Der abrupte Stillstand der Weltwirtschaft zeichnet sich immer stärker in den Unternehmens- und Wirtschaftsdaten ab. Es ist auch eine Illusion zu glauben, dass die Wirtschaft auf Knopfdruck wieder in Gang kommt, sobald die gesundheitliche Krise überwunden ist. Der Einbruch hinterlässt zu starke Spuren. Trotz staatlicher Unterstützung muss mit zahlreichen Konkursen gerechnet werden. Die erlittenen Verluste werden viele Unternehmen noch länger beschäftigen. Die gestiegene Arbeitslosigkeit wiederum wird den Konsum belasten.
Noch ist aber auch die gesundheitliche Krise nicht überwunden. Das Coronavirus wird die Gesundheitswesen und die Weltwirtschaft über Monate prägen. Zwar verdichten sich in Europa die Anzeichen, dass die weitreichenden Massnahmen gegen die Weiterverbreitung des Coronavirus Wirkung zeigen. Der Mittelpunkt der Coronavirus-Pandemie verschiebt sich damit aber zunehmend in die USA, wo Fallzahlen und Todesfälle weiterhin steil ansteigen, und in Schwellenländer, die erst am Anfang der Probleme stehen.
In Ländern, in denen die Krankheit erfolgreich in Schach gehalten wurde, wie zum Beispiel China, Korea oder Singapur, ist zudem die Gefahr eines Neuaufflammens gross. Dies macht deutlich, dass auch bei einem baldigen Abflachen der aktuellen Ansteckungswelle noch keine Anzeichen für eine «Herdenimmunität» der Weltbevölkerung bestehen. Bis ein Impfstoff verfügbar sein wird, werden die Regierungen also auf einschränkende Massnahmen zurückgreifen müssen – auch wenn diese aufgrund der massiven wirtschaftlichen Folgen kaum in der gleich strengen Form in Kraft bleiben dürften.