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Erstellt am 12.11.2018

Sparen, wo es sinnvoll ist – die vier wichtigsten Sparhebel in Ihrem Budget

Wenn es darum geht, Geld auszugeben (oder eben nicht auszugeben) liegen die Prioritäten bei jedem Menschen anders: Der eine möchte nicht auf weite Ferienreisen verzichten, anderen ist das Auto wichtig, wieder andere geben gerne Geld für Mode aus. So unterschiedlich die Budgetplanung auch sein mag – in jedem Haushaltsbudget gibt es vier grosse Posten, die sich nicht ohne Weiteres streichen lassen: Wohnen, Versicherungen und Krankenkasse, Essen und Steuern. Wie Sie dabei Geld sparen können, zeigen wir Ihnen hier.

  • Wohnen kann in der Schweiz ganz schön teuer sein – zwischen 20% und 30% des Einkommens gehen in der Regel für Miete oder Hypothek und Nebenkosten drauf. Dennoch besteht auch hier Potenzial für Einsparungen. Das muss nicht direkt ein Umzug in eine günstigere Gegend oder in eine kleinere Wohnung bedeuten. Bei den Wohnkosten sparen können Sie auch mit folgenden Spartipps:

    Nebenkosten prüfen

    Nehmen Sie Ihre Nebenkostenaufwände genau unter die Lupe. Schauen Sie, ob es allenfalls Sparpotenzial für Ihr Haushaltsbudget gibt. Nutzen Sie Energiesparlampen? Stellen Sie Ihre elektronischen Geräte ab, statt diese ständig eingesteckt auf Standby laufen zu lassen? Lüften Sie kurz und intensiv, statt das Fenster zu kippen? Laden Sie Handy und Laptop nur so lange, bis diese aufgeladen sind, statt sie dauernd am Strom angehängt zu haben? Waschen Sie bei Niedrigtarifstrom? Für Eigentümer ist es eine Überlegung wert, Fensterdichtungen zu ersetzen und somit Heizkosten zu sparen. Mieter können undichte Fenster dem Vermieter melden.

    Mängel geltend machen

    Mieter, die in Wohnungen mit schwerwiegenden Mängeln leben, können gemäss Obligationenrecht (OR) eine angemessene Reduktion des Mietzinses beantragen, bis diese Mängel behoben sind. Darunter fallen zum Beispiel eine schlechte Isolation oder nicht funktionierende Heizkörper. Der Mieterverband hat dazu ein ausführliches Merkblatt Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster «Rechte bei Mängeln/Schäden an der Mietwohung» publiziert.

    Hausratsversicherung updaten

    Prüfen Sie online, ob Sie tatsächlich Geld sparen, wenn Sie Ihre bestehende Hausratsversicherung verlängern. Allenfalls gibt es günstigere Angebote mit vergleichbarer Leistung. Es ist sinnvoll, regelmässig zu prüfen, ob Sie alle inkludierten Leistungen tatsächlich benötigen oder ob sich der Wert Ihres Hausrats vielleicht sogar gesteigert hat und Sie einen höheren Wert versichern möchten, aber dann auch mehr Prämie zahlen. 

    Referenzzins überprüfen und Mietzinssenkung beantragen

    Anspruch auf eine Senkung des Mietzinses haben. Der Anspruch hängt von der Teuerung, Betriebs- und Unterhaltskosten sowie Anpassungen am Referenzzinssatz ab. Der Mieterverband stellt hierfür ein einfaches Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Onlinetool zur Verfügung, mit dem Sie Ihren Anspruch überprüfen können. Sollten Sie Anspruch auf eine Senkung der Mietzinsen haben, beantragen Sie diese bei Ihrem Vermieter. 

    Umziehen

    Wenn Ihre Mietkosten mehr als 20% bis 30% Ihres Einkommens ausmachen, lohnt es sich, einen Umzug in Betracht zu ziehen. Ziehen Sie aus dem Stadtgebiet, müssen Sie allenfalls auch höhere Kosten für ÖV oder Auto in Ihr Haushaltsbudget einrechnen. Und auch der Umzug kostet. Möglicherweise spricht gar einiges für ein Eigenheim: Rechnen Sie aber zuerst genau aus, wie viel Sie mit dem Kauf eines Eigenheims, den damit verbundenen Kosten, Hypothekarzinsen und den Steuern in der neuen Wohngemeinde langfristig tatsächlich an Geld sparen. Beim Thema Umzug spielt auch die Lebensqualität eine grosse Rolle: Vielen ist die Freiheit eines Eigenheims mehr wert, als langfristig einige Tausend Franken zu sparen – anderen ist das Stadtleben wiederum wichtiger, als aus der Stadt wegzuziehen und günstigere Wohnkosten zu haben.

