiert. 2021 hat der Kanton Zug nachgezogen – natürliche sowie juristische Personen können ihre Steuerrechnung seither mit Bitcoin oder Ethereum bezahlen. Die als Crypto Valley bekannte Region macht ihrem Namen alle Ehre.

Auch die Stadt Lugano hat mit «Plan ₿» eine Initiative gestartet, um Kryptowährungen der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Neben rund 300 Verkaufsstellen, die Kryptowährungen akzeptieren, können Steuern und kommunale Dienstleistungen mit Bitcoin, Tether und LVGA bezahlt werden. Letzterer ist ein Stablecoin – sein Kurs ist fix an den Schweizer Franken gebunden –, der im Rahmen von «Plan ₿» eigens für Lugano entwickelt wurde.

Parallel zu den Akzeptanzstellen wächst die Zahl der Krypto-Geldautomaten. Der Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Coin ATM Radar listet rund 130 Automaten, die Kauf und Verkauf von Kryptowährungen gegen Schweizer Franken ermöglichen.

Auch internationale Überweisungen sind möglich, was insbesondere für Migrant:innen interessant ist. Herkömmliche Transfers sind oft mit hohen Gebühren verbunden und sind zeitaufwendig –  Währungen wie Bitcoin bieten eine effiziente und günstige Alternative. Zudem ist garantiert, dass die Überweisung praktisch sofort ankommt. Ein weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit von Bankkonten, da lediglich ein digitales Wallet nötig ist. Angesichts der Tatsache, dass ein Fünftel der Menschheit immer noch «unbanked» ist und somit über kein Bankkonto verfügt, ist dieser Aspekt nicht zu unterschätzen. Solche Kryptoüberweisungen sind auch rechtlich zulässig, da die Anbieter denselben Geldwäschereivorschriften wie traditionelle Finanzdienstleister unterliegen.

Integration in die Zahlungssysteme

Ein wichtiger Schritt dahin, dass Bitcoin im Alltag akzeptiert wird,  ist die Integration durch Zahlungsdienstleister. Ein Beispiel ist Worldline, ein führender Anbieter im Zahlungsverkehr, der in der Schweiz rund 55'000 Kartenlesegeräte betreibt. Dank der Kryptointegration können Unternehmen, die Worldline nutzen, Zahlungen in Bitcoin, Ethereum, Bitcoin Lightning und drei Stablecoins entgegennehmen.

Der Prozess ist denkbar einfach – der Dienst muss nur bei Worldline freigeschaltet werden. Kursrisiken müssen Unternehmen dafür nicht eingehen: Die Kryptozahlungen werden automatisch in Schweizer Franken konvertiert und zum aktuellen Kurs gutgeschrieben. Die sofortige Umwandlung schützt Unternehmen vor der Volatilität des Kryptomarkts und ermöglicht eine reibungslose Integration in die bestehenden Finanzsysteme.

Auch bei der E-Commerce-Lösung von PostFinance ist es möglich, mit Bitcoin zu bezahlen – im stationären Handel sowie online. Akzeptiert werden Bitcoin und Ethereum sowie die beiden Stablecoins USDC und USDT. Die Krypto-Payment-Lösung dahinter stammt ebenfalls von Worldline.

Dass bei der Alltagsadaption von Bitcoin allerdings weiterhin Luft nach oben besteht, zeigt die fehlende Integration bei den Big Playern wie Apple Pay und Google Pay – oder dem in der Schweiz sehr beliebten TWINT. Keine der Lösungen bietet Kryptozahlungen an – Konsument:innen müssen sich mit einer separaten App behelfen. Damit Kryptowährungen im Alltag mehr genutzt werden, wäre es nützlich, dass Zahlungsdienstleister und Banken z.B. Bitcoin-Zahlungen in ihre eigene App integrieren würden.

Anders sieht es beim normalen Handel mit Bitcoin aus, wo einige Banken mittlerweile diesen Trend aufgegriffen und ihr Geschäftsmodell erweitert haben. Während Anleger:innen früher auf ausländische Plattformen angewiesen waren und Ausfallrisiken tragen mussten, ermöglichen nun verschiedene Schweizer Finanzinstitute ihrer Kundschaft sichere Kryptoinvestitionen. Auch Kund:innen von PostFinance können über E-Finance und die PostFinance App direkt in diverse Kryptowährungen investieren. Neben der sicheren Verwahrung profitieren sie von einer hohen Nutzerfreundlichkeit, einem einfachen Ablauf und hoher Transparenz.

