Die Pensionierung ist noch so weit weg, die Altersvorsorge mit dem Schweizer Drei-Säulen-System ist unter Druck und die private Vorsorge 3a hört sich kompliziert an, wo und wie sollte man überhaupt anfangen? Das Thema Vorsorge überfordert viele von uns. Wollen wir im Alter ein sorgenfreies Leben haben, sollten wir die Altersvorsorge allerdings so früh als möglich anpacken. Wir geben Ihnen sieben nützliche Gründe, die Sie motivieren, Ihre Altersvorsorge und speziell die Säule 3a jetzt anzugehen:
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7 gute Gründe, die private Vorsorge jetzt anzugehen
Im Alter unabhängig und sorgenfrei das Leben geniessen können – das wünschen wir uns alle. Um das zu erreichen, müssen wir uns frühzeitig mit dem Thema Vorsorge auseinandersetzen. Sieben gute Gründe, die aufzeigen, weshalb Sie die private Vorsorge 3a jetzt angehen sollten.
Die Lücke ist da und sie muss geschlossen werden
Es ist kein Geheimnis, aber es kann auch nicht genug betont werden: Die Lebenserwartung von Herr und Frau Schweizer steigt. Damit die Rente für die Zeit nach der Pensionierung ausreicht, müssen etwa von der Politik Massnahmen getroffen werden. Die erste und zweite Säule sollten ursprünglich gemäss dem Gesetzgeber dazu führen, dass nach der Pensionierung 60% des vorherigen Einkommens als Rente hereinkommt, umso den gewohnten Lebensstandard halten zu können. Gemäss praktischen Erfahrungswerten müssen jedoch 70 bis 80% des letzten Bruttolohns zur Verfügung stehen. Liegt der Betrag, der nach der Pensionierung ausbezahlt wird, unter diesem Richtwert, spricht man von einer Vorsorgelücke. Diese Vorsorgelücken lassen sich vermeiden, wenn Sie sie frühzeitig erkennen und etwas dagegen unternehmen. Erfahren Sie mehr über das Thema Pensionierung und wie Sie sich darauf vorbereiten in unserem Artikel «Pensionierung in Sicht – was muss ich beachten?»
Mit dem Ruhestand steigen die Kosten
Den gewohnten Lebensstandard beizubehalten –regelmässige Restaurantbesuche, in den Urlaub fahren, Ausgaben für Krankheit und Pflege – diese Kosten können im Alter für viele eine Herausforderung darstellen. Was das Problem verschärft: Sowas wie ein «gewohntes Leben» gibt es nach der Pensionierung erst einmal nicht. Zumindest für jene, die davor Vollzeit gearbeitet haben, ändert sich das Leben mit der Pensionierung. Da die Arbeit vom einen Tag auf den andern wegfällt, ist plötzlich viel mehr Zeit da, um uns zu mit anderen Dingen zu beschäftigen. Es ist somit wahrscheinlich, dass wir diese neu gewonnene Zeit mit Aktivitäten verbringen, die zusätzliche Kosten verursachen. Hinzu kommt, dass unsere Fixkosten, beispielsweise die Krankenkassenprämien, tendenziell im Alter steigen auf der anderen Seite sinkt das Renteneinkommen aufgrund der sinkenden Umwandlungssätze in der zweiten Säule. Weshalb Sie sich deshalb auch mit dem Investieren im Alter auseinandersetzen sollten, können Sie im Beitrag «Anlegen nach der Pensionierung: Das gilt es zu beachten» lesen.
Der Schritt in die Rente löst bei vielen Menschen gemischte Gefühle aus. Manche freuen sich darauf, für manche Rentner kann die neue Freiheit zur grossen Leere werden. Gewohnte Strukturen, sinnhafte Beschäftigungen und aussichtsreiche Pläne fallen plötzlich weg – das wollen wir verhindern, oder? Die Wichtigkeit der privaten Vorsorge wächst und wir wollen zu den Pensionierten gehören, die im Alter ein neues Hobby aufnehmen, ihre Energie in ein neues Projekt stecken oder die Welt neu entdecken. Umso wichtiger ist es daher, die private Vorsorge frühzeitig anzugehen. Denn nur dank der privaten Vorsorge können wir unsere persönlichen Vorsorgelücken schliessen und im Alter unseren Lebensstandard sichern.
