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Erstellt am 28.11.2023

Hypothek zurückzahlen: Wann lohnt es sich und wann nicht?

Wer eine Hypothek abzahlt, spart Zinskosten und hat weniger Schulden. Wer die Finanzierung verlängert, kann das Geld anderweitig nutzen. Dabei kommt es vor allem auf Ihre Wünsche an. Wir haben die wichtigsten Gründe für und gegen das Zurückzahlen Ihrer Finanzierung aufgelistet.

Wenn Ihre Finanzierung abläuft, können Sie diese entweder verlängern oder abbezahlen. Oder Sie zahlen einen Teil der Hypothek zurück und verlängern diese für den Restbetrag. Bei einer Verlängerung lohnt es sich, die verschiedenen Angebote zu studieren. Möchten Sie Ihre Finanzierung oder einen Teil davon zurückzahlen, dann nennt sich das: direkte Amortisation. Was spricht dafür und was dagegen? Wir sagen es Ihnen.

Wann sollten Sie Ihre Hypothek nicht zurückzahlen?

Ihre Hypothekarzinsen sind tief

Grundsätzlich gilt: Je höher Ihre Hypothekarzinsen, desto mehr könnten Sie sparen, wenn Sie Ihre Finanzierung zurückzahlen. Das heisst im Umkehrschluss: Zahlen Sie tiefe Zinsen für Ihre Finanzierung, lohnt sich die Amortisation kaum. Wer zum Beispiel 2% Zinsen auf eine Hypothek von 200’000 Franken zahlt, spart 4’000 Franken pro Jahr, muss dafür aber eine hohe Summe aus dem eigenen Ersparten im Eigenheim binden.

Sie investieren gerne in Aktien

Statt Ihre Hypothek zurückzuzahlen, können Sie das Geld in Aktien, Fonds oder Wertpapiere investieren. Bei einer Investition in Anlagen können möglicherweise höhere Renditen erzielt werden, als Sie für Ihre Hypothek Zinsen bezahlen. Aber Achtung: Zum einen bergen Geldanlagen Risiken; zum andern könnten auch die Hypothekarzinsen steigen. Dann kann es teuer werden, wenn Sie Ihre Finanzierung das nächste Mal verlängern.

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Sie sparen mit der Hypothek viele Steuern

Wenn Sie Ihre Hypothek verlängern, können Sie diese Schulden weiterhin in der Steuererklärung angeben. Ihre Zinskosten senken dann Ihr steuerbares Einkommen. Wenn Sie tiefe Hypothekarzinsen zahlen, resultiert daraus allerdings nur eine geringe Steuerersparnis. Wer 2% Zinsen zahlt, kann bei einer Hypothek von 200’000 Franken im Jahr 4’000 Franken am steuerbaren Einkommen abziehen. Das ist je nach Grenzsteuersatz eine Ersparnis von wenigen hundert Franken.

Sie gehen bald in Rente

Nach der Pensionierung sinkt das Einkommen um bis zu 40%. Da kann es hilfreich sein, etwas Geld auf der Seite zu haben. Wenn Sie alle Ersparnisse ins Eigenheim investiert haben, fehlt Ihnen vielleicht Geld für unvorhergesehene Ausgaben. Wer eine 10 Jahre Festhypothek über 200'000 Franken nicht amortisiert, zahlt bei einem Zinssatz von 2% jährlich 4’000 Franken, hat dafür aber während der Laufzeit jedes Jahr 20’000 Franken frei zur Verfügung.

Wann lohnt sich das Abbezahlen?

Sie investieren Ihr Geld nicht

Wenn Sie Ihr Vermögen auf dem Konto liegen haben, wo es keine Rendite abwirft, können Sie es gut zur Amortisation nutzen. Denn so sparen Sie bei den Zinsen. Wer zum Beispiel eine Finanzierung über 200’000 Franken mit 2% Zinsen zurückzahlt, spart pro Jahr 4’000 Franken Zinskosten.

Sie wollen keine Schulden

Wenn Sie Ihre komplette Fremdfinanzierung abzahlen, gehört das Eigenheim Ihnen. Das ist nicht nur ein schönes Gefühl, sondern reduziert auch das Risiko einer Überschuldung. Denn der Wert Ihrer Immobilie kann sich ändern. Im besten Fall steigt er. Sinkt der Immobilienwert jedoch, dann erhöht das den prozentualen Anteil der Hypothek am Gesamtwert. Ihr Verschuldungsgrad steigt. Je höher Ihr Anteil am Eigenheim, desto weniger schwer wiegt ein Wertverlust. Ausserdem können Sie bei vollständiger Amortisation Ihre Immobilie schuldenfrei an Ihre Kinder übergeben oder einfach verkaufen.

Sie können es sich leisten

Für die Rückzahlung Ihrer Hypothek brauchen Sie genügend freies Kapital. Wenn Sie es sich leisten können, dann verbessert eine Rückzahlung Ihre Belehnung, das heisst den Anteil der Finanzierung an Ihrem Immobilienwert. Eine tiefe Belehnung bringt Ihnen eine bessere Bonität, falls Sie Ihre Hypothek irgendwann wieder aufstocken möchten. Sie sollten aber unbedingt immer eine Rücklage behalten, um unvorhergesehene Ausgaben bezahlen zu können.

Freiwillige Rückzahlung je nach Hypothekarmodell

Die Amortisation Ihres Eigenheims bis auf 65% Belehnung ist gesetzlich vorgegeben (2. Hypothek). Ist die Liegenschaft mit weniger als 65% belehnt, ist die Rückzahlung meistens freiwillig. Im Rentenalter könnte Ihr Kreditgeber aufgrund einer möglichen erhöhten Tragbarkeit eine Belehnung unter 65% vorgeben. Bei einer Hypothek mit einer festen Laufzeit können Sie die Finanzierung in der Regel erst am Ende der Laufzeit amortisieren. Wollen Sie vorher einen Teil der Finanzierung zurückzahlen, kostet dies üblicherweise eine Vorfälligkeitsentschädigung.

Was ist besser: direkte Amortisation oder indirekte Amortisation?

Vieles spricht für die indirekte Amortisation. Dabei zahlen Sie das Geld nicht direkt an den Kreditgeber zurück, sondern auf ein Vorsorgekonto 3a. Das bietet steuerlich viele Vorteile. Es gibt aber weitere Faktoren, die in die Amortisationsplanung hineinspielen und die Sie in der Gesamtheit betrachten sollten. Ausserdem ist die Einzahlung in die Säule 3a begrenzt.

Fragen und Antworten

  • Sie sind gesetzlich verpflichtet, Ihre Belehnung innerhalb von 15 Jahren oder spätestens bis zur Pensionierung auf zwei Drittel des Immobilienwertes zu reduzieren. Diesen Anteil der Finanzierung zahlen Sie in der Regel als 2. Hypothek zurück.

  • Grundsätzlich kann man es so ausdrücken: Wenn der Hypothekarzins höher ist, als die Vermögenssteuer, die Sie bezahlen müssen, lohnt sich das Amortisieren.

  • Das ist abhängig von Ihrer finanziellen Situation und Zukunftsplanung. Je mehr Sie abbezahlen, desto mehr Geld ist in der Immobilie gebunden und kann nicht mehr für andere Pläne ausgegeben werden.

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