Karte oder Smartphone? Vor- und Nachteile beim Bezahlen

09.05.2025

Ob im Laden oder Restaurant: Kund:innen wollen beim Bezahlen keine Zeit verlieren. Schnell soll es gehen, aber auch sicher und komfortabel sein. Das gelingt mit kontaktlosen Zahlungsvorgängen. Aber was ist für Ihre Kund:innen besser? Karte oder Smartphone?

In Kürze

  • Die Wahl zwischen Karte und Smartphone beim Bezahlen hängt von Faktoren wie der Höhe des zu bezahlenden Betrags, der Geschwindigkeit und dem gewünschten Komfort ab.
  • Kontaktlose Zahlungen mit Karte sind weltweit etabliert und bieten schnelle Transaktionen.
  • Mobile Zahlungsmethoden (z.B. über Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay) bieten den Vorteil, dass sie auf mehreren Geräten wie Smartphones und Smartwatches genutzt werden können, was den Komfort und die Flexibilität erhöht.

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Vor gut zehn Jahren ebneten Debit- und Kreditkarten der kontaktlosen Zahlung den Weg. Heute wird auch per Smartphone bezahlt. In der Schweiz hat sich bei den mobilen Zahlungsmöglichkeiten die App TWINT durchgesetzt. Die internationale Konkurrenz wie Samsung Pay, Google Pay oder Apple Pay befindet sich hierzulande aber in Lauerstellung.

Interessant ist: Obwohl die Anbieter von kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten ihren User:innen dasselbe bieten, unterscheiden sich die Zahlungsmittel teils deutlich. In diesem Blog zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungen beim kontaktlosen und mobilen Bezahlen, damit Sie die Kundenbedürfnisse besser verstehen.

Kommunikation mit dem Zahlterminal

Der wichtigste Unterschied besteht in der Kommunikation zwischen Zahlungsmittel und Zahlterminal. Bei Kredit- und Debitkarten sowie der Zahlungsfunktion von Google, Apple und Samsung erfolgt die Datenübertragung per NFC-Technologie. NFC steht für «Near Field Communication». Und so funktionierts: Die Karte, das Smartphone oder die Smartwatch wird an das Zahlterminal gehalten. Bei einer Distanz von fünf bis zehn Zentimetern sendet der eingebaute NFC-Chip ein Signal, das vom Terminal empfangen und gelesen wird. Die Zahlung wird in wenigen Sekunden verarbeitet.

Anders ist es bei TWINT. Weil Apple die NFC-Schnittstelle für andere Anbieter blockiert hat, kommen hardwareunabhängige QR-Codes zum Einsatz. Das Scannen von QR-Codes ist nicht unproblematisch. Warum? QR-Codes sind wegen Verschmutzung fehleranfällig. Kratzer oder Lichtspiegelungen auf dem Terminaldisplay können zu Zahlungsabbrüchen führen. Kommt hinzu: Die Verarbeitung der Daten dauert gut dreimal so lang wie bei NFC.

Kontaktloses und mobiles Bezahlen im Vergleich

Kontaktlos mit Karte bezahlen, mit Smartphone oder Smartwatch über Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay oder TWINT – grundsätzlich steht hinter allen Varianten dieselbe Idee: Schnell, sicher, komfortabel und hygienisch soll es sein. Gegenüber Bargeld sind die Unterschiede klar, im Direktvergleich untereinander weniger. Das sind die wichtigsten Vor- und Nachteile:

Kontaktlos mit Karte

Bei Zahlungen vor Ort bezahlen Schweizer:innen am häufigsten mit Bargeld (28,2%), dicht gefolgt von der Debitkarte (nicht-mobile Nutzung) mit 28 Prozent. Dies zeigt die Studie «Swiss Payment Monitor» 1/2025, ein Forschungsprojekt der Universität St. Gallen und der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.

    • Technologie: Die NFC-Technologie ist schnell und zuverlässig. Die Erstleserate beträgt fast 100%, die Datenübertragung dauert nur ein Bruchteil einer Sekunde.
    • Internationalität: Bezahlung via Karte ist weltweit möglich. Sowohl Kund:innen als auch Händler profitieren von der internationalen Akzeptanz.

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    • Sicherheit: Viele Karteninhaber:innen bezahlen Beträge bis 100 Franken ohne PIN-Eingabe. Das kann zu Missbrauch führen. Bei Diebstahl kann der Maximalbetrag mehrmals abgebucht werden. Deshalb ist es wichtig, die Karte bei einem Diebstahl sofort zu sperren. Bei PostFinance geht das beispielsweise ganz einfach – im E-Finance, in der PostFinance App oder rund um die Uhr telefonisch.
    • Komfort: Die Karte steckt im Portemonnaie und dieses in der Tasche. Die Karte zu zücken ist oft mühsamer als der Griff zum Smartphone.

Mobiles Bezahlen mit internationalen Zahlungsdiensten

In der Schweiz gewinnt das mobile Bezahlen weiter an Popularität. Vor der Pandemie wurden noch weniger als 3 Prozent aller Transaktionen per Smartphone bezahlt. Mittlerweile sind bei Zahlungen vor Ort «mobile payments», wie sie im englischen Sprachraum heissen, mit rund 24,4 Prozent beliebter als die Kreditkarte (nicht-mobile Nutzung). Die folgenden Vor- und Nachteile beziehen sich auf die häufig genutzten Mobile Payments Samsung Pay, Google Pay und Apple Pay.

