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Erstellt am 01.11.2021

Säule 3a und Säule 3b erklärt: Das ist der grosse Unterschied

Von der «dritten Säule» haben Sie bestimmt schon gehört - schliesslich ist sie ein fixer Bestandteil des Schweizer Vorsorgesystems. Auch, dass es sich lohnt, regelmässig in die dritte Säule einzuzahlen, ist Ihnen vielleicht bekannt. Aber wissen Sie auch, dass die dritte Säule in die freie (Säule 3b) und die gebundene (Säule 3a) Vorsorge unterteilt wird? Wir erklären, was sich hinter den dritten Säulen verbirgt und wie sich Säule 3a und Säule 3b voneinander unterscheiden.

Nach der Pensionierung unbeschwert leben, den bisherigen Lebensstandard aufrechterhalten und die Zeit als Pensionärin und Pensionär so richtig geniessen - damit dieser Wunsch wahr werden kann, ist die private Vorsorge unumgänglich. Denn die Auszahlungen aus der ersten und zweiten Säule, also der staatlichen und beruflichen Vorsorge, decken meist bloss etwa 60-70% Ihres letzten Einkommens ab. Damit Sie im Alter finanziell sorgenfrei leben können, braucht es also als individuelle Ergänzung die dritte Säule.

Mehr zum Schweizer Vorsorgesystem und wie Sie Vorsorgelücken mit der dritten Säule schliessen können, finden Sie im Artikel «Wissenswertes zum Thema Vorsorge».

Der grosse Unterschied: freie vs. gebundene Vorsorge

Mit der dritten Säule sparen Sie privat und individuell, also nicht über die AHV oder Pensionskasse, für die Zeit nach Ihrer Pensionierung. Dabei wird zwischen der Säule 3a und der Säule 3b unterschieden. Während die Vorsorge mit der Säule 3a gebunden ist, ist die Vorsorge über die Säule 3b hingegen frei. Was das heisst? Wer regelmässig – im optimalen Fall den jährlichen Maximalbetrag – in die Säule 3a einbezahlt, profitiert zwar von steuerlichen Vorteilen, kann aber nur in ganz bestimmten Fällen wieder auf das einbezahlte Kapital zugreifen, und zwar: 

  • fünf Jahre vor dem Erreichen des ordentlichen Pensionsalters 
  • bei der Aufnahme einer selbstständigen Erwerbstätigkeit 
  • bei einer definitiven Auswanderung 
  • beim Kauf eines Wohneigentums zum Eigenbedarf 
  • für die Rückzahlung einer bestehenden Hypothek 
  • für den Einkauf in die Pensionskasse 

Auf das Geld aus Ihrer Säule 3b können Sie hingegen grundsätzlich jederzeit zugreifen. Die Säule 3b ist so auch für mittel- bis langfristige Sparziele geeignet. Sie können selbst entscheiden, wie viel Sie einzahlen und auch frei wählen, wann Sie sich wie viel Geld auszahlen lassen möchten. 

Verschiedene Anlageformen für Säule 3a und Säule 3b

Auch die Anlageformen für Ihre Säule 3a sind eingeschränkt: Sie können Ihre Beiträge auf ein Vorsorgekonto 3a leisten und haben die Möglichkeit, diese renditeorientiert ganz oder teilweise in Vorsorgefonds zu investieren. Oder Sie schliessen eine 3a-Lebensversicherung ab. Warum es sich lohnt, Ihr Vorsorgegeld nicht einfach auf dem Vorsorgekonto 3a liegen zu lassen, erklären wir im Artikel «Wie Sie mehr aus Ihrer Vorsorge machen können».

Weil die Säule 3b im Gegensatz zur Säule 3a keinen staatlichen Vorgaben unterliegt, stehen Ihnen für diese freie Vorsorge ganz unterschiedliche Anlageinstrumente offen, wie zum Beispiel:  

  • Sparkonto 
  • 3b-Lebensversicherungen
  • Aktien, Obligationen, Fonds und Fondssparplan 
  • Immobilien 

Mit den verschiedenen Lösungen in der gebundenen wie der freien Vorsorge können Sie Ihre individuelle Vorsorge clever auf ihre Bedürfnisse zusammenstellen.

Maximale Steuervorteile über die dritte Säule

Steuerlich lohnt sich die Säule 3a: Die Einzahlungen, die Sie hier tätigen, können Sie im Rahmen der gesetzlichen Limiten von Ihrem steuerbaren Einkommen abziehen. Das Kapital, welches in Ihrer Säule 3a liegt, sowie Kapitalerträge daraus sind zudem von Vermögens-, Verrechnungs- und Einkommenssteuer befreit. Mehr zum Thema Steuern und Säule 3a, unter anderem dazu, warum es sich lohnen kann, mehrere Säule-3a-Vorsorgelösungen zu nutzen, lesen Sie in unserem Artikel «Vorsorge 3a: Mit diesen Tipps sparen Sie steuern». 

Die Einzahlungen in die Säule 3b können Sie bei der Steuererklärung nicht geltend machen. Jedoch gelten unterschiedliche Regeln und Bedingungen, je nachdem welche Anlageform Sie für Ihre Säule 3b wählen. Informieren Sie sich dazu, wenn Sie sich für eine Anlageform entscheiden.

Für wen eignen sich Säule 3a und Säule 3b?

Generell tun alle Personen gut daran, sich möglichst früh um die private Altersvorsorge zu kümmern und sowohl in Säule 3a als auch in Säule 3b einzuzahlen.

In die Säule 3a können jedoch nur Personen einzahlen, die in der Schweiz ein AHV-pflichtiges Einkommen erzielen, als Angestellte oder Selbstständigerwerbende. Einzahlungen können zusätzlich auch Personen tätigen, die Taggelder aus der Schweizer Arbeitslosenversicherung beziehen. 

Die Säule 3b ergänzt die gebundene Vorsorge zusätzlich und gibt Ihnen die Möglichkeit, frei und nach Ihren Wünschen und Vorlieben für Ihre Zukunft vorzusorgen – einzahlen können hier alle.

Die Unterschiede im Überblick

Die wichtigsten Punkte zu den Unterschieden der Säulen 3a und 3b hier im Überblick:

Zusatzeinkommen: A = Gebunden (Abziehbar vom steuerbaren Einkommen. Bank oder Versicherung.) B = Frei (Gesetzlich nicht reglementiert. Beinhaltet grundsätzlich alle Vermögenswerte.)

In unserem Guide «Wissenswertes zum Thema Vorsorge» lesen Sie noch mehr rund um das Dreisäulenkonzept der Schweiz und die individuelle Vorsorge in der freien oder gebundenen Vorsorge.

Mehr als nur das Vorsorgekonto

Clever für die eigene Zukunft vorsorgen bedeutet also, sich über seine individuelle Vorsorgesituation im Klaren zu sein und mit Lösungen der Säule 3a sowie der Säule 3b Vorsorgelücken zu schliessen und sich somit auf einen finanziell sorgenfreien Ruhestand vorzubereiten.

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