Vor- und Nachteile von Bitcoin-Zahlungen

Vorteile

  • Sicherheit und Privatsphäre: Kryptowährungen wie Bitcoin nutzen fortschrittliche Kryptografie, was die Transaktionen sicherer macht als traditionelle Onlinezahlungsmethoden. Da Nutzer:innen keine persönlichen Daten preisgeben müssen, sinkt zudem das Risiko von Datenlecks und Identitätsdiebstahl.
  • Globale Transaktionen: Kryptozahlungen ermöglichen es, weltweit einzukaufen und Geld zu überweisen. Zusätzlich sind solche Transaktionen rund um die Uhr möglich, was die Flexibilität und Zugänglichkeit fördert.
  • Dezentralisierung: Da Bitcoins nicht von einer zentralen Behörde wie eine Zentralbank oder Regierung kontrolliert werden, sind Geldtransaktionen möglich, ohne sich auf Dritte verlassen zu müssen. Dies kann insbesondere in Regionen mit instabilen Finanzsystemen und/oder unsicheren politischen Verhältnissen von grossem Vorteil sein.
  • Tiefe Transaktionsgebühren: Insbesondere bei internationalen Transaktionen sind die Gebühren von Kryptozahlungen oft tiefer als bei traditionellen Banken und Onlinezahlungsdiensten. Doch gerade bei den Transaktionskosten gilt es, insbesondere vor grossen Transaktionen die Marktlage zu prüfen (siehe Nachteile). 

Nachteile

  • Kursschwankungen: Kryptowährungen sind immer noch eine volatile Anlageklasse. Das heisst, der Kurs schwankt stark. Wenn man zum Beispiel einen grösseren Betrag mit Bitcoin bezahlt und der Kurs kurz darauf stark steigt, «verliert» man den Gewinn dieser Kurssteigerung.
  • Technische Barrieren: Um Kryptowährungen zu nutzen, braucht man ein gewisses technisches Verständnis. Für Ungeübte kann der Umgang mit Wallets und Keys sowie die Navigation im Kryptoraum allgemein eine Hürde darstellen.
  • Begrenzte Akzeptanz: Trotz wachsender Beliebtheit ist die Verbreitung angesichts der Hunderttausenden von Geschäften, die Zahlungen mit Kryptowährungen entgegennehmen, immer noch gering. Den Alltag nur mit Bitcoins zu gestalten, ist in der Schweiz nicht möglich.
  • Risiko des Totalverlusts: Bei Verlust des privaten Schlüssels oder einem Hackerangriff auf die genutzte Kryptoplattform kann man sämtliche Kryptowerte unwiederbringlich verlieren.
  • Transaktionskosten: Die flexible Gebührenstruktur der Bitcoin- und Ethereum-Netzwerke kann je nach Marktsituation zum Nachteil werden – bei hoher Nachfrage können die Gebühren beträchtlich steigen. Insbesondere bei grösseren Beträgen lohnt es sich, die Gebührensituation im Auge zu behalten.

Fazit

Die Schweiz gehört weltweit zu den Vorreitern, wenn es um die praktische Nutzung von Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum geht. Immer mehr Städte, Unternehmen und Dienstleister akzeptieren vor allem Bitcoin-Zahlungen – insbesondere Zug und Lugano zeigen, wie eine erfolgreiche Integration im Alltag aussehen kann.

Dank Anbietern wie Worldline oder PostFinance wird es auch für kleinere Geschäfte und Onlineshops einfacher, Bitcoin und Ethereum als Zahlungsmittel anzubieten. Dennoch ist die Akzeptanz verglichen mit traditionellen Zahlungsmitteln noch begrenzt.

Wer wissen möchte, wo man in der Schweiz mit Bitcoin bezahlen kann, findet auf Plattformen wie Coinmap oder Bitcoinwide hilfreiche Übersichten. Mit wachsendem Interesse, besserer Infrastruktur und benutzerfreundlicheren Lösungen dürfte die Zahl der Akzeptanzstellen in Zukunft weiter steigen. Mit wachsender Akzeptanz steigen damit auch das Vertrauen in und die Relevanz von Bitcoin und Ethereum als langfristige Investitionen. Kryptowährungen haben somit das Potenzial, sich langfristig als ernstzunehmende Alternative im Schweizer Zahlungsverkehr zu etablieren.

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