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Erstellt am 05.02.2019

Den Umgang mit Geld lernen: Budget für Kinder und Jugendliche

Eigene Kinder grossziehen heisst auch, sich täglich neuen Herausforderungen und Fragen zu stellen. Werden die Kinder etwas älter, gehört das Thema «Geld» früher oder später auch zur Tagesordnung. Wie bringen Sie Ihren Kindern den Wert des Geldes bei? Wie lernt es den verantwortungsvollen Umgang damit? In diesem Artikel gehen wir darauf ein und geben praktische Tipps zum Thema Sackgeld.

Grosse Augen schauen Sie an und ein Finger zeigt auf die neue portable Spielkonsole, die im Supermarkt angepriesen wird. Sei es nun ein neues Gadget – von Boombox bis Hoverboard – oder einfach die Packung Süssigkeiten: Es ist nicht immer einfach, wenn Sie von grossen Kinderaugen angeschaut werden. Doch das Budget der Familie und auch die Erziehungsvorstellungen erlauben es in der Regel nicht, dass alle Wünsche immer in Erfüllung gehen. Und das ist auch in Ordnung so. Wie bringen Sie Ihren Kindern also den selbstständigen Umgang mit Geld am besten bei?

Gutes Vorbild sein: Machen Sie ein Budget

Beginnen Sie bei sich selbst: Pflegen Sie einen guten Umgang mit Ihren Finanzen. Denn auch wenn es etwas trocken klingt, lässt es sich nicht abstreiten: Kinder kosten etwas. Aus diesem Grund ist eine gute Budgetplanung bei den Eltern wichtig. Für Ihr Kind sollten Sie durchschnittlich mit CHF 300.– bis CHF 400.– pro Monat im Säuglingsalter rechnen. Je älter sie werden, desto mehr Kosten kommen hinzu. Mehr dazu in unserem Artikel «So viel kostet ein Kind in der Schweiz wirklich».

Sackgeld: ja oder nein?

Ist Ihr Kind erstmal in einem gewissen Alter, haben Sie sich vermutlich mit dem Thema Taschengeld auch bereits auseinandergesetzt. Gesetzlich sind Sie nicht verpflichtet, Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn Taschengeld zu bezahlen. Klar ist aber: Es hilft Ihrem Nachwuchs sehr, den selbstständigen Umgang mit Geld zu erlernen. Diverse Schweizer Verbände raten deshalb zu einem regelmässigen Taschengeld, darunter auch Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Pro Juventute. So lernt Ihr Kind zu planen, zu verzichten, zu sparen – oder eben auch, sich etwas zu leisten. Nur mit eigenem Geld kann es diese Erfahrungen machen, die Folgen spüren und etwas daraus lernen.

Wie viel Taschengeld ist ab welchem Alter angemessen?

«Alle anderen Kinder kriegen mehr als ich!» Die Höhe des Sackgeldes wird oft zum Streitpunkt am Familientisch in der Schweiz. Eine Orientierungshilfe bietet die Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Taschengeldtabelle der Budgetberatung Schweiz: Empfohlen werden ab der ersten Klasse ein Taschengeld in der Höhe von einem Franken pro Woche. Anschliessend wird das Sackgeld pro Jahr um einen Franken pro Woche erhöht. Ab zehn Jahren wird eine Zahlung pro Monat empfohlen und nach Belieben auch ein erweitertes Taschengeld.

Alter in JahrenBetrag
Alter in Jahren
Ab 6 (1. Klasse)
Betrag
CHF 1.– pro Woche
Alter in Jahren
Ab 7 (2. Klasse)
Betrag
CHF 2.– pro Woche
Alter in Jahren
Ab 8 (3. Klasse)
Betrag
CHF 3.– pro Woche
Alter in Jahren
Ab 9 (4. Klasse)
Betrag
CHF 4.– pro Woche
Alter in Jahren
10 bis 11 (5.–6. Klasse)
Betrag
CHF 25.– bis CHF 30.– pro Monat
Alter in Jahren
12 bis 14 (Oberstufe)
Betrag
CHF 30.– bis CHF 50.– pro Monat
Alter in Jahren
Ab 15
Betrag
CHF 50.– bis CHF 80.– pro Monat

In den ersten Schuljahren wird Ihr Kind so an den Wert des Geldes herangeführt; gleichzeitig macht es auch erste Schritte in der Welt der Mathematik. Es kann sich mit dem Taschengeld Kleinigkeiten zum Vergnügen gönnen, lernt aber auch, ab und zu auf etwas verzichten zu müssen. Dabei hilft es, das Kind beim Einkauf mitzunehmen und einen Blick auf die Einkaufsliste werfen zu lassen. Sprechen Sie darüber, weshalb Sie Dinge kaufen oder bewusst auf etwas verzichten.