  • Versicherungen sind wichtig – Krankenkasse, Haftpflichtversicherung, Hausratversicherung und allenfalls Auto-Haftpflichtversicherung sollten für jede und jeden zum Standard gehören. Doch auch hier schlummert Potenzial, Prämien und damit Geld zu sparen – mit diesen Spartipps für Ihr Budget:

    Krankenkasse

    Die Grundversicherung bei einer Krankenkasse ist obligatorisch – und meist nicht ganz günstig. Es lohnt sich insbesondere hier, regelmässig Prämien zu vergleichen und Franchise sowie Selbstbehalt Ihren Bedürfnissen anzupassen. Versicherte mit geringem Einkommen können Prämienverbilligungen beantragen. Prüfen Sie einmal jährlich, ob Ihre Grundversicherung und allfällige Zusatzversicherungen auch tatsächlich Ihren Bedürfnissen entsprechen: Brauchen und nutzen Sie die Leistungen, für die Sie bezahlen? Können Sie eine günstige Zusatzversicherung abschliessen? Ist Ihnen freie Arztwahl wichtig? Indem Sie die höchste Franchise wählen und sich bei der Arztwahl einschränken, können Sie Geld sparen. Aber nicht immer: Rechnen Sie genau aus, wie viel Sie mit dieser Variante an Prämien sparen. 

    Haftpflichtversicherung

    Eine Privathaftpflichtversicherung ist für die meisten Personen absolut empfehlenswert. Mit einer vergleichbar kleinen Prämie schützen sich Versicherte gegen Schäden, die Sie anderen Personen oder Sachen zufügen. Für Familien bietet sich hier möglicherweise eine Familienversicherung an, um Geld zu sparen. Wie bei der Krankenkasse gilt: Prüfen Sie Ihre Haftpflichtversicherung regelmässig, insbesondere auf den Selbstbehalt. Wenn Sie ein Auto besitzen, ist die Fahrzeughaftpflichtversicherung für Sie obligatorisch. 

    Hausratversicherung

    Wie bereits erwähnt, gibt es auch bei der Hausratversicherung Möglichkeiten, Ihre Ausgaben zu senken: Holen Sie verschiedene Angebote ein und vergleichen Sie, was am besten zu Ihrer Situation und Ihrer Budgetplanung passt. Schauen Sie auch, welche Leistungen Sie tatsächlich brauchen bzw. ob eine Anpassung Ihnen Geld sparen kann. 

    Vergleichen lohnt sich

    Generell gilt für Ihre Budgetplanung: Nehmen Sie sich einmal im Jahr die Zeit, Ihre Prämienlast zu überprüfen. Wenn sinnvoll, passen Sie Ihre Versicherungen so an, dass Sie Ihre Bedürfnisse korrekt abdeckt und Sie damit Ihr Haushaltsbudget schonen. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht jeden Monat für Leistungen bezahlen, die Sie nicht nutzen oder benötigen. Wenn Sie ein Angebot finden, das für die gleichen oder bessere Leistungen günstigere Prämien verlangt, wechseln Sie Ihre Versicherung. Schränken Sie sich besonders bei der Krankenkasse nur soweit ein, dass Sie sich weiterhin wohlfühlen – alternative Versicherungsmodelle wie das Hausarztmodell, Telemed und das HMO-Modell sind nicht für alle Personen gleich gut geeignet.

  • Wie bei allen anderen Punkten gibt es auch beim Thema Essen verschiedenste Prioritäten. Sparen können hier vom Allesesser bis zum Gourmet aber mit wenigen Tipps alle – sofern Sie ein Budget haben. Wenn Sie diese Spartipps nutzen, können Sie Ihre Ausgaben fürs Essen senken: 

    Wocheneinkauf planen

    Gute Planung ist bares Geld wert. Wenn Sie zum Beispiel einmal wöchentlich planen, welche Gerichte Sie in der kommenden Woche kochen möchten, laufen Sie nicht Gefahr, zu viel einzukaufen oder Reste wegwerfen zu müssen.

    Einkaufszettel schreiben

    Klingt banal, macht aber viel aus: Schreiben Sie einen Einkaufszettel und kaufen Sie möglichst nur, was darauf vermerkt ist. So vermeiden Sie Impuls- oder Frustkäufe und laufen nicht Gefahr, Dinge zu vergessen und den Supermarkt noch einmal besuchen zu müssen. 

