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Erstellt am 28.11.2022

In 5 Schritten zur nachhaltigeren Unternehmensführung

In Zeiten von globaler Erwärmung und Ressourcenknappheit ist Nachhaltigkeit nicht mehr wegzudenken. Nicht nur Individuen sollten ihr Verhalten gegenüber der Umwelt und ihren Mitmenschen hinterfragen. Auch von Unternehmen wird je länger je mehr erwartet, dass sie sich in puncto Nachhaltigkeit engagieren. Wir ordnen ein, welche Aspekte für die nachhaltige Unternehmensführung besonders wichtig sind, damit sie ihre Wirkung erzielt.

Immer mehr Unternehmen haben erkannt, dass sie für ihre wirtschaftliche Tätigkeit Verantwortung tragen und setzen sich konkrete Ziele, um nachhaltiger zu werden. Nicht zuletzt wegen ihrer Grösse geraten vor allem Konzerne unter Druck, nachhaltiger zu werden. Doch gerade in der Schweiz, wo über 99% der Unternehmen weniger als 250 Mitarbeitende beschäftigen, können KMUs viel bewirken. Wie sollen Sie also vorgehen, damit Ihr Unternehmen ganzheitlich nachhaltiger wird und Ihre Bestrebungen nicht nur sprichwörtliche Tropfen auf den heissen Stein sind? Eine Herausforderung, die mehrere Dimensionen hat, denn Nachhaltigkeit bedeutet mehr als nur umweltfreundlich zu sein. Das macht nachhaltige Unternehmensführung zwar vielschichtiger und komplexer, gibt Ihnen aber auch mehrere Hebel, an denen Sie ansetzen können und die Sie gemäss Ihren Unternehmenswerten priorisieren können.

Was bedeutet nachhaltige Unternehmensführung?

Im Business-Kontext ist der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) gang und gäbe. Gemeint ist die soziale und ökologische Verantwortung eines Unternehmens. Ein Modell, das ebenfalls häufig angewendet wird, ist die Triple-Bottom-Line. Sie unterteilt die Verantwortung eines Unternehmens in drei Bereiche:

  • Unternehmen sollten Ressourcen schonen und alle ihre Prozesse optimieren, um nachhaltiger zu werden. Sei es im Rohstoffbezug, Transport, Energie-Management, in der Auswahl und Anwendung von möglichst ökologischen IT-Lösungen oder den Entsorgungs- und Recycling-Prozessen.

  • Unternehmen müssen den Menschen gegenüber Verantwortung übernehmen. In erster Linie geht es dabei um die Mitarbeitenden. Ihre Interessen müssen berücksichtigt werden und es sollen sichere Rahmenbedingungen geschaffen werden, durch die sie eine langfristige Perspektive haben und ihr volles Potenzial entfalten können. Als Beispiele sind hier die Work-Life-Balance, Vorsorge- und Gesundheitsleistungen sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten zu nennen. Im weiteren Sinne sind hier auch die sozialen Bedingungen der Mitarbeitenden von Lieferanten zu nennen. Setzt sich das Unternehmen für gesellschaftliche Themen wie Gleichstellung, mentale Gesundheit, Bildung etc. ein, ist das ebenfalls Teil seiner sozialen Verantwortung. Beispiele dafür sind Engagements, Kampagnen oder politische Statements.

  • Einfach gesagt ist hier die Umsatz- und Gewinnerzielung gemeint, mit der Unternehmen ihr Fortbestehen sicherstellen. Ökonomische Verantwortung bedeutet, stets einen weitsichtigen Blick zu haben und langfristige Ziele über kurzfristige Erfolge zu stellen. Massnahmen, die zur ökonomischen Verantwortung gehören, sind beispielsweise die Verbesserung der Wertschöpfungskette, das Sicherstellen von Liquidität und das Pflegen langfristiger Kundenbeziehungen.

Schritt für Schritt zur Nachhaltigkeit

Wenn Sie eine nachhaltigere Unternehmensführung anstreben, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor.