Mit diesen Tipps erfüllt Sackgeld seinen Zweck

Abgesehen von der Höhe des Taschengeldes gibt es auch noch andere wichtigen Punkte. Hier folgen unsere Tipps, damit das Taschengeld seinen Teil zur Finanzerziehung beiträgt.

Tipp 1: Nicht an Leistungen knüpfen

Nutzen Sie das Taschengeld nicht als Druckmittel oder Bestrafung. Es sollte zum Beispiel nicht von der Leistung in der Schule abhängig sein und eignet sich laut Experten nicht als Erziehungsmittel. Gleichzeitig muss die Mithilfe im Haushalt auch nicht jedes Mal zusätzlich belohnt werden.

Tipp 2: Den Zweck genau abmachen

Gehört das Lieblingsheftli und die Süssigkeiten am Kiosk dazu oder nicht? Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie es das Taschengeld einsetzen soll. In der Regel sind es Dinge aus dem Bereich «Vergnügen» und «persönliche Wünsche». 

Tipp 3: Taschengeld pünktlich auszahlen

Seien Sie ein Vorbild und zahlen Sie das Taschengeld ohne Aufforderung und pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt aus. Der Betrag muss dann für den besprochenen Zeitraum und Zweck ausreichen.

Tipp 4: Kein Taschengeld vorschiessen

«Papa, ich möchte mir das neue Game kaufen! Kannst du mir nicht CHF 10.– vorschiessen?» In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, dem ständigen Konsum zu entkommen. Schnell ist das eigene Portemonnaie gezückt und ein Vorschuss gegeben. Bleiben Sie konsequent und geben Sie Ihrem Kind keinen Vorschuss. Auch wenn die Verlockungen gross sind: Raten Sie Ihrem Kind für grössere Anschaffungen zu einer anderen Möglichkeit, das Taschengeld aufzubessern und zu sparen. Bei einem Ferienjob oder kleinen Zusatzverdiensten für aufwendigere Dinge im Haushalt (z. B. fürs Fensterputzen) kann sich Ihr Kind den Wunsch selbst erarbeiten und erfüllen.

Tipp 5: Gemeinsam ein Budget erstellen

Nutzen Sie das Taschengeld nicht als Druckmittel oder Bestrafung. Es sollte zum Beispiel nicht von der Leistung in der Schule abhängig sein und eignet sich laut Experten nicht als Erziehungsmittel. Gleichzeitig muss die Mithilfe im Haushalt auch nicht jedes Mal zusätzlich belohnt werden.

Tipp 6: Eigenverantwortung fördern – auch bei Fehlkäufen

«So etwas brauchst du doch nicht!» ist eine wunderbare Einladung, sich etwas trotzdem zu kaufen. Muss es wirklich dieses Plastikspielzeug sein, das eine Woche später schon kaputt ist? Es kann sich lohnen, Ihr Kind die Entscheidung selbst treffen zu lassen. Denn nur, wer das Gefühl eines Fehlkaufs selbst erlebt hat, kann aus der Erfahrung für die Zukunft lernen.

Tipp 7: Keine zusätzliche Finanzspritzen

Als Eltern sind Sie in erster Linie ein Vorbild für Ihre Kinder. Wenn Sie Ihre Rechnungen pünktlich zahlen und die Wichtigkeit Ihrem Kind vermitteln, ist die Chance auch geringer, dass man als Jugendlicher selbst Schulden hat. Passiert es trotzdem einmal, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter eine Rechnung nicht bezahlen kann, sollten Sie nicht einfach zusätzliches Geld einschiessen. Beschliessen Sie gemeinsam einen Weg, wie diese Schuld wieder beglichen werden kann, und nutzen Sie es als wichtige Erfahrung für das kommende Erwachsenenleben Ihres Kindes.

Förderung von finanzieller Eigenverantwortung lohnt sich

Kinder und Jugendliche stehen vor der Herausforderung, den Angeboten unserer Konsumgesellschaft zu widerstehen. Gerne hätte man doch die neusten Sneakers, das neue Smartphone oder das coole Make-up. Eltern haben einen anspruchsvollen Job, und der Umgang mit den eigenen Finanzen gehört dazu. Setzen Sie sich früh gemeinsam mit Ihrem Kind mit dem Thema Geld auseinander, machen Sie es im Alltag zum Thema. Unsere Tipps helfen Ihnen, Ihren Kindern einen gesunden Umgang mit Geld zu lehren. Die «Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Initiative MoneyFit» von PostFinance unterstützt Eltern und Lehrpersonen bei der Förderung der Finanzkompetenz von Kindern und Jugendlichen.

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