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Erstellt am 21.09.2022

Karte oder Smartphone? Vor- und Nachteile beim Bezahlen

Ob im Shop oder Restaurant: Kundinnen und Kunden wollen beim Bezahlen keine Zeit verlieren. Schnell soll es gehen, aber auch sicher und komfortabel sein. Das gelingt mit kontaktlosen Zahlungsvorgängen. Aber was ist für Ihre Kundinnen und Kunden besser? Karte oder Smartphone?

Vor rund zehn Jahren ebneten Debit- und Kreditkarten der kontaktlosen Zahlung den Weg. Heute wird auch per Smartphone bezahlt. In der Schweiz hat sich bei den mobilen Zahlungsmöglichkeiten die App TWINT durchgesetzt. Die internationale Konkurrenz wie Samsung Pay oder Apple Pay befindet sich hierzulande aber in Lauerstellung.

Interessant ist: Obwohl die Anbieter von kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten ihren Usern dasselbe bieten, unterscheiden sich die Zahlungsmittel teils deutlich. In diesem Blog zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen beim kontaktlosen und mobilen Bezahlen, damit Sie die Kundenbedürfnisse besser verstehen.

Kommunikation mit dem Zahlterminal

Der wichtigste Unterschied besteht in der Kommunikation zwischen Zahlungsmittel und Zahlterminal. Bei Kredit- und Debitkarten sowie der Zahlungsfunktion von Apple und Samsung erfolgt die Datenübertragung per NFC-Technologie. NFC steht für «Near Field Communication». Und so funktionierts: Die Karte, das Smartphone oder die Smartwatch wird an das Zahlterminal gehalten. Bei einer Distanz von fünf bis zehn Zentimetern sendet der eingebaute NFC-Chip ein Signal, das vom Terminal empfangen und gelesen wird. Die Zahlung wird in wenigen Sekunden verarbeitet. Erfolgsquote? Fast 100%.

Anders ist es bei TWINT. Weil Apple die NFC-Schnittstelle für andere Anbieter blockiert hat, kommen hardwareunabhängige QR-Codes zum Einsatz. Das Scannen von QR-Codes ist nicht unproblematisch. Warum? QR-Codes sind wegen Verschmutzung fehleranfällig. Kratzer oder Lichtspiegelungen auf dem Terminaldisplay können zu Zahlungsabbrüchen führen. Kommt hinzu: Die Verarbeitung der Daten dauert gut dreimal so lang wie bei NFC.

Kontaktloses und mobiles Bezahlen im Vergleich

Kontaktlos mit Karte bezahlen, mit TWINT oder mit Smartphone bzw. -watch über Apple oder Samsung Pay – grundsätzlich steht hinter allen Varianten dieselbe Idee: Schnell, sicher und komfortabel soll es sein – und hygienisch. Gegenüber Bargeld sind die Unterschiede klar, im Direktvergleich untereinander weniger. Das sind die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Kontaktlos mit Karte

Schweizerinnen und Schweizer bezahlen am liebsten mit Karte. Im Jahr 2021 wurde jede dritte Transaktion kontaktlos mit Karte getätigt. Doch die Beliebtheit von Plastikgeld nimmt ab – zugunsten vom mobilen Bezahlen.

    • Technologie: Die NFC-Technologie ist schnell und zuverlässig. Die Erstleserate beträgt fast 100%, die Datenübertragung dauert nur wenige Sekunden.
    • Internationalität: Bezahlung via Karte ist weltweit möglich. Sowohl Kundinnen und Kunden als auch Händler profitieren von der internationalen Akzeptanz.

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    • Sicherheit: Viele Karteninhaber bezahlen Beträge bis 100 Franken ohne PIN-Eingabe. Das kann zu Missbrauch führen. Bei Diebstahl kann der Maximalbetrag mehrmals abgebucht werden.
    • Komfort: Die Karte steckt im Portemonnaie und dieses in der Tasche. Die Karte zu zücken ist oft mühsamer als der Griff zum Smartphone.

Mobiles Bezahlen mit internationalen Zahlungsdiensten

In der Schweiz gewinnt das mobile Bezahlen an Popularität. Vor der Pandemie wurden noch weniger als 3% aller Transaktionen per Smartphone bezahlt. Mittlerweile sind «mobile payments», wie sie im englischen Sprachraum heissen, mit rund 17% beliebter als die Kreditkarte. Unter den internationalen Zahlungsdiensten steht Apple Pay an der Spitze. Deshalb beziehen sich die folgenden Vor- und Nachteile auf Apple Pay.