Die ganze Arbeit kann sich ruhig einmal bezahlt machen
Manche bilden sich aus und stetig weiter, lassen keine Gelegenheit aus, ihre Karriere voranzutreiben und arbeiten fleissig von früh bis spät. Andere investieren viel Zeit und Energie in die Haus- und Familienarbeit, ziehen Kinder gross und stellen sicher, dass sie zu zufriedenen und selbstständigen Erwachsenen heranwachsen. Wiederum andere haben nochmal eine komplett andere Lebenseinstellung. Doch was wohl die meisten von uns gemeinsam haben: Wir setzen uns für unsere Herzensprojekte ein. Das soll sich auch mal auszahlen! Irgendwann sind wir alle am Punkt angekommen, an dem wir genug gearbeitet haben, die Kinder auf eigenen Beinen stehen oder wir aus einem anderen Grund feststellen: Nun ist es endlich mal an der Zeit, die Füsse hochzulegen und sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen.
Es wäre schade, wenn der ganze Einsatz umsonst gewesen wäre. Mit dem Konto 3a vermehrt sich das Vermögen praktisch nur durch Einzahlungen. Doch heute lohnt sich ein Blick auch in andere Anlageformen. In Anbetracht vom Anlagehorizont sind mit ein paar Kniffs Investitionen möglich, die Träume vom sorgenfreien Feierabend im Rentenalter verwirklichen können. Zum Beispiel können Sie in nur wenigen Schritten Ihr Vorsorgekapital aus Ihrem Vorsorgekonto 3a oder Ihrem Freizügigkeitskonto in Vorsorgefonds anlegen und so langfristig renditeorientierter vorsorgen. Erfahren Sie mehr über Ihre Möglichkeiten in unserem Artikel «Wie Sie mehr aus Ihrer Vorsorge machen».
Man kann schon heute davon profitieren
Die gute Nachricht ist: Vorsorge hat nicht nur mit dem Morgen zu tun, sondern auch mit dem Heute. So können Sie zum Beispiel mit Einzahlungen in die Säule 3a von Steuervorteilen profitieren. Die jährlichen Beiträge in die gebundene Vorsorge 3a können Sie nämlich bis zum gesetzlichen Maximum von Ihrem steuerbaren Einkommen abziehen. So sparen Sie nicht nur für Ihre spätere Pensionierung, sondern können bereits heute von Steuervorteilen profitieren.
Lassen Sie sich zudem nicht von dem Begriff «gebundene Vorsorge» abschrecken. Das Geld, das Sie in die Säule 3a einzahlen, ist keineswegs bedingungslos an die gesamte Laufzeit und bis zu Ihrem Rentenalter gebunden. Das Vorsorgeguthaben der Säule 3a kann frühestens fünf Jahre vor und spätestens fünf Jahre nach dem ordentlichen Rentenalter ausbezahlt werden. Unter gewissen Umständen, wie beispielsweise dem Beginn einer selbstständigen Tätigkeit, dem Kauf eines Eigenheims oder dem Wegzug ins Ausland, können Sie ausserdem schon früher auf das Geld der Säule 3a zugreifen.
Von (fast) nichts kommt manchmal viel – clever vorsorgen
Sie möchten im Rahmen Ihrer privaten Vorsorge mehr aus Ihrem Geld machen, um den gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können? Vorsorgefonds bieten heute bei entsprechenden Risiken die Chance, mehr aus Ihrem Vorsorgekapital zu machen, als wenn Ihr Kapital auf einem tief verzinsten Vorsorgekonto liegen bleibt. Wenn Sie also Ihr Geld nicht nur auf einem Vorsorgekonto ansparen möchten, können Sie mit einer Investition in Vorsorgefonds längerfristig von durchschnittlich höheren Renditechancen profitieren und so mehr aus Ihrem Vorsorgekapital erzielen. Vorsorgefonds bieten durchschnittlich höhere Renditechancen an, sind aber auch wegen der Schwankungen an Finanzmärkten mit höheren Risiken verbunden. Über den längeren Zeitraum (Stichwort = Anlagehorizont) hat ein Vorsorgefonds die Möglichkeit, sich auch bei negativen Marktentwicklungen wieder zu erholen.
