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Erstellt am 12.11.2018 | Aktualisiert am 15.09.2023

Familie, Heirat, Konkubinat, Eigenheim – welches Lebensmodell passt zu Ihnen?

Früher lebten die meisten Menschen nach dem gleichen Lebensmodell und die Rollenverteilung war klar: Nach der Heirat war es das Ziel vieler Paare, ein Eigenheim zu kaufen. Während der Mann zur Arbeit ging und das Geld nachhause brachte, kümmerte sich die Frau um die Kinder und den Haushalt. Längst hat nicht mehr jedes Paar Kinder, einige leben im Konkubinat, ein Eigenheim steht bei vielen nicht mehr zuoberst auf der Prioritätenliste. Und lohnt sich auch nicht mehr bei allen. Welches Lebensmodell entspricht Ihren Vorstellungen – und Ihrem Einkommen?

Wir können von Glück reden, dass wir im 21. Jahrhundert leben und unser Lebensmodell selbst bestimmen können. Konkubinatspaare sind in der Schweiz keine Seltenheit, und die Kinderbetreuung teilen sich zahlreiche Mütter und Väter. Dennoch stellen sich zahlreiche Fragen zum Einkommen, zu den Steuern, zur Miete oder zum Kauf einer Immobilie. 

Das Lebensmodell ist auch eine Frage des Budgets

Wer die Wahl hat, hat aber auch die Qual: Lohnt sich eine Heirat, wenn man dadurch als Ehepaar mehr Steuern zahlen muss? Ist man mit einer Mietwohnung besser bedient als mit einem Eigenheim, dessen Hypothekarzins auf das monatliche Haushaltsbudget drückt? Will man überhaupt Kinder, wenn das bedeutet, dass man dadurch auf etliche Freiheiten verzichten muss. Und kann man sich Kinder überhaupt leisten? Mit all diesen Fragen beschäftigt sich jeder von uns unweigerlich – meist im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Die sogenannte Quarterlife Crisis trifft es daher auf den Punkt, denn in diesen Jahren nehmen wir zahlreiche wichtige Weichenstellungen vor, die unser Leben für immer prägen.

Heiraten trotz höherer Steuern?

Bei der Frage nach der idealen Lebensform wirkt möglicherweise der gesellschaftliche Druck stärker auf uns ein, als es uns lieb ist. Gleichzeitig stellen sich aber auch finanzielle und rechtliche Fragen. Paare, die sich gegen die Heirat entscheiden, müssen sich beispielsweise vertraglich gut absichern. Nur so erhalten sie im Fall von Krankheit oder Tod des Partners ihre zustehenden Rechte und das angemessene Geld.

Verheiratet sein bringt meist auch steuerliche Nachteile mit sich. Anstelle von zwei Einkommen werden in der Steuererklärung die Löhne beider Ehegatten als ein Einkommen ausgewiesen. In wenigen Kantonen, aber vor allem bei der direkten Bundessteuer hat das Folgen. Denn dadurch kommen Ehepaare in eine neue Steuerklasse. Das neue, höhere steuerbare Einkommen wird verhältnismässig höher besteuert als die beiden tiefen Einkommen. Die als «Heiratsstrafe» bekannte Regelung ist zwar umstritten, aber sie ist eine Tatsache. Zukünftige Ehepaare sollten sich überlegen, wie sie diese erhöhte Steuerbelastung langfristig finanzieren können. Diskutieren Sie neben allen anderen Aspekten auch diesen mit Ihrem Partner. Und machen Sie sich ein Budget, damit Sie nicht böse überrascht werden oder gar Schulden machen müssen.

Familie ja oder nein – und mit wie vielen Kindern?

Spätestens wenn die Kinderplanung aktuell wird, sollte man sich über die Vor- und Nachteile einer Ehe bzw. eines Konkubinats Gedanken machen. Die meisten rechtlichen Aspekte in Bezug auf die Vaterschaft, das Erbe, die Sozialhilfe sowie die Witwen- und Waisenrenten können vertraglich geregelt werden. Diesen Konkubinatsvertrag sollten unverheiratete Paare zwingend abschliessen, denn im Gegensatz zur Ehe gibt es im Konkubinat keine gesetzlich geregelten Leistungen zur Absicherung für den wirtschaftlich schwächeren Partner. Er hat also keinen Anspruch auf einen Teil des Vermögens oder eine Abfindung für die geleistete Familienarbeit – auch wenn die gemeinsame Beziehung über viele Jahre gedauert hat.

So unromantisch es klingen mag, der Entscheid für ein spezifisches Lebensmodell ist allgemein selten ein willkürlicher Bauchentscheid. Meist spielt das Geld eine wesentliche Rolle. Kinder verursachen gemäss dem Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Bundesamt für Statistik rein finanziell gesehen hohe Kosten: Bis zum 18. Lebensjahr bezahlen Eltern für ein gemeinsames Kind im Durchschnitt fast CHF 180’000.– je nach Ausbildung sind die Beträge wesentlich höher. Gerade das erste Kind lässt die monatlichen Ausgaben sprunghaft ansteigen. Diese Ausgaben sollten Sie in Ihrem Budget einplanen.

Mieten in der Stadt – kaufen auf dem Land?

Auch die Entscheidung für ein Eigenheim gilt es sorgfältig abzuwägen. Wohneigentum ist der Traum vieler Schweizer. Aber nur wenige erfüllen ihn sich. Wer sich für den Kauf einer Immobilie – egal, ob Haus oder Wohnung – entscheidet, muss zwingend 20% des Kaufpreises selbst aufbringen können, um eine Hypothek von einer Bank zu erhalten. Diese Hypothek muss fortan mit einem monatlichen Hypothekarzins abbezahlt werden. Wer nur das Minimum von 20% aufbringt, muss meist mit einem höheren monatlichen Zins rechnen, als dies bei einer Mietwohnung der Fall ist. Das kann das Budget stark belasten.

Es muss zudem bedacht werden, dass eine Liegenschaft an einer guten Lage teuer ist, aber möglicherweise auch an Wert gewinnt. In Gemeinden mit einem tieferen Preisniveau ist der Erwerb eines Eigenheims lukrativ, aber der Verkauf im Vergleich eher nicht. In den grösseren Schweizer Städten ist der Kauf einer Immobilie oftmals schwierig. Eine Wohnung zu mieten, ist dort in vielen Fällen günstiger, als die Hypothek für eine gekaufte Eigentumswohnung zubezahlen. Wer die Sicherheit schätzt, ist mit einer gemieteten Wohnung besser bedient, denn die Hypothekarzinsen können schwanken. Überdies werden Eigentümer zurzeit über den Eigenmietwert steuerlich noch stärker belastet (als Mieter:innen).

Ob Familie, Heirat oder Eigenheim: Geld macht zwar nicht glücklicher, aber es gibt uns mehr Sicherheit. Und aus diesem Grund sollten alle Entscheidungen, die zu unserem favorisierten Lebensmodell beitragen, sorgfältig getroffen werden.

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