Kürzertreten fällt meist schwer. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer in der Schweiz schieben die Nachfolgeplanung auf die lange Bank. Wer sich aber rechtzeitig darüber Gedanken macht, spart Geld und Nerven. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt für die Unternehmensnachfolge? Wie identifiziert man den geeigneten Nachfolger für sein Unternehmen? Und wie plant man die Übergabe? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Nachfolgeregelung werden hier beantwortet.
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Nachfolgeplanung: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Übergabe eines Unternehmens an die nächste Generation ist eine Herausforderung. Denn die eigene Nachfolge regelt man nur einmal im Leben.
Nachfolgeplanung ist eine strategische Aufgabe: Beginnen Sie zehn Jahre vor der Umsetzung
Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung ist strategisch wichtig. Ziel ist in erster Linie der langfristige Erfolg der Unternehmung. Erfahrung, Wissen und Know-how sollen erhalten bleiben – und Talent, Kunden und Mitarbeitende weiter an die Firma gebunden werden. Laut einer Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Studie des Analyseunternehmens Bisnode stehen aktuell über 70’000 der Schweizer KMU vor einem Generationenwechsel. Denn bei diesen Unternehmen in der Schweiz sind Inhaber (Einzelunternehmer), die Gesellschafter (Gesellschaften) oder Verwaltungsräte (Aktiengesellschaften) 60 oder mehr Jahre alt. Sie stehen damit kurz vor der Unternehmensnachfolge.
Trotzdem planen viele KMU-Besitzer ihre Nachfolge lediglich ein bis fünf Jahre im Voraus. Das ist in den meisten Fällen zu spät. Experten raten, sich ab dem 55. Lebensjahr mit der Nachfolgeregelung zu beschäftigen. Den richtigen Nachfolger zu finden, braucht Zeit. Insbesondere, wenn aus der Familie niemand die Firma übernehmen kann oder will.
Interne oder externe Nachfolge?
Für Inhaber gibt es zwei Optionen, ihre Firma zu verkaufen.
- Buy-out: Im Rahmen des Management-Buy-outs wird das Unternehmen an das bisherige Management oder an (langjährige) leitende Angestellte verkauft.
- Buy-in: Überträgt der Inhaber seine Firma an einen Nachfolger, der nicht im Unternehmen tätig ist, spricht man von einem Management-Buy-in. Der Käufer kann in diesem Fall eine Privatperson, eine andere Firma oder ein Investor sein.
Bei Familienunternehmen müssen zusätzlich güter- und erbrechtliche Aspekte beachtet werden. Denn bei mehreren Kindern kann die Firma entweder an den fähigsten Nachkommen oder an alle Nachkommen zu gleichen Teilen übertragen werden. Die Auswahl, welche oder welcher Nachkomme die Firma übernimmt, hängt schliesslich von verschiedenen Faktoren ab – neben den Fähigkeiten spielen auch das Interesse und die Lebensumstände eine Rolle.
Nachfolgeprozess früh planen – es geht auch um Ihre persönliche Vorsorge
Eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge kann Umstrukturierungen oder den Wechsel auf eine andere Gesellschaftsform nötig machen. Dies kann auch die persönliche Vorsorge betreffen. Auch deshalb ist es wichtig, sich früh mit dem Nachfolgeprozess auseinanderzusetzen. Mit diesen Themen sollten sich Unternehmer deshalb frühzeitig auseinandersetzen:
- Aktueller und zukünftiger finanzieller Bedarf
- Entnahme von Firmenmitteln
- Überprüfung der Personalvorsorge
- Pensions- und Vorsorgeplanung
- Steueroptimierung
Eine wichtige Entscheidungsgrundlage ist dabei eine realistische Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Unternehmensbewertung.
Objektiv beurteilen
Die Planung der Unternehmensnachfolge kann sehr emotional sein. Für Unternehmer ist es deshalb in der Praxis oft entsprechend schwierig, die Marktchancen und den Wert ihres Unternehmens objektiv einzuschätzen. Zudem nehmen sowohl die externe als auch die interne Nachfolgeplanung viel Zeit in Anspruch.
Die Suche nach einem potenziellen Nachfolger sollte deshalb früh gestartet werden. Externe Berater können dabei helfen, eine objektive Entscheidungsgrundlage zu schaffen und die komplexe Nachfolgeregelung sorgfältig zu planen. Neben den grösseren Finanzinstituten und spezialisierten Anwaltskanzleien bietet der Bund eine Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Übersicht über mögliche Ansprechpartner in der Schweiz.