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Erstellt am 19.12.2018

Der Hedgefonds: auch in sinkenden Märkten Rendite erzielen

In den vergangenen Jahren entwickelten Hedgefonds (engl. Hedge Funds) im Finanzmarkt einen eher zweifelhaften Ruf. Dies insbesondere, weil sie als komplexe Anlagen mit hohem Risiko gelten. Wie unterscheiden sich Hedgefonds von traditionellen Investmentfonds? Wie funktionieren Hedgefonds grundsätzlich? Und für welche Anleger eignen sie sich? Diesen und weiteren Fragen gehen wir hier auf den Grund.

Hedgefonds  zählen in der Vermögensverwaltung (engl. Asset Management) zu den alternativen Investments. Sie wurden ursprünglich kreiert, um das Geld von Investoren gegen bestimmte Risiken auf dem Markt abzusichern – daher auch der Name, der sich vom englischen Begriff für Absichern («to hedge») ableitet. Heute haben diese speziellen Fonds meist nicht mehr viel mit «Hedging » zu tun. Ganz im Gegenteil: Oft zeichnen sie sich durch eine riskante Anlagestrategie mit spekulativen Elementen aus. Dies mit dem Ziel, auch bei sinkenden Märkten positive Erträge zu erzielen.

Hedgefonds vs. traditionelle Fonds: mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten

Auch wenn beide Anlageinstrumente als «Fonds» gelten, so unterscheiden sich Hedgefonds und traditionelle Anlagefonds doch sehr. Beide Anlagen haben gemeinsam, dass sie von einem Fondsmanager verwaltet werden. Dieser investiert das Geld aller Anleger in unterschiedliche Anlagen, wie Aktien  oder Obligationen , aber auch Derivate  oder Devisen. Anleger, die in einen Hedgefonds oder in einen traditionellen Fonds investieren, erwerben Fondsanteile und bezahlen Verwaltungsgebühren. Das ist es dann auch schon fast mit den Gemeinsamkeiten – in vielen Punkten unterscheiden sich Hedgefonds und traditionelle Fonds deutlich.

Alternative Anlagen für qualifizierte Anleger

Traditionelle Fonds sind meist für alle Anleger offen, das heisst, Sie als Privatperson können relativ einfach und auch mit einem kleinen Anlagekapital in Fonds investieren. Hedgefonds hingegen sind in der Regel nicht auf Kleinanleger ausgerichtet. Wer in Hedgefonds investieren möchte, muss sehr viel Kapital einbringen können. Deshalb zählen vor allem institutionelle Anleger wie Banken, Krankenkassen, Pensionskassen oder Lebensversicherungen, aber auch Stiftungen und sehr vermögende Privatanleger zu den Investoren.

Regulierungen für Hedgefonds hinken traditionellen Fonds hinterher

Im Gegensatz zu traditionellen Fonds sind Hedgefonds noch ein relativ junges Produkt. Entsprechend hinken Hedgefonds im Bereich Regulierung noch etwas hinterher. Während traditionelle Fonds gut reguliert sind, gelten für Hedgefonds erst seit wenigen Jahren einheitliche und im Vergleich zu traditionellen Fonds weniger restriktive Regeln, und sie sind in den meisten Fällen auch weniger transparent. So dürfen Hedgefonds zum Beispiel auch Leerverkäufe  tätigen – mehr dazu finden Sie im nächsten Abschnitt.

Rendite unabhängig von der Marktlage

Hedgefonds-Strategien und Anlagemöglichkeiten gibt es viele. Sie unterscheiden sich zum Beispiel in Bezug auf Anlageklasse, Branche, Region, die Höhe des Kapitaleinsatzes oder den Zielertrag. Dennoch haben sie stets das gleiche Ziel: Hedgefonds sollen nicht nur in steigenden Märkten gute Renditen erwirtschaften, sondern auch in sinkenden oder sich seitwärts bewegenden Märkten. Mit anderen Worten ist es also das Ziel von Hedgefonds, völlig unabhängig von der Marktlage Erträge zu erbringen.

Hedgefonds spekulieren zum Beispiel mit Termingeschäften und Optionsscheinen auf bestimmte Kursbewegungen. Oder sie verkaufen Positionen, die sie gar nicht besitzen. Diese sogenannten Leerverkäufe  sind umstritten, haben für Investoren aber den Vorteil, dass auch bei fallenden Kursen eine Rendite erzielt werden kann, da die leer verkaufte Aktie später zu dem dann niedrigeren Preis eingekauft werden kann.

Geringer Kapitaleinsatz kann gefährlich werden

Typisch für Hedgefonds ist auch der geringe Kapitaleinsatz: Hedgefonds-Manager halten den Eigenkapitalanteil möglichst tief und nehmen in hohem Umfang Fremdkapital in Form von Krediten auf. Sind die zu zahlenden Zinsen für die Kredite niedriger als jene für das Eigenkapital, kann der Gewinn gesteigert werden. Das nennt man dann Hebelwirkung – eine Strategie, die bei Hedgefonds besonders beliebt ist. Geht die Spekulation schief, droht dem Hedgefonds wegen seiner dünnen Eigenkapitalbasis aber meist das sofortige Aus.

Keine Option für Kleinanleger

Auch wenn es mittlerweile auch für Privatanleger Möglichkeiten gibt, in Hedgefonds zu investieren, so eignen sich Hedgefonds nur bedingt für Kleinanleger. Das liegt einerseits daran, dass die Mindestanlagesummen von Hedgefonds für die meisten Kleinanleger zu hoch sind. Andererseits richten sich die meisten Hedgefonds explizit an qualifizierte Anleger. Dazu gehören die erwähnten institutionellen Anleger und vermögende Privatpersonen, die sich als qualifizierte Anleger melden. Dies aus gutem Grund: Wer direkt in Hedgefonds anlegen möchte, muss sich Spezialkenntnisse aneignen, um die vom Hedgefonds verfolgte Strategie nachvollziehen und die Risiken, die der Hedgefonds eingeht, genau verstehen zu können.

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