Das 2015 gegründete Innovationslab von PostFinance mit mittlerweile acht Mitarbeitenden entwickelt Projekte, die die digitale Transformation unterstützen – auch ausserhalb des Kerngeschäfts. Die Technologie der Blockchain ist dabei ein Schwerpunkt: Wie lässt sie sich für neuartige Geschäftsmodelle nutzen? Wie kann sie für die Buchführung von Waren und Dienstleistungen gewinnbringend eingesetzt werden? Hier setzt der gemeinsam mit Energie Wasser Bern (ewb) entwickelte Pilotversuch «Blockchain for Utility», kurz «B4U», an: Ziel ist eine einfachere Energieabrechnung für Kundinnen und Kunden wie etwa Hauseigentümer mit Solaranlagen.

Dezentral, effizient und sicher

«Bisher liess sich Strom nur über den zentralen Energieversorger verrechnen», erklärt Projektleiter Matthias Egli von PostFinance den Hintergrund des Vorhabens. «Mit dem 2018 in Kraft getretenen Energiegesetz dürfen Hauseigentümer mit Fotovoltaikanlagen den selbst produzierten Strom direkt nutzen und ihren Mietern verrechnen. Um die Verrechnung ökonomisch sinnvoll und effizient abzuwickeln, braucht es ein automatisiertes Verfahren.»

Gemeinsam mit ewb hat PostFinance eine Lösung entwickelt, die eine einfache und effiziente Abrechnung ermöglicht. Dabei werden intelligente Stromzähler in den Haushalten mit der Blockchain verknüpft sowie die Verbrauchs- und Produktionsdaten automatisch erfasst und für die Abrechnung genutzt. «Damit können wir unseren Kundinnen und Kunden ein sicheres, effizientes Tool zur Verfügung stellen, das sich zudem einfach mit dem PostFinance-Konto verknüpfen lässt», sagt Egli. 

Weitere Anwendungsgebiete eruieren

PostFinance will mit dem 2018 lancierten Pilotprojekt «B4U» weitere Energieversorger gewinnen, Erfahrungen mit auf Blockchain basierenden Zahlungs- und Verrechnungslösungen sammeln und auch ausserhalb der Energiebranche nach Anwendungsgebieten suchen.