    • Technologie: Smartphones verfügen wie Debit- oder Kreditkarten über NFC-Chips. Es gelten die gleichen Vorteile wie beim kontaktlosen Bezahlen: Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.
    • Wallet: Im Wallet (digitale Brieftasche) können zum Beispiel Flugtickets, Kinokarten oder Bonusprogramm-Karten gespeichert werden. Wer mobil bezahlen will benötigt eine Kreditkarte, die dort erfasst wird. Alle Plastikkarten werden digitalisiert und sind via Smartphone jederzeit verfügbar – das klassische Portemonnaie als Aufbewahrungsort für Karten hat ausgedient.
    • Internationalität: Apple Pay ist weltweit verbreitet. Das ist ein grosser Vorteil gegenüber TWINT, das bisher nur in der Schweiz funktioniert.
    • Komfort: Das Smartphone ist heute fast immer und überall dabei. Das ist auch beim Bezahlen praktisch. Im Gegensatz zu TWINT muss bei Apple Pay für den Datentransfer keine App geöffnet werden. Es reicht, das Smartphone zu entsperren und an das Zahlungsterminal zu halten, um Beträge bis 100 Franken zu begleichen.
    • Sicherheit: Dank Face-ID, PIN oder Fingerabdruck ist Apple Pay gut geschützt. Praktisch ist: Geht das Smartphone verloren, kann es mittels Ortungsfunktion «Mein iPhone suchen» wiedergefunden werden.
    • Kompatible Geräte: Neben dem Smartphone läuft Apple Pay auch auf Smartwatches oder Tablets. Zuerst eine Runde joggen, anschliessend mit der Uhr ein Wasser kaufen. Apple Pay ist die ideale Lösung für flexibles Nutzungsverhalten.
    • Akzeptanzstellen: Apple Pay funktioniert beim Bezahlen vor Ort genau gleich gut wie Plastikgeld. Einzige Voraussetzung: ein Zahlungsterminal mit Kontaktlos-Funktion. Anders sieht es online aus. Viele Schweizer Webshops oder Apps haben keine Anbindung ans Bezahlsystem von Apple. Dies gilt zum Beispiel für die Webshops von Galaxus oder der SBB. Häufig müssen Kundinnen und Kunden auf andere Zahlungsmittel ausweichen.

Mobiles Bezahlen mit TWINT

In der Schweiz hat sich TWINT als Anbieter durchgesetzt. Der Ausdruck «twinten» ist im hiesigen Wortschatz fest verankert und steht fast synonym für alle handybezogenen Zahlvorgänge. Mit über 3,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzern hat TWINT einen deutlich höheren Marktanteil als alle anderen mobilen Bezahllösungen zusammen.

    • Akzeptanz: Wegen der hohen Nutzerzahl ist TWINT an Verkaufsstellen und in Webshops sowie Apps weitverbreitet. Kundinnen und Kunden können sich meistens darauf verlassen, dass dieses Zahlungsmittel akzeptiert wird.
    • Multifunktionalität: Mit TWINT kann mehr als nur bezahlt werden. Die App ermöglicht auch den «Geldaustausch» unter Privaten. Geld senden, anfordern und aufteilen – TWINT machts möglich.
    • QR-Codes: QR-Codes haben den Vorteil, dass sie ohne Terminal und Strom eingesetzt werden können. So sind etwa Parkuhren oder Hofläden häufig mit QR-Codes ausgestattet. Scannen und bezahlen, ganz einfach und ganz ohne Personal.
    • Schnelligkeit: QR-Codes sind beim Datentransfer langsamer als die NFC-Technologie. Kommt hinzu: Beim Bezahlen müssen Nutzerinnen und Nutzer zuerst das Handy entsperren, die App starten und schliesslich das Bezahlfeld öffnen. Somit dürfte eine TWINT-Zahlung rund 15 Sekunden länger dauern als eine Zahlung mit Apple Pay oder Karte.
    • Internationalität: TWINT soll künftig auch im Ausland funktionieren. Dazu braucht es weltweite Akzeptanzstellen. Bisher begrenzt sich TWINT aber auf die Schweiz und ist dementsprechend limitiert. Wer in den Ferien mit dem Smartphone bezahlen will, muss auf Anbieter wie Apple Pay ausweichen.

Fazit

Nutzerinnen und Nutzer, die kontaktlos oder mobil bezahlen wollen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Die optimale Anwendung hängt von der jeweiligen Situation ab. Aufgrund der Vor- und Nachteile geht der Trend aber klar in Richtung mobiles Bezahlen. So ist Apple Pay sehr schnell und sicher. Demgegenüber überzeugt TWINT mit vielen Akzeptanzstellen in der Schweiz und dem Geldaustausch unter Privaten.

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