Schritt 1: Commitment eingehen und daran festhalten

Nachhaltigkeit kann nicht nebenbei betrieben werden. Damit Unternehmen ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft von Grund auf wahrnehmen können, muss die Geschäftsleitung die Verpflichtung in ihre Strategie aufnehmen und die Umsetzung auf allen Ebenen einfordern. Damit alle Mitarbeitenden nach nachhaltigen Grundsätzen handeln, muss das Management mit gutem Beispiel voran gehen. Am besten verankern Sie Ihr Nachhaltigkeits-Commitment direkt in Ihrer Vision, Mission und im Leitbild sowie im Mitarbeiterreglement und sorgen dafür, dass Ihre Überzeugung im täglichen Miteinander zum Tragen kommt. So können sich Ihre Mitarbeitenden mit diesen Nachhaltigkeitsbestrebungen identifizieren und es fällt leichter, mitzuwirken. Vielleicht fordern auch die Mitarbeitenden selbst die Unternehmensführung dazu auf, ihre Nachhaltigkeit zu verbessern oder setzen bereits unaufgefordert Massnahmen um. Zum Beispiel die Einführung eines papierlosen Büros.

Schritt 2: In den Dialog treten

So oft die Interessen von Stakeholdern auch im Widerspruch zueinanderstehen mögen – die Forderung nach ökologischen und fairen Dienstleistungen und Produkten wird immer lauter. Sie werden kaum allen Erwartungen gleichzeitig gerecht werden können. Trotzdem lohnt es sich, genau hinzuhören. Versuchen Sie, die Bedürfnisse von Mitarbeitenden, Kund:innen, Lieferant:innen, Geldgeber:innen sowie der Öffentlichkeit nachzuvollziehen, indem Sie mit ihnen in den Dialog treten.

Schritt 3: Realistische Ziele definieren

Mit den klaren Erwartungen von Ihren Stakeholdern, die Sie im Dialog erkannt haben, vervollständigt sich Ihre Aussenperspektive auf Ihr Unternehmen und Sie können nun Ziele definieren. Dafür sollte sich die Geschäftsleitung darüber einig sein, welche Wirkung sie mit den Nachhaltigkeitsbestrebungen erzielen will, und entsprechende Schwerpunkte setzen. Bei der Schwerpunktsetzung können die Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Sustainable Development Goals (SDGs) auf unric.org der Vereinten Nationen herangezogen werden. Sie dienen dem globalen Plan zur Förderung nachhaltigen Friedens und Wohlstands und dem Schutz unseres Planeten. Ihre Ziele definieren Sie am besten anhand der SMART-Methode. Achten Sie auch darauf, die Ziele herunterzubrechen und im Idealfall pro Abteilung zu definieren, um gemeinsam effektiv zu sein.

Schritt 4: Massnahmen ergreifen

Zur Zielerreichung braucht es konkrete Massnahmen. Je mehr Ziele und dazugehörige Massnahmen Sie für Ihr Unternehmen definieren, desto eher wird es nötig sein, diese zu priorisieren. Denn alle gleichzeitig umzusetzen, wird nicht empfohlen. Die Erfahrung zeigt, dass es effektiver ist, weniger Massnahmen aufs Mal anzugehen, dies dafür mit voller Kraft und fokussiert zu tun. Im Gegensatz dazu ist es wenig effektiv, voller Enthusiasmus alle Massnahmen parallel anzustossen und wegen mangelnden Ressourcen keine abzuschliessen. Um später beurteilen zu können, ob die Massnahmen zur Zielerreichung beigetragen haben, bedarf es spezifischer Überprüfungskriterien, wie beispielsweise die erreichte Reduktion von Stromverbrauch.

Schritt 5: Fortschritte messen und transparent kommunizieren

Anhand der Ziele und Massnahmen ist allen Beteiligten klar, welche Fortschritte bis wann erreicht werden müssen. Ziehen Sie zu festgelegten Zeiten regelmässig (Zwischen)-Bilanz, um den Fortschritt zu überprüfen und wenn nötig weitere Massnahmen einzuleiten. Der Transparenz wegen ist es wichtig, dass Sie Ihre Stakeholder stets informiert halten – nicht nur, wenn Ziele erreicht wurden, sondern auch, wenn Ihr Unternehmen im Rückstand ist. Ist das der Fall, können Sie beispielsweise aufzeigen, was zur Verzögerung führte und welche Interventionsmassnahmen Sie vorsehen oder bereits umsetzen.

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