    • Technologie: Smartphones verfügen wie Debit- oder Kreditkarten über NFC-Chips. Es gelten die gleichen Vorteile wie beim kontaktlosen Bezahlen: Schnelligkeit und Zuverlässigkeit.
    • Wallet: Im Wallet (digitale Brieftasche) können zum Beispiel Flugtickets, Kinokarten oder Bonusprogramm-Karten gespeichert werden. Wer mobil bezahlen will benötigt eine Kreditkarte, die dort erfasst wird. Alle Plastikkarten werden digitalisiert und sind via Smartphone jederzeit verfügbar – das klassische Portemonnaie als Aufbewahrungsort für Karten hat ausgedient.
    • Internationalität: Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay sind weltweit verbreitet. Das ist ein grosser Vorteil gegenüber TWINT, das bisher nur in der Schweiz funktioniert. Entscheidend ist, dass die hinterlegte Karte vom Händler akzeptiert wird und das Terminal kontaktloses Bezahlen ermöglicht – was heute an den meisten Orten weltweit Standard ist. Die PostFinance Card verfügt für den Einsatz im Ausland über einen Debit-Mastercard-Chip und wird entsprechend über Mastercard abgewickelt. 
    • Komfort: Das Smartphone ist heute fast immer und überall dabei. Das ist auch beim Bezahlen praktisch. Im Gegensatz zu TWINT muss bei Google Pay, Apple  Pay und Samsung Pay für den Datentransfer keine App geöffnet werden. Es reicht, das Smartphone zu entsperren und an das Zahlungsterminal zu halten.
    • Sicherheit: Dank Face-ID, PIN oder Fingerabdruck sind Samsung Pay, Google Pay und Apple Pay gut geschützt. Praktisch ist: Geht das Smartphone verloren, kann es mittels Ortungsfunktion «Mein iPhone suchen» wiedergefunden werden.
    • Kompatible Geräte: Neben dem Smartphone läuft Samsung Pay, Apple Pay und Google Pay auch auf Smartwatches. Zuerst eine Runde joggen, anschliessend mit der Uhr ein Wasser kaufen. Google Pay, Samsung Pay und Apple Pay sind die idealen Lösungen für flexibles Nutzungsverhalten.
    • Akzeptanzstellen: Apple Pay, Samsung Pay und Google Pay funktionieren beim Bezahlen vor Ort genau gleich gut wie Plastikgeld. Einzige Voraussetzung: ein Zahlungsterminal mit Kontaktlos-Funktion.

Mobiles Bezahlen mit TWINT

In der Schweiz hat sich TWINT als Anbieter durchgesetzt. Der Ausdruck «twinten» ist im hiesigen Wortschatz fest verankert und steht fast synonym für alle handybezogenen Zahlvorgänge. Mit über 3,5 Millionen Nutzer:innen hat TWINT einen deutlich höheren Marktanteil als alle anderen mobilen Bezahllösungen zusammen.

    • Akzeptanz: Wegen der hohen Nutzerzahl ist TWINT an Verkaufsstellen und in Webshops sowie Apps weitverbreitet. Kund:innen können sich meistens darauf verlassen, dass dieses Zahlungsmittel akzeptiert wird.
    • Multifunktionalität: Mit TWINT kann mehr als nur bezahlt werden. Die App ermöglicht auch den «Geldaustausch» unter Privaten. Geld senden, anfordern und aufteilen – TWINT machts möglich.
    • QR-Codes: QR-Codes haben den Vorteil, dass sie ohne Terminal und Strom eingesetzt werden können. So sind etwa Parkuhren oder Hofläden häufig mit QR-Codes ausgestattet. Scannen und bezahlen, ganz einfach und ganz ohne Personal.
    • Schnelligkeit: QR-Codes sind beim Datentransfer langsamer als die NFC-Technologie. Kommt hinzu: Beim Bezahlen müssen Nutzer:innen zuerst das Handy entsperren, die App starten und schliesslich das Bezahlfeld öffnen. Somit dürfte eine TWINT-Zahlung rund 15 Sekunden länger dauern als eine Zahlung mit Apple Pay, Samsung Pay, Google Pay oder Karte.
    • Internationalität: TWINT soll künftig auch im Ausland funktionieren. Dazu braucht es weltweite Akzeptanzstellen. Bisher begrenzt sich TWINT aber auf die Schweiz und ist dementsprechend limitiert. Wer in den Ferien mit dem Smartphone bezahlen will, muss auf Anbieter wie Apple Pay, Google Pay oder Samsung Pay ausweichen.

Fazit

Nutzer:innen, die kontaktlos oder mobil bezahlen wollen, haben die Wahl zwischen verschiedenen Varianten. Die optimale Anwendung hängt von der jeweiligen Situation ab. Aufgrund der Vor- und Nachteile geht der Trend aber klar weiter in Richtung mobiles Bezahlen. So sind Samsung Pay, Apple Pay und Google Pay sehr schnell und sicher. Demgegenüber überzeugt TWINT mit vielen Akzeptanzstellen in der Schweiz und dem Geldaustausch unter Privaten. Allen mobilen Bezahllösungen gemeinsam ist: Sie sind auf einen geladenen Akku angewiesen.

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