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Erstellt am 19.10.2021

Yuh: Pionierarbeit auf der grünen Mobile-Wiese

Yuh gibt es noch nicht lange. Aber was ist eigentlich neu an der Finanz-App, die PostFinance und Swissquote gemeinsam lancierten, und welche Pionierarbeit steckt dahinter? Darüber reden wir mit dem Yuh-CEO Markus Schwab.

PostFinance hat doch schon die PostFinance App. Warum gibt es denn Yuh?

Weil wir mit Yuh die Kundinnen und Kunden abholen, die aufgrund ihrer digitalen Affinität eine andere Erwartung ans Managen ihrer Finanzen haben. Für sie muss eine Finanz-App zu ihrem Lebensstil passen und ein Erlebnis bieten, wie sie dies von Netflix, Spotify und Co. kennen. Sie wollen eine App, bei der alles unkompliziert digital abgewickelt werden kann – von der Kontoeröffnung bis zum Geldanlegen. Sie möchten schnell und auf jenen Kanälen bedient werden, auf denen sie sich aufhalten. Und sie wollen einbezogen werden in die Community. Ein Beispiel dafür war der Yuh-Cup: Im Rahmen der Fussball-EM 2020 liessen wir auf unseren Social-Media-Kanälen verschiedene Kryptowährungen gegeneinander antreten. Die Yuh-Community entschied sich jeweils, welche der beiden sie in die nächste Runde schicken wollte, und am Schluss haben wir die Winner-Kryptowährung innerhalb einer Woche aufgeschaltet.

Was ist an Yuh innovativ?

Nicht in erster Linie ihre Erscheinung und die User Experience, die sie bietet, denn darauf bezogen sind alle Apps, die dieselben Zielgruppen ansprechen, ähnlich. Ob CSX, Neon oder Yuh: Welche einem am besten gefällt, ist weitgehend Geschmackssache. Unser Angebot ist innovativ, weil die Kundinnen und Kunden mit Yuh sowohl zahlen, sparen als auch investieren können – und das alles in einer App. Eine weitere Innovation auf dem Schweizer Markt ist, dass sich die Kundinnen und Kunden von PostFinance und Swissquote ganz einfach und schnell ohne zusätzliche Identitätsprüfung onboarden. Yuh ist aber auch deshalb innovativ, weil die App von zwei renommierten Schweizer Finanzinstituten gemeinsam lanciert wurde – bewusst als Joint Venture, damit Yuh eben gerade nicht in die Strukturen, Prozesse und in die Organisation der beiden Unternehmen integriert ist, sondern unabhängig und frei – und damit auch schnell – dynamisch und agil auf Markt- und Kundenbedürfnisse reagieren kann. Und zudem haben wir als erste Finanz-App mit den Swissqoins einen eigenen Kryptotoken lanciert.

Und was bringen die Swissqoins den Yuh-Kundinnen und -Kunden?

Mit den Swissqoins beteiligen wir die Yuh-Community am Erfolg. Immer wenn die Kundinnen und Kunden Yuh nutzen, erhalten sie Swissqoins – sei es, wenn sie neue Yuh-Kundinnen und -Kunden anwerben, mit der Yuh-Karte bezahlen oder über Yuh Aktien, ETFs oder Kryptowährungen kaufen. Wir haben insgesamt für 2 Millionen Franken 200 Millionen Swissqoins auf der Blockchain produziert, die wir jetzt verteilen. Jeden Monat investieren wir aktuell 50 Rappen pro Yuh-Kundin oder -Kunde in die Swissqoins. Je mehr Kundinnen und Kunden wir also haben, desto mehr steigert sich der Wert eines Swissqoins von Monat zu Monat. Gleichzeitig kann ein Swissqoin nie an Wert verlieren. Swissqoins sind damit ein Investment – und für die Kundinnen und Kunden auch ein Anreiz, das Yuh-Angebot zu nutzen und die Yuh-Community wachsen zu lassen.

Einmal ganz praktisch: Was geht bei Yuh besonders einfach?

Zum Beispiel das Investieren. Es ist nicht nur einfach, sondern auch transparent. Bei Yuh musst du kein Depot eröffnen, du zahlst keine Depotführungsgebühren, die Aktien, ETFs oder Kryptowährungen, die angeboten werden, sind nicht mit kryptischen Namen und komplexen Beschreibungen versehen, die niemand ausser einem Banker versteht. Du musst dich nicht mit Begriffen wie Limit Order oder Market Order quälen. Vielmehr kannst du einfach «Kaufen» oder «Verkaufen». Und du siehst gleich, was du für die Transaktion bezahlst – Transparenz ist uns sehr wichtig. Mit Yuh gibt es keine versteckten Kosten und man wird nicht plötzlich von Gebühren negativ überrascht. Oder nehmen wir den Prozess der Kontoeröffnung. Dieser funktioniert gemäss den Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer wie bei Netflix oder Spotify: Man meldet sich an und kann die Dienstleistungen im Nu nutzen.

