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Erstellt am 25.05.2021

Müssen wir alle auf Fliegen verzichten? Stichwort Nachhaltigkeit

Wie ist das Flugverhalten der Schweizerinnen und Schweizer und welche Auswirkungen hat es auf das Klima? Drei Fakten rund ums Fliegen.

Ein Städtetrip übers Wochenende oder ein paar Tage Erholung am Strand – und dies mit dem Flugzeug? So schön ein schneller Tapetenwechsel auch ist, er hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss aufs Klima. Klimaaktivistinnen und -aktivisten betonen daher regelmässig, dass jeder, der fliegt, einer zu viel ist. Dass in Zukunft nicht mehr geflogen wird, ist nicht realistisch. Dass weniger geflogen wird hingegen schon. Bereits hat sich ja der Begriff Flugscham eingebürgert: Er bezeichnet die Scham von Flugreisenden, die sich den klimaschädlichen Folgen eines Fluges bewusst sind, aber trotzdem fliegen. Vielleicht interessieren Sie folgende drei Fakten zum hiesigen Flugverhalten und dessen Auswirkungen, die zu denken geben.

Fakt 1: Schweizer fliegen doppelt so häufig wie ihre Nachbarn

Die Schweiz ist ein Land von Vielfliegern. Wie die letzte Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zu diesem Thema zeigt, haben Herr und Frau Schweizer im Jahr 2015 durchschnittlich 8986 Kilometer – von insgesamt 24 849 Kilometern – mit dem Flugzeug zurücklegt. Die Anzahl Flugreisen pro Einwohner und Jahr ist zwischen 2010 und 2015 um 43 Prozent angestiegen. Wobei Gutverdienende fünfmal häufiger geflogen sind als Wenigverdienende. Und wie steht die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern da? Mit 1.6 Flugreisen pro Kopf lag die Luftverkehrsmobilität der Schweizer Bevölkerung doppelt so hoch wie bei den Nachbarn Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich.

Fakt 2: Drei von vier Flügen aus der Schweiz haben ihr Ziel in Europa

Das Flugzeug ist für die Schweizer Bevölkerung auch für kürzere Strecken das Verkehrsmittel erster Wahl. Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) hat nur ein kleiner Teil der Flugreisen einen anderen Kontinent als Ziel. 77% der Reiseziele liegen in Europa. Obwohl Top-Destinationen wie London, Paris, Berlin, Amsterdam und Wien klimafreundlicher mit dem Zug zu erreichen sind, entscheidet sich der Grossteil der Reisenden zu fliegen. Dabei dürften auch die im Verhältnis zu den Bahntickets oft günstigeren Flugtickets eine zentrale Rolle spielen. Gemäss WWF Schweiz belastet jedoch eine Flugreise von Zürich nach Berlin das Klima dreissigmal stärker als eine Reise mit dem Zug.

Fakt 3: Der Anteil des Flugverkehrs am Klimaeffekt liegt bei rund einem Fünftel

Mit rund 11 Millionen Tonnen CO2 war der nationale und internationale Flugverkehr gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) im Jahr 2017 für 19 Prozent des menschengemachten Klimaeffekts in der Schweiz verantwortlich. Und das bei etwas mehr als 50 Millionen Passagieren an Schweizer Flughäfen. Gemäss Prognosen des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) wird sich diese Zahl bis 2030 auf 78 Millionen erhöhen.

Verzichten, reduzieren oder zumindest kompensieren

Die Fakten machen klar: Wenn immer möglich sollte auf Flugreisen verzichtet werden. Vielleicht gibt es Alternativen wie die Bahn oder vielleicht wählt man ein anderes Reiseziel. Und wenn es doch einmal sein muss, dass man eine Reise mit dem Flugzeug macht, sollte man zumindest seinen persönlichen Fussabdruck reduzieren, indem man den CO2-Ausstoss kompensiert – zum Beispiel über myclimate. Auf den Websites der gewünschten Organisation lassen sich die Emissionen für die Reise berechnen und kompensieren. Und am Schluss wählt man aus, in welche Projekte die Gelder fliessen sollen.

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