    Aktionen

    Aktionen lohnen sich nicht nur für Familien. Wer sich bei der Planung des Wocheneinkaufs oder auch nur schon kurz vor dem Gang in den Supermarkt die Mühe macht, online Preise zu vergleichen und einen Blick auf die aktuellen Aktionen zu werfen, kann einiges sparen. Aber Achtung: Lassen Sie sich von Aktionen nicht dazu verführen, mehr einzukaufen, als Sie brauchen. Grosspackungen zum Beispiel sind meist nur bei nicht-verderblichen Lebensmitteln wie Pasta, Reis, Mehl, Salz, Zucker, Konserven usw. sinnvoll. Und: Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Vorräte auch richtig lagern. 

    Einkaufen vor Ladenschluss

    Kurz vor Ladenschluss rabattieren viele Supermärkte diejenigen Lebensmittel, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen. Das kann vom Mozzarella bis zum Entrecôte alles sein – ein Einkauf vor Ladenschluss lohnt sich also auch für Feinschmecker. 

    Bonusprogramme

    Ja, Bonusprogramme lohnen sich tatsächlich. Auch kleine Haushalte können von Angeboten profitieren, wenn Sie den Bonusprogrammen der grossen Supermärkte beitreten und bei jedem Einkauf Punkte sammeln. Hier besteht auch für Gourmets Potenzial: Grosse Feinkostläden bieten ebenfalls Bonusprogramme an.

    Selbstgekochtes statt Take-away und Restaurants

    Bei der auswärtigen Verpflegung über Mittag besteht oft einiges an Sparpotenzial – ob man dieses nutzt oder nicht auf Take-away, Kantine oder Restaurant-Lunches verzichten möchte, ist selbstverständlich jedem selbst überlassen. Es kann sich aber auch nur schon bezahlt machen, an ausgewählten Wochentagen einen Zmittag von Zuhause mitzubringen, statt routinemässig jeden Mittag einen Lunch einzukaufen. Wenn Sie zum Beispiel zweimal wöchentlich auf einen Take-away-Lunch von durchschnittlich CHF 15.– verzichten und stattdessen Reste von zuhause mitbringen, sparen Sie über CHF 1’500.– im Jahr – und müssen für den grössten Teil der Woche dennoch nicht auf Restaurantbesuche oder Gerichte vom Take-away-Stand verzichten. 

  • Steuern müssen bezahlt werden, das ist klar. Mit den richtigen Spartipps können Sie Ihre Steuerbelastung jedoch minimieren und sicherstellen, dass Sie nur die nötigsten Beiträge zahlen müssen. 

    Zauberwort «Abziehen»

    Machen Sie sich schlau darüber, welche Abzüge Sie tätigen können und ziehen Sie alles ab, was möglich ist. Zum Beispiel bei den Berufsauslagen: Je nach Gemeinde können Sie für Ihr Velo pauschal CHF 700.– abziehen, für Weiterbildungen CHF 500.– (ohne Nachweis) und für andere berufsbedingte Auslagen wie Verpflegung, Berufskleidung, Fachliteratur Pauschalen geltend machen. Oder Gesundheitskosten: Neben Kranken-, Unfall-, und Lebensversicherungsprämien können auch Krankheits- und Unfallkosten, die Ihre Versicherung nicht deckt, abgezogen werden. Dazu gehören auch Brillen, Zahnarztkosten und Besuche bei anerkannten Naturheilpraktikern. Ebenso können Spenden abgezogen werden – bis zur Höhe von 20% des Nettoeinkommens. Wer ein Homeoffice nutzt, kann unter Umständen auch dieses für Steuerabzüge geltend machen. Und auch bei der Vorsorge gibt es Sparpotenzial: Einzahlungen in die Säule 3a sowie Einkäufe in die Pensionskasse können abgezogen werden.

    Der frühe Vogel fängt den Wurm

    Je nach Kanton kann es sinnvoll sein, Steuerbeiträge im Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Voraus einzubezahlen. Denn einige Kantone schreiben Einwohnern, die ihre Steuern bereits vorab bezahlen, einen Zins zugute. Je nach Kanton kann dieser um einiges höher liegen als der Zins, den Sie auf Ihr Sparkonto erhalten – es gibt aber auch Kantone, die keinen sogenannten Ausgleichszins anbieten. 

    Wohnort mit Bedacht wählen

    Sie ziehen um oder kaufen sich ein Eigenheim? Überlegen Sie sich einen Umzug in einen steuergünstigen Wohnort? Kalkulieren Sie auf jeden Fall genau, wie viel Sie mit einem Wohnortwechsel in eine steuergünstige Gemeinde sparen können, wenn dort allenfalls Immobilien- und Mietpreise teurer sind.

Wenn Sie für Ihre Budgetplanung bei allen vier Sparhebeln konsequent Hand anlegen und die Spartipps umsetzen, können Sie jeden Monat und jedes Jahr einiges an Geld sparen. Probieren Sie es aus.

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