Die Schweizerische Post erzielte im Berichtsjahr 2018 in vielen Bereichen gute Ergebnisse. Dennoch liegt der Konzerngewinn mit 405 Millionen Franken um 122 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert. Zum niedrigeren Ergebnis haben insbesondere die schwierigen Rahmenbedingungen bei PostFinance sowie die Bereinigung der Rückzahlungen nach den Vorfällen rund um PostAuto beigetragen. Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt mit 501 Millionen Franken um 217 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr. Damit haben sich die Erwartungen der Post bestätigt.
Bis auf PostFinance und PostAuto haben die verschiedenen Bereiche der Post trotz anspruchsvollem Umfeld sehr gute Ergebnisse erzielt. Der Paketmarkt boomt, und PostLogistics erzielte mit 145 Millionen Franken ein besseres Ergebnis als im Vorjahr. Mit Swiss Post Solutions ist die Post im internationalen Geschäft auf Kurs, und bei PostMail stieg das Ergebnis gegenüber dem Vorjahr um 18 Millionen Franken auf 388 Millionen Franken an. Auch bei PostNetz resultierte ein verbessertes Ergebnis. Infolge des Umbaus im Postnetz reduzierte sich das Defizit gegenüber dem Vorjahr um 65 Millionen Franken auf –94 Millionen Franken.
Hingegen beeinflussen die schwierigen Rahmenbedingungen bei PostFinance das Konzernergebnis stark. Die Post begrüsst daher den Richtungsentscheid des Bundesrats, das Kredit- und Hypothekarverbot aufheben zu wollen. «Das ist für die Zukunft von PostFinance und der Post sowie für die Finanzierung der Grundversorgung wichtig», sagt Alex Glanzmann, Finanzchef und Konzernleitungsmitglied der Post. Die Herausforderungen, vor denen die Post steht, beschränken sich indes nicht auf PostFinance. Sinkende Briefmengen und der Preisdruck – insbesondere im Logistikmarkt – erfordern ebenfalls neue Ansätze und Geschäftsmodelle. «Dies verlangt von der Post ein mutiges, weitsichtiges und entschlossenes Handeln», sagt Glanzmann weiter. Das Kerngeschäft bleibt ein tragender wirtschaftlicher Pfeiler der Post. Die Post muss jetzt handeln und weiterhin Gewinne erwirtschaften, wenn sie auch in Zukunft eine eigenfinanzierte Grundversorgung in hoher Qualität sicherstellen will – diese ist von gesellschaftlichem Interesse.
Der Bundesrat hat entschieden, dass PostFinance aufgrund ihrer Systemrelevanz zusätzliches Eigenkapital aufbauen muss. Dies bedeutet, dass PostFinance der Post künftig weniger Dividenden ausschütten kann. Aus diesem Grund ist auch die Höhe der Dividendenzahlung der Post an den Bund noch dieses Jahr zu diskutieren. Nur so kann die Post auf lange Sicht insbesondere auch ihre Investitionskraft erhalten.