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Erstellt am 02.04.2020

Heute kaufen, morgen bezahlen

Sorgfältig geprüft können Kreditkäufe praktisch und sinnvoll sein. Oft werden dabei jedoch die Zinskosten und die Dauer der Rückzahlung falsch eingeschätzt. Mit diesen Tipps können Eltern ihre Kinder auf den kompetenten Umgang mit Krediten im Erwachsenenalter vorbereiten.

Heute kaufen, morgen bezahlen – dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: das Konto überziehen, mit Kreditkarte zahlen, Abzahlungsverträge abschliessen, Kleinkredite aufnehmen. Die Nachteile und Risiken von Kreditkäufen wie Mehrkosten durch Zinsen oder verhältnismässig hohe zusätzliche Fixkosten mit langfristiger Verpflichtung werden dabei oft falsch eingeschätzt. Kreditkäufe sind gemäss Schuldenberatenden in den meisten Fällen der Auslöser für Geldprobleme.

Für Kinder und Jugendliche kann das Prinzip «Heute kaufen, morgen bezahlen» besonders attraktiv erscheinen. Sie neigen aus entwicklungspsychologischen Gründen noch stärker zu impulsivem Handeln und suchen die sofortige Erfüllung ihrer Wünsche. Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre ist es zum Schutz vor Verschuldung verboten, Kreditverträge ohne die Zustimmung der Eltern abzuschliessen.

Sobald Jugendliche die Volljährigkeit erreicht haben, kommen sie jedoch auch ohne Unterschrift der Eltern zu einem Kredit. Junge Erwachsene machen von dieser Möglichkeit relativ häufig Gebrauch. Schuldenberatungsstellen gehen davon aus, dass rund 30 Prozent aller jungen Erwachsenen in der Schweiz auf Pump kaufen: ein neues Handy mit zweijähriger Vertragslaufzeit, Kleider auf Kreditkartenrechnung, das Auto mit Leasingvertrag.

Wappnen gegen unbedachte Kreditkäufe können sich Heranwachsende mit praktischem Wissen über die Risiken und Nachteile, einer realistischen Vorstellung von Lebenskosten und besonders mit der Grundhaltung «Kaufe nur, wofür du gespart hast». Als Eltern fördern Sie diese Einstellung, indem Sie das Sparen vorleben. Zeigen Sie vor, dass etwas erst gekauft werden kann, wenn das Geld dafür vorhanden ist. Nutzen Sie auch Alternativen zum Kaufen auf Kredit wie Occasionskauf, Mieten, Sharing (gemeinschaftliche Nutzung).

Allerdings ist die Kreditkarte in einigen Bereichen das Standardzahlungsmittel und somit auch für Jugendliche unentbehrlich. Weil sie bis 18 Jahre selbst noch keine Kreditkarte besitzen dürfen, bietet die Prepaidkarte eine sinnvolle Alternative. Sie ist ab 12 Jahren mit Unterschrift der Eltern erhältlich und unterscheidet sich von der herkömmlichen Kreditkarte lediglich dadurch, dass nur der vorher aufgeladene Betrag ausgegeben werden kann. So sind die Jugendlichen vor einem Kontoüberzug geschützt, aber dennoch gefordert, die Karte überlegt einzusetzen. Denn auch aufgeladenes Geld ist schnell ausgegeben. Aber wer lernt, mit einer Prepaidkarte verantwortungsvoll umzugehen, kann es später auch mit einer echten Kreditkarte.

Tipps für Eltern

So können Eltern Kinder und Jugendliche auf den Umgang mit Krediten vorbereiten:

  • Den Grundsatz «Kaufe nur, wofür du gespart hast» vorleben: Alternativen zu Kreditkäufen nutzen, nur in Ausnahmesituationen Geld leihen oder vorschiessen.
  • Wissen über Kredite stärken: sparen oder abzahlen – beides braucht Zeit, beim Kredit zahlt man zusätzlich den Zins. Die Zinskondition gilt es zudem sorgfältig zu prüfen.
  • Eine realistische Wahrnehmung von Kosten fördern: Kindern Verantwortung für das eigene Taschengeld übertragen.
  • Mit einer Prepaidkarte den Umgang mit Kreditkarte üben lassen.
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