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Erstellt am 24.03.2023

Tiny House: Was Sie über Kosten und Finanzierung wissen sollten

Die Bevölkerung wächst, der Wohnraum wird knapper, die Preise steigen: Was kann man tun, um diesen Herausforderungen zu begegnen? Eine mögliche Antwort bieten Kleinwohnformen wie das Tiny House, das Minihaus oder das Smallhouse. Hier erfahren Sie, was es beim Kauf und bei der Finanzierung zu beachten gilt.

Wohnraum wird immer rarer und stetig teurer. Eine Änderung ist nicht in Sicht, denn die Bevölkerung in der Schweiz wächst weiter. Laut Bundesamt für Statistik (BFS) werden hierzulande bis zum Jahr 2040 über zehn Millionen Menschen leben. Dazu kommt, dass bereits heute mehr als ein Drittel aller Haushalte von nur einer Person bewohnt wird – Tendenz steigend. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, kommen Tiny Houses, Minihäuser und Smallhouses wie gerufen.

Weniger ist mehr

Obwohl sie maximal 50 Quadratmeter «gross» sind, bieten Tiny Houses alles, was man zum Leben braucht. Darf es ein bisschen mehr sein? Die bis zu 100 Quadratmeter grossen Minihäuser oder Smallhouses bieten vielen Paaren und so mancher Familie ausreichend Platz. Dabei bietet aber nicht nur der reduzierte Wohnraum einen interessanten Lösungsansatz. Der niedrigere Energie- und Ressourcenbedarf hinterlässt auch einen kleineren ökologischen Fussabdruck – insbesondere bei autarken Tiny Houses, die auf vorübergehend ungenutztem Wohnbauland stehen. Die Kleinwohnform ist somit für alle interessant, die eine preiswerte, nachhaltige Wohnform oder ein einfacheres Leben suchen.

Gut zu wissen: Nicht jedes kleine Haus ist ein Tiny House

Tiny Houses haben ihre Wurzeln in den USA. Ab 2008 erlebten sie aufgrund der Finanz- und Immobilienkrise einen Aufschwung. In den letzten Jahren hat es die Bewegung nach Europa geschafft. Hierzulande erfreuen sich überwiegend Anhänger:innen des Minimalismus und des ökologischen Wohnens an den Kleinsthäusern. Übrigens: Nicht jedes kleine Haus ist ein Tiny House. Ab einer Grösse von ca. 50 Quadratmetern spricht man in der Regel von Minihäusern oder Smallhouses. Eine klare Definition gibt es allerdings nicht.

PostFinance-Mitarbeiter Tipuna gewährt einen kleinen Einblick in sein Smallhouse auf Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster tiktok.com.

Wie viel kostet ein Kleinhaus in der Schweiz?

Gemäss Tina Gojani vom Büro Kollektiv Winzig kann man in der Schweiz Tiny Houses ab 150’000 Franken kaufen. Wer selbst Hand anlegt, kann gut und gerne mit der Hälfte durchkommen. Bei Minihäusern müsse man mit Kosten ab 200’000 Franken rechnen. Und ein Smallhouse, das bei der Bauart Architekten und Planer AG laut der Leiterin Modulart Kathrin Merz zurzeit neu konzipiert wird, liegt wohl irgendwo zwischen 350’000 und 450’000 Franken. Letztlich hängt der Preis für ein Kleinhaus allerdings von diversen Faktoren ab wie der Grösse oder dem Ausbaustandard. Dazu kommen oftmals Beratungen oder Architekturdienstleistungen sowie Baunebenkosten wie Gebühren und Bewilligungen, Steuern und Versicherungen, Transport- oder Lieferkosten usw.

Gut zu wissen: Diese Kosten fallen nach dem Einzug an

Nach dem Einzug fallen einerseits Unterhalts- und Nebenkosten für Strom, Heizung, Wasser oder Versicherungen an: Als Faustregel können Sie mit 1 Prozent des Immobilienwerts rechnen. Andererseits werden Finanzierungskosten wie ein Darlehens- oder Hypothekarzins fällig: Finanzinstitute gehen in den meisten Fällen von 5 Prozent aus. Dazu kommen je nachdem die Amortisation, zumindest für eine zweite Hypothek, und die Kosten für die Miete des Grundstücks bzw. Stellplatzes.

