Ratings gibt es, um die Qualität von Emittenten, also Herausgebern von Obligatonen (Staaten oder Unternehmen), abbilden zu können. Anhand von festgelegten Kriterien bewerten unabhängige Ratingagenturen die Bonität, also die Kreditwürdigkeit, der Schuldner. Das Rating gibt den Investoren somit Auskunft über die Wahrscheinlichkeit, dass ein Emittent das erhaltene Kapital zurückzahlen und die entsprechenden Zinsen bezahlen kann.
Die drei grössten und bekanntesten Ratingagenturen sind Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s. Alle drei dieser amerikanischen Agenturen führen Ratinganalysen für Staaten und Unternehmen auf der ganzen Welt durch. Es gibt aber auch kleinere, regionale Ratingagenturen. Um die Ratings von verschiedenen Staaten und Unternehmen vergleichen zu können, werden einheitliche Ratings und Skalen verwendet. Auch Banken verfügen über Ihre eigenen Ratingsysteme, nach welchen sie Schuldner bewerten. Banken werden aber natürlich auch selbst den Ratingprozessen von Agenturen unterzogen. Ratings werden regelmässig überprüft und den aktuellen Umständen und Entwicklungen im Markt und in der Weltwirtschaft angepasst.
Die Ratings werden in Buchstabenkombinationen ausgedrückt, so ähnlich wie Schulnoten das mit Zahlen von 1 bis 6 machen. Die Skala der Ratings geht von «AAA» – der besten Bewertung, also die mit dem kleinsten Risiko – bis «C» oder sogar «D». Manchmal werden den Buchstaben «+»- oder «-»-Zeichen oder Zahlen angefügt: «A+» ist also besser als «A-», «A1» besser als «A3». Generell bedeuten Ratings mit einem oder mehreren «A», dass es sich um eine sichere Anlage handelt, «B» bezeichnet knapp durchschnittliche und spekulative Anlagen, und bei einem oder mehreren «C» und «D» ist mit Ausfällen zu rechnen.