Inwiefern ist Yuh eine Pionierleistung?

Die eine Pionierleistung war, dass PostFinance den Mut hatte, die Lösung gemeinsam mit einem Partner umzusetzen (Swissquote), und man sich mit diesem Partner extrem schnell gefunden hat. Die andere Pionierleistung sehe ich darin, dass wir es geschafft haben, die App in weniger als einem Jahr auf den Markt zu bringen.

Yuh und die PostFinance App stehen in Konkurrenz. Braucht es beide?

Eine gewisse Konkurrenz ist nicht von der Hand zu weisen. Schlussendlich dienen beide Instrumente dazu, dass die Kundschaft ihre Finanzen mobile verwalten kann. Da PostFinance aber auch in Zukunft eine relevante Bank für alle Kundinnen und Kunden sein will, braucht es Yuh. Mit Yuh holen wir wie gesagt eine Kundengruppe ab, die immer dominanter wird. Und wenn wir sie nicht abholen, tun es andere.

Was war bei der Entwicklung von Yuh anders als bei anderen digitalen Projekten von PostFinance?

Zum einen konnten wir auf der grünen Wiese starten und uns auf ein Mobile-Only-Angebot fokussieren. Wir mussten zum Beispiel nicht noch jene Kundengruppen berücksichtigen, die ihr Handy nicht fürs Banking nutzen wollen. Zum anderen waren ganz wenige Leute involviert, die direkt und sehr schnell entscheiden konnten. So konnten wir in hohem Tempo, agil und in einer kleinen Gruppe, die das gleiche Ziel und Mindset hatte, vorwärtsgehen.

Welches Know-how und welche Fähigkeiten sind jetzt bei Yuh besonders wichtig?

Erstens: Ein vorausschauendes Produktmanagement, das sich mit Fragen beschäftigt wie «Wie entwickeln wir die App weiter?», «Welche Features wollen wir enthalten haben?», «Welche Produkte gibt es als Nächstes?», «Wie ist der Ablauf in der App?» usw. Zweitens: Ein cleveres Marketing, das es versteht, unsere Zielgruppe auf den entsprechenden Kanälen abzuholen und einzubinden, und das es schafft, eine unbekannte Marke mit beschränkten finanziellen Mitteln bekannt zu machen. Drittens: Entwicklerinnen und Entwickler, die unsere Ideen umsetzen können, und einen Kundendienst, der keine Fragen offenlässt.

Was soll aus Yuh einmal werden?

Wir wissen zwar nicht, wie stark und schnell die Zielgruppe wachsen wird, die beim Banking den digitalen Weg bevorzugt. Sicherlich wird es nach wie vor auch jene Nutzerinnen und Nutzer geben, die sich lieber noch persönlich beraten lassen, ihre Korrespondenz auf dem Postweg abwickeln oder je nach Bedürfnis einmal den physischen und einmal den digitalen Kanal nutzen. Aber wir sind überzeugt, dass der Anteil der Nutzerinnen und Nutzer, die wir als Digital-First-Kunden bezeichnen, immer grösser werden wird. Um sie zu bedienen, sind wir mit den Themen Zahlen, Sparen und Investieren gestartet – im Wissen darum, dass dies nicht das Ende, sondern der Anfang ist. In den nächsten Jahren werden wir weitere Produkte und Features hinzufügen. Vielleicht werden wir später auch Hypotheken anbieten oder Instrumente, um die Liquidität besser zu managen. Wer weiss. Was es genau sein wird, hängt davon ab, was unsere Community wünscht, welche Trends es auf dem Markt gibt und von welchen Angeboten wir als Yuh überzeugt sind. Mit Yuh haben wir klar die Ambition, die beliebteste Finanz-App der Schweiz zu werden.

Über Yuh und Markus Schwab

Portrait Markus Schwab

Die Finanz-App Yuh ist aus einem Joint Venture von PostFinance und Swissquote entstanden, das sich zum Ziel gesetzt hat, im Mobile Banking konsequent neue Wege zu beschreiten. Markus Schwab ist seit Mai 2021 CEO von Yuh. Zuvor war er in verschiedenen Funktionen bei PostFinance tätig – zuletzt als Chief Business Officer Digital First Banking.

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