Was für ein Grundstück kommt infrage?

Viele Menschen träumen von einem eigenen Grundstück. Die Preise für Bauland sind in der Schweiz aber vielerorts hoch. Bis zu 2’000 Franken pro Quadratmeter und mehr sind mittlerweile üblich. Falls Sie bereits ein bebautes Stück Land besitzen, können Sie vielleicht auf Ihrem Boden zusätzlich ein kleines Haus bauen oder aufstellen. Vielleicht gehören Sie zu den Tiny-House-Anhänger:innen, die keinen fixen Standort wollen und daher ein mobiles Tiny House möchten. Für Sie kommt eine Miete oder vielleicht auch ein Campingplatz infrage. Hier ist ein Stellplatz vergleichsweise günstig, allerdings erlauben viele Campingplätze kein dauerhaftes Wohnen. Welche Lösung Sie auch finden – am besten erfragen Sie die Vorschriften bei der Gemeinde, in der Sie sich niederlassen wollen.

Tipp

Das passende Stück Land für den eigenen Traum zu finden, kann etwas Fantasie erfordern. Erkunden Sie die Gegend, die Ihnen zusagt; durchstöbern Sie das Internet; fragen Sie bei der Gemeinde und bei Unternehmen nach; platzieren Sie ein Inserat in der Lokalzeitung und am Schwarzen Brett lokaler Geschäfte; machen Sie einen Aufruf in den sozialen Medien und nutzen Sie Ihr Netzwerk, damit möglichst viele Menschen von Ihrem Vorhaben erfahren. Zudem gibt es Projekte in der Schweiz, bei denen sich Menschen zusammenschliessen. Falls Sie sich für ein Leben in einer Siedlung interessieren, finden Sie zum Beispiel beim Verein Kleinwohnformen Schweiz Gleichgesinnte.

Brauche ich auch für ein Tiny House eine Baubewilligung und eine Versicherung?

Ob gross oder klein: In der Schweiz braucht jede feste Installation eine Baubewilligung. Dabei müssen die Vorgaben des Bundes, des Kantons und der Gemeinde berücksichtigt und unter anderem Wärmedämmung, Isolationswerte, technische Normen, Lärmschutz, Dachform oder auch Grenzabstände eingehalten werden. Auch um eine Versicherung werden Sie wohl kaum herumkommen, denn in der Regel braucht jedes Haus eine Gebäudeversicherung. Da es aber kantonale Unterschiede gibt, kontaktieren Sie idealerweise Ihren Kanton oder Ihre Versicherung.

Tipp

Sie interessieren sich für eine Kleinwohnform, sind aber nicht sicher, ob es das Richtige für Sie ist? In der Schweiz bieten einige Menschen die Möglichkeit, in einem Tiny House auf Probe zu wohnen.

Wie finanziere ich mein Tiny House, Minihaus oder Smallhouse?

Schweizer Banken gehen sehr unterschiedlich mit der Finanzierung von Kleinhäusern um. Insbesondere bei Tiny Houses auf Rädern gestaltet sich die Finanzierung schwierig, denn für ein nicht fest im Boden verankertes Haus ist eine herkömmliche Hypothek nicht möglich. Wenn Sie mit einer Kleinwohnform liebäugeln, sollten Sie die Möglichkeiten frühzeitig mit einem Finanzinstitut besprechen.

Gut zu wissen: Kleinhaus-Finanzierung bei PostFinance

Sie planen ein Tiny House, Minihaus oder Smallhouse auf einem eigenen Grundstück? PostFinance finanziert auch kleinere Projekte, sofern sie fest auf einem Fundament gebaut werden und die Mindestsumme erreicht wird. Kontaktieren Sie uns für ein Beratungsgespräch.

Mehr erfahren über die Fremdfinanzierung in unserem Blogbeitrag «6 Dinge, die Sie vor dem Abschluss einer Hypothek wissen müssen».

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