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Erstellt am 24.04.2019 | Aktualisiert am 09.03.2022

Börse erklärt am Beispiel der SIX Swiss Exchange

Was ist eine Börse und was tut sie genau? Irgendwie haben viele bereits von der Wertpapierbörse gehört und wissen, dass sie etwas mit Geld, Banken und Wirtschaft zu tun hat, doch was an der Schweizer Börse tagtäglich passiert, scheint den meisten unklar. Jetzt klären wir auf.

Eine Börse funktioniert als Markt, an dem Angebot und Nachfrage für Wertpapiere zusammengeführt werden. Bekannte globale Beispiele sind die New York Stock Exchange, die Frankfurter Börse, die London Stock Exchange oder in der Schweiz die SIX Swiss Exchange. Ihre Bekanntheit haben diese Börsen aufgrund ihrer wichtigen wirtschaftlichen Bedeutung erlangt. Am Beispiel der SIX Swiss Exchange erklärt unser Artikel, welche Aufgaben eine Börse konkret wahrnimmt.

Die Börse als Marktplatz für Käufer und Verkäufer

Die Börse agiert als Vermittlungsstelle zwischen Käufern und Verkäufern von Effekten. Das sind einheitlich gestaltete und gestückelte Wertpapiere, die sich zum massenweisen Handel eignen. Aktien , Obligationen , Fondsanteile und Derivate sind Beispiele für Effekten. Ohne die Börse müssten Käufer und Verkäufer direkt miteinander verhandeln, was mit hohen Such- und Informationskosten verbunden wäre. Ferner schafft die SIX einen Interessenausgleich zwischen jenen Akteuren, die langfristig viel Kapital nachfragen – in der Regel Unternehmen oder der Staat – und jenen Investoren, die geringe Summen vergleichsweise kurzfristig anbieten. So können private und institutionelle Anleger an der Börse jederzeit Wertpapiere kaufen und verkaufen, ohne dass das betreffende Unternehmen unmittelbar davon berührt wird. In diesem Fall dient die Börse als sogenannter Sekundärmarkt . Sekundär, weil nicht mehr die Unternehmen selbst nach Geldern suchen, sondern Investoren, quasi aus zweiter Hand, mit Wertpapieren wie Anleihen oder Aktien handeln. Vermittler für solch einen Handel sind meist Banken oder Broker.

Die Börse als Plattform für Neuemissionen

Die SIX erfüllt auch die Funktion als Primärmarkt, auf dem neue Wertpapiere erstmals angeboten werden. Gibt ein Unternehmen über die Börse zum ersten Mal eigene Aktien in den öffentlichen Handel, spricht man von einem Börsengang beziehungsweise von einem Initial Public Offering (IPO). In diesem Prozess fällt der Schweizer Börse SIX auch die Prüfung aller dafür notwendigen Dokumente und die anschliessende Zulassung des Emittenten zu. Als Emittent wird der Herausgeber von Wertpapieren bezeichnet, also beispielsweise Unternehmen oder der Staat. 

Die Börse als Ort der Kursfestlegung

Die grösste Schweizer Börse SIX regelt die ordnungsgemässe Festlegung des Kurses, d.h. den Preis des gehandelten Wertpapiers. Für den Preisbildungsprozess ist es entscheidend, dass sich Angebot und Nachfrage an einer zentralen Stelle konzentrieren und sich dadurch marktgerechte Preise und Kurse ergeben. Dabei gilt: Je reger der Handel, umso liquider ist der Markt, und desto eher finden sich Käufer und Verkäufer.

Die Börse als Herausgeberin von Indizes

Indizes gibt es viele und ganz unterschiedliche: Ein Aktienindex  beispielsweise gibt die Kursentwicklung einer ausgewählten Kategorie von Aktien an und ist deshalb wichtig für den Aktienhandel. Eine solche Kategorie von Aktien können unter anderem die Aktien der nach Umsatz oder Marktkapitalisierung  stärksten Unternehmen eines Landes oder einer Region sein. Der Swiss Market Index (SMI)  beispielsweise bildet den Kurs von 20 ausgewählten Schweizer Unternehmensaktien ab und gilt als Barometer des Schweizer Aktienmarktes. Genauere Erläuterungen über den SMI finden Sie in unserem Artikel «Wie setzt sich der SMI zusammen?».

Pendants zum SMI sind der US-amerikanische Dow Jones oder der deutsche DAX. Mehr über Indizes und über verschiedene Arten von Indizes finden Sie im Artikel «Klartext bitte! Index». 

Die Börse als Überwacherin

Mit der Regulierung und Überwachung des Börsenhandels kommt der Börse eine wichtige Aufgabe zu. Sie stellt mit Reglementen und der laufenden Überwachung des Handels sicher, dass er so abläuft, wie es gesetzlich und regulatorisch vorgeschrieben ist. So legt sie zum Beispiel die Börsentage im Handelskalender fest und publiziert diese auf geeignete Weise. Weiter stellt sie sicher, dass das Prinzip der Preis-Zeit-Priorität eingehalten wird. Die Börse ist auch für Anweisungen verantwortlich, die sie automatisch nach Abschluss eines Börsengeschäfts festlegt. Hierzu gehören die voraussichtlichen Abwicklungsdaten sowie Settlementbeträge.

Die Aufgaben der Börse in Bezug auf den Börsenplatz sind also vielfältig. Sie ist nicht nur Handelsplattform für Käufer und Verkäufer von Wertpapieren, sondern nimmt darüber hinaus auch Funktionen wahr, die Anlegern und Unternehmen einen reibungslosen Handel garantieren und so für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes von grosser Bedeutung sind.

Mehr zum Ursprung und der geschichtlichen Entwicklung von Börsen gibt es im Artikel «Wie funktioniert eigentlich die Börse?» zu lesen.

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