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Erstellt am 15.12.2021

Fintech: Die «Digital Natives» der Finanzwelt

Bestimmt haben Sie schon vom Begriff «Fintech» gehört. Fintech-Unternehmen gelten als disruptiv. Sie fordern mit Hilfe von modernen Technologien die traditionellen Banken heraus. Doch was steckt genau hinter dem Begriff? Und welches Potenzial haben Fintechs? In Teil 1 einer dreiteiligen Serie beantworten wir die wichtigsten Fragen rund ums Thema Fintech.

Was ist Fintech?

Fintech ist die Kurzform von Finanztechnologie, abgeleitet aus der Wortkombination von «Financial Services» und «Technology». Als Fintechs bezeichnet werden Unternehmen, die innovative technologiebasierte Anwendungssysteme anbieten, welche mit Finanzen zusammenhängen.

Welchen Einfluss haben Fintechs auf die Finanzbranche?

Mit ihren einfachen und digitalen Kundenlösungen verändern Fintech die Finanzbranche hin zu mehr Digitalisierung, Automatisierung sowie digitale Funktionalitäten. Beispiele dafür sind mobile Bezahl-Apps, Crowdfunding-Plattformen oder Robo-Advisors.

Fintech-Unternehmen digitalisieren jedoch nicht nur die klassischen Standardangebote der Banken, sondern auch ihre internen Abläufe und Prozesse. Dank künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen werden Prozesse mehr und mehr automatisiert gestaltet. Intelligente Maschinen können beispielsweise Geldwäscherei deutlich effizienter aufspüren und verhindern, als dies Menschen möglich wäre. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Finanzbranche.

Wo steht die Schweiz im Bereich Fintech?

Die Schweiz ist ein wichtiger Standort für Fintech-Unternehmen. So mischen laut Fintech-Hub-Ranking der Hochschule Luzern bezüglich Rahmenbedingungen für Fintech-Unternehmen gleich zwei Schweizer Städte an der Weltspitze mit. Hinter Singapur belegt Zürich Platz zwei und Genf Platz vier.

Kluge Köpfe an der ETH Zürich und der EPF Lausanne treiben die Entwicklung innovativer Fintech-Startups an. Zudem bietet die Schweiz gute Rahmenbedingungen für Fintech, etwa durch eine spezielle Fintech-Lizenz – eine Bewilligung mit erleichternden Anforderungen, welche von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (finma) erteilt wird.

Welche Fintech-Unternehmen gibt es in der Schweiz?

In der Schweiz waren Ende 2020 über 400 Unternehmen im Bereich Fintech tätig. Die Swisscom hat alle Schweizer Fintech-Startup in der interaktiven Karte «Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Fintechmap» zusammengetragen und sie vier Geschäftsfeldern zugeordnet. Vier Beispiele aus den vier Geschäftsbereichen.

Bitcoin Suisse (Bereich Investment Management)

Das 2013 gegründete Unternehmen ist der älteste Schweizer Krypto-Dienstleister. Bitcoin Suisse ermöglicht es, mit Kryptowährungen zu handeln.

Neon (Bereich Banking Infrastructure)

Die Digital-Banking-App wurde 2017 lanciert. Neon ist keine klassische Bank, sondern vielmehr ein Fintech, welches eine Konto-App zur Verfügung stellt, um Finanzgeschäfte möglichst einfach zu erledigen.

Twint (Bereich Payment)

Die Schweizer Bezahltapp hat bereits 3,5 Millionen aktive Nutzer. Sie wurde gemeinsam von den grössten Schweizer Banken entwickelt.

Lend (Bereich Deposit & Lending)

Die Crowdlending-Plattform bringt Kreditnehmer und Anleger zusammen. Lend agiert dabei als Marktplatz, über den Kredite beantragt und abgewickelt werden.

Was bietet Fintech mir als Bankkunde?

Fintech vereinfachen Bankenprozesse und kreieren neue digitale Finanzlösungen. Die Gebührenstrukturen sind in der Regel attraktiv, da Abläufe digitalisiert wurden und zum Beispiel Chat-Bots statt Menschen Kundenanliegen beantworten. Kundinnen und Kunden sparen dank Fintechs etwa Zeit bei der Kontoeröffnung oder erhalten Zugang zu innovativen und preisgünstigen Online-Trading-Plattformen.

Zu den Fintech zählen unter anderem auch Neobanken. Alles zu diesen rein digitalen Banken erfahren Sie in Teil 2 der Fintech-Serie.

Welche Risiken bergen Fintech?

Um Fintech kommen Banken sowie Kundinnen und Kunden längst nicht mehr herum. Trotzdem ist eine gesunde Portion Vorsicht geboten. Neben seriösen Anbietern tummeln sich auch weniger seriöse Trittbrettfahrer auf dem Markt. Viele Fintech haben ihren Geschäftssitz im Ausland. Datenschutz und finanzielle Absicherung unterliegen bei ihnen anderen Gesetzen als hierzulande. Das sollten sich Kundinnen und Kunden, die Produkte und Dienstleistungen von Fintech-Unternehmen nutzen, bewusst sein.

Wie können Anleger vom Trend Fintech profitieren?

Die Fintech-Branche mit den vielen Startups ist noch relativ jung. Sie zeichnen sich jedoch durch innovative Geschäftsideen mit grossem Wachstumspotenzial aus. Wer jedoch in ein einzelnes Fintech-Startup investiert, sollte sich den Risiken bewusst sein. Zwar mag die Geschäftsidee auf Papier überzeugen, ob sie in der Realwirtschaft tatsächlich ankommt und funktioniert, muss sich erst zeigen. Im schlimmsten Fall geht das investierte Kapital vollständig verloren. Deswegen wird bei Investitionen in Startups auch von Wagniskapital gesprochen. 

Für private Anleger, die in Fintech-Unternehmen Geld anlegen möchten, eignen sich beispielsweise auf Fintech ausgerichtete ETFs. Exchange Traded Funds sind in den letzten Jahren bei Anlegern immer beliebter geworden. Sie sind transparent, kostengünstig, breit diversifiziert und flexibel. Erfahren Sie mehr über die Eigenschaften und Risiken von ETFs.

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