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Erstellt am 31.10.2022

Bitcoin und Co.: Wohin könnte die Reise gehen?

Die Kryptowährung Bitcoin ist zwar ein volatiles, aber heute respektiertes Anlageinstrument. Den Beweis als «sicherer Hafen» bei anziehender Inflation hat das Blockchain-Geld vorerst aber nicht erbracht. Quo vadis Bitcoin und andere Kryptowährungen?

Investitionen in Kryptowährungen sind riskant. Dennoch gelten Bitcoin, Ether und Co. mittlerweile als anerkannte Anlageinstrumente. Das zeigt sich an der Börse: Im Oktober 2021 ging in den USA der erste Bitcoin-ETP an den Markt. Zuvor hatten Brasilien und Kanada grünes Licht für den Handel eines Bitcoin-Indexfonds gegeben.

Die Nachfrage nach Kryptoanlagen ist – entsprechend den Renditechancen – weltweit hoch. Wer Kryptowährungen bisher jedoch als «sicheren Hafen» in Krisenzeiten betrachtet hat, wie von einigen Expert:innen propagiert, wurde enttäuscht: Vorerst hat das Blockchain-Geld diesen Beweis nicht erbracht.

Kein digitales Gold

Der Bitcoin-Kurs verhält sich seit Monaten zyklisch. Das heisst: Er taucht parallel mit der Weltwirtschaft. Damit Bitcoins das Prädikat «sicherer Hafen» erhalten dürften, müssten sie in Zeiten hoher Inflation und restriktiver Geldpolitik an Wert zulegen – wie beispielsweise Gold. Beim Edelmetall zeigen Langzeitstudien eine negative Korrelation zum Aktienmarkt. Weil dies bei Bitcoin und Co. bisher auch der Fall war, bezeichneten einige Expert:innen Kryptowährungen als digitales Gold.

Fakt ist jedoch: Mitte Juni 2022 fiel der Bitcoin auf 17'590 Dollar und erreichte damit den tiefsten Wert seit Ende 2020. Ähnlich schlecht erging es Ether: Die Nummer zwei auf dem Kryptomarkt sank unter die 1’000-Dollar-Marke. Auffällig: In ihren Sturzflügen wiesen die Coins insbesondere mit dem amerikanischen Tech-Index Nasdaq starke Parallelen auf.

Warum der Gleichschritt mit dem Nasdaq?

Fragt sich: Warum läuft der Bitcoin plötzlich im Gleichschritt mit den Tech-Aktien? Verantwortlich dafür sind vor allem zweierlei:

  • Die neuen ETP sind ein wichtiges Indiz: Es gibt immer mehr konventionelle Finanzprodukte, die auf Bitcoins basieren. Sie werden im selben Zyklus gehandelt wie traditionelle Wertschriften. Damit sind Krypto-Investments sozusagen im Mainstream angekommen. Das Allzeithoch des Bitcoin von fast 70‘000 Dollar im November 2021 rief viele neue Anleger:innen auf den Plan.
  • Kryptoanlagen und Tech-Aktien sind beides sehr riskante Finanzinstrumente. In Zeiten schnell ansteigender Zinsen werden sie nun häufig aus dem Portfolio verbannt, ob von institutionellen Investor:innen oder Kleinanleger:innen. Denn Tech-Aktien sind Titel mit hoher Bewertung und diese sinkt, wenn die Zinsen steigen.

Energieproblem und Politik

Einerseits ist also die Zinspolitik der Zentralbanken für das zyklische Verhalten von Bitcoin und Co verantwortlich, andererseits sind es neue, konventionelle Kryptoprodukte. Zur Bitcoin-Schwäche an sich tragen jedoch noch weitere Faktoren bei:

Das Energieproblem

Zur Sicherung des Netzwerks verbraucht das Bitcoin-Netzwerk viel Strom. Dies ist allerdings bei den meisten anderen Kryptowährungen nicht der Fall, da diese nicht auf dem energieintensiven Mining via Proof-of-Work-Algorithmus beruhen.

Politische Massnahmen

Notenbanken und Regulatoren versuchen, die Ausbreitung der Alternativwährung einzudämmen. Man fürchtet um die künftige Wirksamkeit der Geldpolitik. Weitere Themen sind der fehlende Anlegerschutz sowie die Geldwäschereigefahr.

Sind Renditechancen bei Kryptowährungen intakt?

Angesichts von Schwäche und Gleichschritt mit dem Aktienmarkt: Lohnen sich Investitionen in Kryptowährungen überhaupt noch? Die Antwort ist: Es gibt durchaus noch Renditechancen. Zwar taugen Bitcoin und Co. derzeit wegen ihres zyklischen Verhaltens nicht als Inflationsschutz, als Innovationsbeimischung hingegen schon: Die Blockchain-Technologie hat nach wie vor grosses Potenzial für verschiedenste Anwendungen.

Wichtig beim Investieren in Bitcoin und Co.

Wer investieren möchte, sollte das Portfolio diversifizieren und neben Kryptowährungen zwingend auch klassische Anlageklassen berücksichtigen. Schliesslich gilt: Je breiter ein Portfolio, desto weniger schwankungsanfällig ist es. Zudem sollten die Investor:innen a) über eine genügend grosse Risikofähigkeit (zum Beispiel einen langen Anlagehorizont) verfügen und b) eine geeignete Risikobereitschaft mitbringen. Die Anleger:innen sollten etwa ruhig schlafen können, auch wenn ihr Investment plötzlich stark an Wert verliert.

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