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Erstellt am 17.11.2023

Soll ich antizyklisch investieren?

Börsenkorrekturen gehören seit jeher zum Wirtschaftsalltag und treten in unregelmässigen Abständen immer wieder auf. Für viele Anleger:innen stellt sich in solchen Situationen die Frage, was die Marktlage für ihre Anlagestrategie und ihr Vermögen bedeutet. Statt sich von Schwankungen verunsichern zu lassen, können diese auch als Chance genutzt werden: durch antizyklisches Investieren.

Antizyklisch investieren heisst, mit seinen Anlageentscheiden nicht der breiten Masse zu folgen. Dies bedeutet beispielsweise, im Falle einer schlechten Lage an der Börse Aktien zu kaufen, während die Mehrheit der Investoren verunsichert ist und Wertpapiere im grossen Stil zu ungünstigen Konditionen verkauft. Erfolgreiche antizyklische Anleger:innen («Contrarians» genannt) können auf diese Weise von steigenden Kursen profitieren. Das Gleiche gilt natürlich auch für eine gute Börsenlage: viele Investoren möchten auf den Zug aufspringen und Wertpapiere kaufen. Antizyklische Investor:innen verkaufen jedoch genau dann ihre Aktien. Sie erwarten sinkende Kurse und möchten zum bestmöglichen Zeitpunkt verkaufen, um den höchstmöglichen Gewinn zu erwirtschaften.

Investieren gegen den Strom – Vor- und Nachteil

Potenziell höhere Renditen

Ein wichtiger Vorteil von antizyklischem Investieren sind Chancen auf höhere Renditen. Indem man sich gegen den allgemeinen Trend am Markt stellt und Vermögenswerte erwirbt, die zum jeweiligen Zeitpunkt nicht beliebt sind, kann man diese oft zu niedrigeren Preisen kaufen, in der Hoffnung, dass ihr Wert in Zukunft steigen wird. Durch den Kauf in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten besteht die Chance, von niedrigeren Preisen profitieren zu können und langfristig höhere Renditen zu erzielen.

Timing als Risikofaktor: Vorsicht und Wissen sind gefragt

Erfolgreiches Investieren in wirtschaftlich schwierigen Zeiten will gelernt sein. So bestehen das Hauptrisiko und der grösste Nachteil des antizyklischen Investierens darin, den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Ein zu früher Einstieg in einen Abwärtstrend oder ein zu später Ausstieg aus einem Aufwärtstrend können zu erheblichen Verlusten führen. Wer antizyklisch investieren möchte, benötigt also ein fundiertes Wissen über wirtschaftliche Faktoren und Trends. Einsteiger:innen und unerfahrene Anleger:innen sollten sich daher vorsichtig an diese Strategie herantasten und bei Bedarf professionellen Rat einholen.

Passt antizyklisches Investieren zu mir?

Obwohl schlechte Wirtschaftslagen oder Börsenkorrekturen Anleger:innen oft verunsichern, können sie auch eine Chance sein, Geld zu investieren. Dann nämlich, wenn man einen tiefen Einstiegszeitpunkt erwischt und die Kurse anschliessend wieder steigen. Natürlich ist es sehr schwierig, diesen «richtigen Zeitpunkt» zu erwischen. Niemand weiss genau, wann der Tiefpunkt erreicht ist und wann Kurse wieder ansteigen und es ist schlichtweg unmöglich, die zukünftigen Entwicklungen der Finanzmärkte präzise vorherzusagen. Es gibt Anleger:innen, die bereit dazu sind, in Phasen von Börsenkorrekturen Wertpapiere zu kaufen und sich der Gefahr, dass diese noch weiter sinken oder gar komplett an Wert verlieren, bewusst aussetzen. Andere Anleger:innen fürchten weitere Talfahrten und steigen lieber aus.

Disziplin über Impulse

Bei einer antizyklischen Strategie ist ein disziplinierter Ansatz erforderlich. Es ist ratsam, einen klaren und gut durchdachten Plan zu haben, um impulsive oder emotionale Handlungen zu minimieren, die oft mit falschen Investitionsentscheidungen einhergehen können. Seien Sie sich dessen bewusst und überlegen Sie, ob antizyklisches Investieren in Ihre Anlagestrategie passt. Ihr:e Berater:in hilft Ihnen gerne bei diesem Thema.

Die Kunst der Ruhe und Diversifikation

Als antizyklische:r Anleger:in ist es besonders wichtig, ruhig und besonnen zu bleiben. Sie dürfen sich selbst dann nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn die Kurse weiterhin sinken, statt wie erhofft wieder ansteigen – und auch wenn die gerade ganze Welt eine andere Strategie zu fahren scheint als Sie. Emotionale Reaktionen und Kurzschlusshandlungen sollten vermieden und die definierte Strategie stets im Auge behalten werden.

Wie so oft ist der Schlüssel auch hier ein diversifiziertes Portfolio, das Ihnen die Möglichkeit gibt, allfällige Verluste in einzelnen Branchen, Währungen oder Regionen etwas abzufangen. Das Investieren gemäss Ihrer Anlagestrategie sowie ein langfristiger Anlagehorizont erlaubt Ihnen zudem, mit dem eingegangenen Risiko umgehen zu können.

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