Ein Beispiel, das auch für die dritte Säule gilt: Wer über 25 Jahre den derzeitigen Maximalbetrag von CHF 7’056.– (Stand: 2023) in die Säule 3a einzahlt, kann bei einer hypothetischen durchschnittlichen Rendite von 2,5% nach 25 Jahren schon rund CHF 247‘000.– besitzen. Nach 35 Jahren wären es sogar schon über CHF 397‘000.–. Nicht uninteressant, oder? Wenn Sie genau verstehen möchten, wie der Zinseszinseffekt funktioniert, dann schauen Sie sich den Beitrag und das Video «Der Zinseszinseffekt einfach erklärt» an.
Endlich ein Vorsorgegefäss, das Sie selbstständig verwalten können
«Bis ich pensioniert bin, gerät unser Vorsorgesystem ohnehin in Schieflage.» So oder ähnlich denken viele Schweizer heute, speziell die jüngere Generation. Es ist auch nicht erstaunlich, dass das Vertrauen in die derzeitige Altersvorsorge schwindet.
Die Schweiz ist mit einer Überalterung der Bevölkerung konfrontiert, dazu kommt die demografische Alterung als zentrale Herausforderung. Das bedeutet: Es wird immer mehr Rentner und weniger arbeitstätige Beitragszahler geben, die das Vorsorgesystem finanzieren. Lösungen für diese Finanzierungslücke sind konkret noch keine in Aussicht.
Bei der privaten Vorsorge (Säule 3a) handelt es sich – im Gegensatz zur ersten und zweiten Säule – explizit um ein Vorsorgegefäss, das als individuelle Ergänzung dient, jeder für sich selbst verwalten kann und von Bund und Kantonen steuerlich begünstigt wird. Es handelt sich nicht um Beiträge, die – wie im Falle der ersten Säule – umverteilt oder – im Fall der zweiten Säule – von private oder öffentlich-rechtliche Institutionen verwaltet werden. Die private Vorsorge, die mit individuellen Beträgen und mit Steuererleichterungen befördert wird, geniest aufgrund der Herausforderungen in den beiden ersten Säulen am meisten Vertrauen in der Bevölkerung.
Ein beruhigendes Gefühl
Den ersten Schritt haben Sie nun schon getan, indem Sie diesen Artikel gelesen haben. Hier ein paar weitere Ideen, wie Sie Ihre privaten Altersvorsoge konkret angehen können, jetzt und heute:
- Machen Sie eine Standortbestimmung und klären Sie ab, wie hoch Ihre voraussichtliche Rente sein wird. Die AHV-Rente können Sie beispielsweise auf der Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Seite des Bundes schätzen lassen. Angaben zu Ihrer zweiten Säule erhalten Sie direkt bei Ihrer Pensionskasse
- Berechnen Sie, wie viel Steuern Sie sparen, wenn Sie in die Säule 3a einzahlen mit unserem Rechner «Steuerersparnis Säule 3a»
- Besitzen Sie schon ein Vorsorgekonto 3a, überlegen aber, in einen Vorsorgefonds zu investieren? Im Artikel «Wie Sie mehr aus Ihrer Vorsorge machen» erfahren Sie mehr zu den Unterschieden zwischen Vorsorgekonto und Vorsorgefonds.
Es spielt weniger eine Rolle, wie Sie mit der privaten Vorsorge beginnen. Viel wichtiger ist, dass Sie es tun. Denn je früher Sie beginnen, desto sorgloser können Sie Ihr Leben geniessen – jetzt und in Zukunft.